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Für immer in Honig

Für immer in Honig

Titel: Für immer in Honig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Dath
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Semiotik.
    »In der Art. Der Feldversuch war erfolgreich …«
    Die Droge wurde ein Hit.
    »Genau. Aber was im Zuge des Versuchs rauskam, gefährdete nach Ansicht der amerikanischen Behörden die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten.«
    Bitte?
    »Die Japaner hatten was entwickelt, was das Pentagon gern selber gehabt hätte: ein Verbundsystem von psychologischer Kampagne und Pharma-Hi-Tech. Die wollten das Patent nicht zulassen, sondern es kaufen und in einen Tresor packen, für den nächsten Feldzug. Deshalb hat die Regierung Bush Jr. alle erreichbaren Sicherheitsdienste mobilisiert und Leute bei Sagai eingeschleust, die genug Dreck finden sollten, um dem Laden einen … Vergleich anbieten zu können.«
    Ihr gebt uns alles raus, was die Mem-Studie betrifft, und dafür machen wir euch nicht den Laden dicht.
    »Den Laden dichtmachen … das hätten sie nicht gekonnt. So weit reicht Uncle Sams Arm denn doch nicht, verabschiede dich mal von deiner Paranoia. Den amerikanischen Zweig allerdings, den hätten sie stillegen können, und der wichtige US -Markt wäre dabei sicher auch hopsgegangen.«
    Schlimm genug. Was haben die Leute von Sagai gemacht?
    »They cut their losses, würde Jim sagen. Sie haben sich der Erpressung gebeugt, Schadensbegrenzung hieß das. Alles, was wir – ich war auf der Ebene der chemischen Entwicklung von MTS im innersten Kreis dabei – damals über Menschen und ihre chemomemetische Verführbarkeit rausgekriegt haben, wurde zur Geheimsache.«
    Was hieß das für dich persönlich?
    »Arbeitslosigkeit, hauptsächlich. Einen neuen Typen hatte ich auch am Bein. Der wurde dann, weil mir sonst keine Verwendung für ihn eingefallen ist, der Vater meiner Kinder.«
    Jim?
    »Einer von den Agenten, die sie uns in den Pelz gesetzt haben, ja. Ich hab’s ihm nie krumm genommen. Ich wollte eh lieber wieder in die staatliche Forschung zurück, dieses ganze freie Marktwirtschaftszeug riecht irgendwie streng, weißte. Simon, stopf doch nicht dauernd Dreck in dich rein, nachher gibt’s was Gescheites!«
    Staatliche Forschung?
    »Ich hab’ noch mal komplett umgelernt. Wenn ich in den Lebenswissenschaften geblieben wäre, könnte ich heute mit Solanum dealen. Earth Sciences wurde mein Ding, weiß gar nicht genau, weshalb. Jim hatte Kontakte … man steigt ja nie ganz aus, bei einem Job wie seinem, aber man kann sich in staatliche und überstaatliche Positionen schieben lassen, die etwas mehr außerhalb der Schußlinie liegen. Jim ist zur UNESCO gegangen, und ich mit ihm. Von ihm war das mutiger als von mir, denn zwischen Bush Jr.s Amerika und den Vereinten Nationen gab’s damals einen Haufen Spannungen.«
    Das ist besser geworden mit Clinton II, gegenüber Bush II, ­stimmt’s?
    »Über Gegenwartspolitik darf ich mit dir nicht reden, sagt der Boß.«
    Schon gut. Erzähl weiter.
    »Unsere Interessen … Er war so eine Art Projektmanager, und ich, wie gesagt, bald eine richtige kleine Geologin.«
    Wie niedlich.
    »Har, har. Wir waren lange im Sudan, und dann hier. Es ging uns aber die ganze Zeit um dieselbe Sache.«
    Nämlich?
    »Wasser. Ich habe schnell lernen müssen, wie wichtig diese Geschichte ist, und Jim hat sich von mir überzeugen lassen. Ich kann dir das jetzt alles noch mal erzählen, wie so eine Broschüre …«
    Ja, mach doch.
    »O.k. Je seltener Wasser wird, hat der UN ESCO -Direktor Klaus Töpfer schon 1999 gesagt, desto begehrter wird es, und bald kann es Konflikte auslösen, äh warte nur balde. Das wurde unser Motto, wir haben es sogar mal auf Briefpapier gedruckt. Nicht um Land oder Öl, um Wasser werden die bittersten Auseinandersetzungen geführt werden, das sollte die Botschaft sein, und für manche Regionen ist das längst die blutigste Wahrheit. Du mußt es historisch sehen: Zwischen 1950 und 1990 hat sich die Weltbevölkerung zwar nur verdoppelt …«
    Nur ist gut.
    »Aber der Wasserverbrauch stieg im selben Zeitraum um 300 Prozent. Nutzflächen, Ernährung, technischer Kram, auf den vor allem die Frauen in den betreffenden Ländern mit Recht scharf sind, wie Wasch- und Spülmaschinen …«
    Die Antwort? Ich meine: Was hattet ihr für Pläne?
    »Nicht sparen, nicht diese religiöse Nummer: durch Verzicht zur Seligkeit. Das kannst du vielleicht einer reichen Schickse im alten Mittel- oder Westeuropa vor dem … Totentanz erzählen, aber was sollen die Afrikaner noch sparen? Also, die einzige Lösung ist Bevölkerungsreduktion, von mir aus nach Verbrauch: also auf jeden Fall auch

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