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Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
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Ein Blick in seine Augen zeigte ihr, dass er sich nur noch mühsam unter Kon- trolle hielt. Mit der linken Hand liebkoste er ihren Schenkel, und der königliche Siegelring glitzerte golden.
    Er wischte sich den feucht schimmernden Mund mit dem Handrücken ab. „Bist du nun so weit, mich freundlich zu bitten, Liebe?“
    Sein herausfordernder Blick brachte Daniela blitzartig in die Wirklichkeit zurück. Empört sah sie ihn an.
    „Überhaupt nicht“, brachte sie atemlos heraus.
    „Ach, wie schade“, erwiderte er und strich ihr bedauernd die Röcke glatt.
    Daniela blickte ihn fassungslos an, da sie nicht glauben konnte, dass er sie so zu quälen vermochte.
    Kalter Zorn blitzte in seinen Augen, als er aufstand und ein paar Stufen hinabging. „Denk dir nichts, Daniela. Wenn ich leiden muss, sollst du das auch tun. Lass es mich wissen, wenn du deine Meinung geändert hast.“
    Benommen sprang sie vom Marmorgeländer herab und tat unsicher einige Schritte. Sie zitterte vor Erregung und unerfüllter Sehnsucht. Langsam sank sie nieder und setzte sich auf die Treppe, ohne dabei zu bemerken, dass er stehen geblieben war und zu ihr hinsah.
    Sie schlang die Arme um sich und senkte verzweifelt den Kopf. Ihr ganzer Kampfgeist war verschwunden. Sie hasste Rafael – und brauchte ihn. Brauchte ihn so sehr. Wie konnte

er sie so zurücklassen, unerfüllt, allein und voller Scham über ihre eigene Lüsternheit?
    Doch hatte sie ihm nicht das Gleiche in ihrer Hochzeits- nacht angetan? Das verstand sie erst jetzt. Auf einmal hörte sie Schritte, und Rafael tauchte neben ihr auf. Er setzte sich auf dieselbe Stufe und rückte zu ihr. Sanft küsste er sie auf die Wange.
    „Verzeih mir, Liebste. Es tut mir so Leid.“ Seine Stimme klang heiser. „Lass mich dich bitte nach oben bringen. Bitte, mein Engel. Ich brauche dich so sehr.“
    Sie erbebte vor Verlangen und rutschte von ihm fort.
    Doch Rafael war sogleich wieder neben ihr. Er strich ihr über die Wange und dann mit zitternder Hand über das Haar. Mit geschlossenen Augen schmiegte er seine Stirn an ihre Schläfe. „Bitte, Daniela. Es raubt mir noch den Verstand. Du bist meine Frau. Weise mich nicht zurück. Ich denke immer nur an dich. Du bist die Einzige, die ich begehre ...“
    „Ich habe Angst“, erwiderte sie kaum hörbar.
    „Das brauchst du nicht“, flüsterte er und ließ seine Lippen über ihre Wange zu ihrem Ohrläppchen gleiten. Seine Hand lag auf ihrem Knie. „Ich werde es dich genießen lassen ...“
    „Ich habe Angst, ein Kind zu bekommen.“ Sie schloss die Augen, in denen inzwischen Tränen des Zorns auf sich selbst standen. „Ich habe Angst, ein Kind zu bekommen. Davor habe ich Angst.“
    Rafael hielt inne.
    Nun ist es heraus, dachte sie.
    „Ich bin ein solcher Feigling“, sagte sie. Sie spürte, wie er sie ansah.
    „Ich verstehe nicht.“
    Zitternd holte sie Atem, wagte aber nicht, Rafael anzu- schauen. „Selbst wenn dein Vater dich nicht enterbt, muss unsere Ehe annulliert werden. Ich kann dir keine Erben schenken. Du musst eine andere finden, Rafael. Ich bin nicht imstande, es zu tun. Es ist unmöglich.“
    Er schwieg lange. „Ist es ... Ist es deine Gesundheit?“
    „Meine Gesundheit ist in Ordnung.“
    „Es tut mir Leid, doch ich verstehe dich noch immer nicht.“
    Endlich wandte sie sich ihm zu. „Hast du jemals miterlebt, wie eine Frau im Kindbett gestorben ist?“
    „Nein.“
    „Ich schon. An dem Tag im Gefängnis, als du um meine Hand angehalten hast, wusste ich, dass du einen Erben

brauchst. Damals dachte ich, dass ich es schon schaffen würde, wenn es an der Zeit wäre. Aber wenn ich dich nicht einmal als meinen Ehemann behalten kann, will ich nicht riskieren, für dich zu sterben. Ich würde einen raschen Tod am Galgen vorziehen, als im Kindbett blutend und voller Angst dahinzusiechen. Noch nie in meinem Leben habe ich so schreckliche Schreie gehört ...“
    „Still, beruhige dich“, sagte Rafael und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Daniela, nur wenige Frauen erleiden dieses Schicksal. Du bist jung und kräftig.“
    „Meine Mutter starb, als sie mich gebar, Rafael. Großvater sagt immer, sie sei schmalhüftig wie ich gewesen.“ Daniela atmete tief durch und versuchte, die entsetzlichen Bilder zu vertreiben.
    „Aber Daniela ...“ Rafael hielt inne und sah sie an. Der sonst so überlegene Kronprinz schien durch ihr Geständnis völlig aus der Fassung geraten zu sein.
    Ihm war äußerst unbehaglich zu Mute. Doch selbst jetzt

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