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Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
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muss so oft daran denken, was ich als junger Bursche Tö- richtes angestellt habe. Ich nehme an, Sie kennen auch diese Geschichte.“
    Daniela legte ihren Kopf auf seine Schulter und ihren Arm um seinen Nacken. „Jeder macht Fehler“, sagte sie sanft. „Das ist nicht das Ende der Welt, Rafael. Vielleicht hat Ihr Vater Ihnen vergeben, und womöglich können nur Sie sich nicht verzeihen.“
    „Warum sollte ich? Ich war wirklich ein Narr. Vielleicht verdiene ich es gar nicht, der König von Amantea zu sein.“
    Sie streichelte seinen angespannten Rücken. „Haben Sie sie geliebt?“
    „Ich weiß es nicht. Damals glaubte ich es, aber vielleicht tat ich es auch nicht. Denn so wie jetzt hat es sich nicht an- gefühlt.“ Die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme beunruhigte ihn. Rasch warf er ihr ein nichts sagendes Lächeln zu, doch sie strich ihm mit den Fingerspitzen über die Lippen.
    „Lassen Sie das“, flüsterte Daniela und sah ihn aufmerk-

sam an. „Bei mir ist das nicht nötig. Ich werde bald Ihre Gemahlin sein.“
    Rafael blickte sie an. Er verstand, dass im gleichen Mo- ment, in dem er ihr die Maske abgenommen hatte, sie seine Seele enthüllte. Langsam ließ sie die Hand sinken.
    Er schwieg kurz. Als er schließlich sprach, klang es heiser: „Wieso kann ein Mädchen vom Lande einen weltgewandten Leichtfuß wie mich so gut durchschauen?“
    „Wir sind gar nicht so verschieden. Rafael, es gibt etwas, was Sie wissen sollten.“ Sanft strich sie ihm über das Haar. „Sie misstrauen gewöhnlich den Menschen, die Sie umge- ben. Das ist verständlich. Aber mir haben Sie das Leben ge- rettet, und ich stehe in Ihrer Schuld. Ich werde Sie niemals betrügen. Das verspreche ich Ihnen.“
    Rafael dachte daran, wie treu ergeben Daniela bereits ih- rem Großvater war, den sie bei sich behielt, obwohl sie ihn in eine Anstalt für Geistesverwirrte hätte abschieben können. Er erinnerte sich an ihre Treue, die sie dazu gebracht hatte, den jungen Gianni aus seinem Lustschlösschen zu befreien. Und an die Treue ihren zweihundert Bauern gegenüber, deren Überleben sie zu den Überfällen veranlasst hatte.
    Ihm wurde auf beängstigende Weise klar, dass er ihren Wor- ten Glauben schenkte und sie nicht auf Armeslänge von sich halten wollte. Es war das erste Mals seit der Begegnung mit Julia, dass er sich derartig zu einer Frau hingezogen fühlte.
    Zart streichelte Daniela seine Wange, und Rafael sah ihr tief in die Augen.
    Sie war so offen, so ehrlich. Bei ihr war er sicher. Das wusste und das fühlte er.
    Unvermittelt legte er ihr die Arme um die Taille und zog Daniela an sich. Er schloss die Augen und barg das Gesicht in ihrem Haar. Sein Herz pochte heftig, als er das übermächtige Bedürfnis verspürte, dieser jungen Frau alles zu geben, was sie begehrte. Auf einmal wurde ihm jedoch bewusst, dass er bisher die Zuneigung von Frauen stets mit glitzernden Stei- nen erkauft hatte. Er hatte sie mit letztlich sinnlosen Dingen überhäuft.
    Daniela verdiente etwas anderes von ihm. Er löste sich so weit, dass er ihr wieder in die Augen sehen konnte.
    Im orangefarbenen Licht der untergehenden Sonne glänzte ihr kastanienbraunes Haar rot, während ihre Porzellanhaut pfirsichfarben schimmerte. Mit heißen Wangen wandte sie den Blick von Rafael.

„Sie verwirren mich“, sagte sie kaum vernehmbar.
    „Ja?“ fragte er und hob ihr Kinn, so dass sie ihn anschauen musste.
    „Sie erklärten mir, dass Sie mich nur benutzen möchten, um die Zuneigung Ihres Volkes zu gewinnen. Und dann sehen Sie mich ... so an.“
    „Wie sehe ich Sie an? Als ob ich Sie küssen möchte?“ flüsterte er lächelnd. „Das möchte ich nämlich.“
    Daniela schien darauf keine Antwort zu wissen. Entschlos- sen drehte sie ihm den Rücken zu.
    Rafael verstand, dass ihre Schüchternheit wieder die Ober- hand gewonnen hatte. Deshalb legte er ihr von neuem die Arme um die Taille und stützte das Kinn auf ihre Schulter.
    „Hoheit, ich denke, Ihr Benehmen ist unschicklich“, sagte Daniela, die steif dasaß.
    „Unschicklich?“ Rafael lachte. „Man nennt Sie die Ban- ditenprinzessin, und ich bin noch immer Rafael, der Drauf- gänger. Ich würde sagen, mein Schatz, dass es uns nicht zu scheren braucht, was schicklich ist und was nicht.“
    „Nennen Sie mich nicht mein Schatz“, murmelte sie.
    Er lächelte und drückte sie an sich. „Der Name Daniela passt gut zu Ihnen.“ Er strich ihr sanft über das Haar und massierte so lange ihren Nacken, bis die

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