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Fuer Elise

Fuer Elise

Titel: Fuer Elise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Melchior
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Sonne ihren Standort am Firmament und machte der Dunkelheit Platz. Magnus holte sie für einen Vampir lächerlich pünktlich an der Höhlentür ab und brachte sie in sein Versteck, in dem Elise glücklicherweise keine neue Leiche erwartete.
    Zum ersten Mal an diesem Abend sah sie ihn nun direkt an.
    Er thronte in einem Stuhl seiner Speisetafel und sah einfach furchterregend aus. Er hatte kein Wort gesprochen und eine fürchterliche Beklemmung zog sich um Elises Brustkorb.
    Magnus' rabenartiger Schopf stand ihm wild vom Schädel ab, was den gewissen Drang seines Blickes unterstrich. Es musste die Vorfreude sein, sie endlich beißen zu dürfen.
    "Du hast Feuer gemacht." sagte sie, in der Hoffnung, der mörderische Anschein in seinem Gesicht würde sich verlieren, wenn er endlich sprach.
    "Ich wollte vermeiden, dass zu Deiner Angst noch Zähn eklappern kommt."
    "Du versuchst witzig zu sein?"
    Magnus erwiderte ihre Frage mit einem gefährlichen Lächeln.
    " Wegen mir hättest du die Lampen an und das Feuer auslassen können."
    schob sie nach, denn trotz des Feuers war der Raum erschreckend dunkel. Sie überlegte, ob er damit etwas bezweckte.
    Magnus stand so schnell vom Stuhl auf, dass sie die Bewegung zwar verfolgen konnte, aber dennoch erschrak. Die Hälfte seines Gesichts lag jetzt im Schatten.
    "Ich möchte nur, dass du Dich wohl fühlst."
    Es klang zu heuchlerisch, um den verheißungsvollen Unterton darin übertönen zu können. Elise griff nach ihrem linken Arm und spürte undeutlich die Berührung ihrer Hand auf ihrer Haut. Magnus folgte der Geste mit seinem Blick.
    "Er erwacht zum Leben seit meinem Biss." sagte er und schürzte fast unmerklich die Lippen. Elise schauderte, doch sie ließ sich nichts anmerken.
    "Ich wäre dir dankbar, wenn du weitere Übergriffe zukünftig mit mir abstimmst."
    Er deutete eine bejahende Verbeugung an und etwas Listiges spielte um seine Augenwinkel.
    "Drei Fragen." sagte er und begann ein paar Schritte zu gehen, "Hast du das Gift dabei? Hast du die fehlende Komponente?" Plötzlich brach er ab und deutete mit der Hand auf die Couch "…Und warum entspannst du dich nicht in meiner Gastfreundschaft?"
    Er spielte.
    "Wir brauchen Micha bei der Heilung." entgegnete Elise, bereute es jedoch, als er einen abschätzigen Laut hervorstieß und wie ein Schatten auf sie zutrat. In respektablem Abstand blieb er stehen und zeigte erst auf sich und dann auf sie.
    "Was wir dazu brauchen sind meine Zähne und dein Blut."
    Elise reckte das Kinn vor.
    "… und das Tiergift und Michaels Hilfe. Ohne Micha kein Biss."
    Er lächelte und drehte den Kopf zur Seite, ansonsten blieb er reglos wie eine Skulptur.
    "Du hast dich also über deinen Freund kundig gemacht und hast nun eine Bedingung?"
    Er wirkte ehrlich amüsiert. Elise verstand den ersten Teil seines Satzes nicht.
    Sie nickte trotzdem.
    "Dann lass mich auch eine Bedingung stellen." bat er und kam den letzten möglichen Schritt näher. Ihre Hand griff fester um ihren linken Arm.
    "Meine Bedingung, damit ich dich am Leben lasse, ist…" mit sanfter Gewalt löste er ihre rechte Hand vom Ellbogen und legte sie mit gespielter Zärtlichkeit in seine, "Wir tun es jetzt! Denn sieh mal, ich habe ein Feuer für dich gemacht, obwohl mich Feuer das Leben kosten kann. Sprich: ich vertraue dir. Wäre es nicht an der Zeit, dass du auch mir vertraust?"
    "Lachhaft." stieß Elise hervor und zog an ihrer Hand, doch er hielt sie fest und seine Lippen zuckten. Erst jetzt im Halbschatten des Feuers fiel ihr auf, dass sich Magnus' Oberlippe ein wenig mehr von der Ebene seines Gesichts abhob, als beim Menschen üblich. Der Grund dafür waren die Fangzähne.
    "Dann wähle ich den Tod." bluffte sie und zog eine Braue hoch.
    Für eine gefühlte Minute standen sie nur da. Das Feuer knisterte hinter ihm und Elise versuchte leise zu atmen, während Magnus sich nicht ansatzweise bewegte - eine Leiche mit geöffneten Augen. Ihre Hand lag in seiner, mittlerweile fast erfroren. Endlich atmete er ein.
    "Wie wäre es mit einem Deal, statt deinem Tod." schlug er vor. "Ich bin unsicher, ob es wirklich erstrebenswert ist, wieder ein Mann zu werden. Um das herauszufinden, habe ich erwogen dich zu küssen. Wenn ich danach zu dem Schluss komme, die Heilung zu vollziehen, darf Micha zuschauen, wenn ich dich beiße."
    Elise gelang es die Hand aus seiner zu befreien und sie ging, etwas zu schnell, zur Couch, in dem Bestreben von ihm wegzukommen. Auf der Lehne abgestützt, schloss sie die

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