Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaelen Foley - Knight 03

Gaelen Foley - Knight 03

Titel: Gaelen Foley - Knight 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Graf und die schöne Waise
Vom Netzwerk:
nun ab mit Ihnen, mein Kind. Lassen Sie mich nicht warten.“ Als er an ihr vorbei zur Tür ging, verfluchte sie sich, weil sie ihn wieder einmal die Oberhand hatte gewin- nen lassen.
    Er wandte sich noch einmal mit hochgezogenen Augen- brauen zu ihr um. „Noch Fragen?“
    „Ich habe dem allen immer noch nicht zugestimmt.“
    „Über Ihr Einverständnis würde ich mich zwar freuen, aber notwendig ist es nicht.“
    „Sie können mich doch nicht gegen meinen Willen mit- nehmen! Sie haben kein Recht, hier hereinzumarschieren

und einfach über mein Leben zu bestimmen!“
    „Im Gegenteil, dazu habe ich jedes Recht. Ab sofort bin ich für Sie verantwortlich, bis Sie einundzwanzig werden oder heiraten.“
    „Das ist mir egal. Mit Ihnen gehe ich nirgendwohin!“
    „Hier können Sie nicht bleiben“, verkündete er. „Mr. Reed hat Sie entlassen.“
    „Was?“ Dieser verfluchte Perversling hatte die Gunst der Stunde genutzt, um sie loszuwerden – das einzige Hinder- nis, das ihm den Weg zu Amy verstellte! Sie biss die Zähne zusammen und wandte den Blick ab. Ihre Augen blitzten vor Zorn. Sie wusste, was sie zu tun hatte. Wenn Mr. Reed mich hinauswirft, dann gehe ich, aber ich nehme Amy mit, dachte sie grimmig entschlossen. Zusammen würden sie sich Mr. Chippings Schauspieltruppe anschließen, sie wür- de die Rolle der jugendlichen Heldin übernehmen und sie mit ihrer Gage beide ernähren. Aber wie sollte sie ihren formidablen Vormund loswerden, wenn er so fest ent- schlossen schien, seine Pflicht ihrem Onkel gegenüber zu erfüllen?
    Sie konnte nicht einfach davonlaufen, er war viel schnel- ler und stärker als sie, wie er letzten Abend eindrucksvoll bewiesen hatte. Tatsächlich wagte sie kaum noch zu wi- dersprechen, weil sie befürchtete, sie könnte seinen Zorn wecken. Na, bist du jetzt Schauspielerin oder nicht, fragte sie sich schließlich. Sie konnte auch ihm etwas vorspielen, konnte so tun, als gehorchte sie ihm. Wenn sie die grauäu- gige Bestie dann in Sicherheit gewiegt hätte, könnte sie die erste Gelegenheit ergreifen, um nach Yardley zu fliehen, Amy abzuholen und dann die Schauspieltruppe einzuho- len. Mit ein wenig Glück befände es dieser anmaßende Co- lonel Lord Winterley für unter seiner Würde, nach einem Mädchen zu suchen, das kein Interesse an seiner langwei- ligen, ehrbaren Welt hatte, in der es nichts gab als Regeln, Regeln und wieder Regeln.
    „Nun denn, Miranda“, sagte er und verschränkte die Hände mit einer Miene der Endgültigkeit hinter dem Rü- cken, „wenn Sie jetzt endlich fertig sind, vielleicht könn- ten Sie dann Ihre Sachen packen. Und beeilen Sie sich bit- te. Es wird bald dunkel.“
    Irgendwie unterdrückte sie ihren Stolz und nickte steif,

spielte ihm das folgsame Mündel vor, während sie innerlich schon auf Flucht sann. In seinem Blick zeigte sich Befrie- digung über ihren Gehorsam, als er ihr die Tür aufhielt. Mit hoch erhobenem Kopf marschierte Miranda nach draußen.
    Mr. Reed und Miss Brocklehurst traten aus dem Salon gegenüber, wo sie gewartet hatten.
    „Wir reisen ab, sobald Miss FitzHubert ihre Sachen ge- packt hat“, erklärte Lord Winterley.
    „Sehr wohl, Sir“, erwiderte Mr. Reed, sichtlich beein- druckt, wie rasch Seine Lordschaft die Rebellin der Schu- le zur Vernunft gebracht hatte. „Miss Brocklehurst, wären Sie so freundlich, FitzHubert bei den Vorbereitungen zu helfen?“
    „Gern, Herr Pfarrer.“
    Mit der bedrohlichen Miss Brocklehurst im Nacken ging Miranda die Treppen zum Schlafsaal hinauf. Als sie Amys Blick begegnete, zwang sie sich, ihre Miene zu beherr- schen. Die blauen Augen des Kindes waren vor Sorge weit aufgerissen. Die anderen Mädchen sahen ängstlich zu. Schweigend begann Miranda ihre Sachen zusammenzule- gen und in ihre geräumige Ledertasche zu packen. Sie wagte es nicht, ihr Theaterkostüm unter dem Bett hervor- zuziehen. Das würde sie später mitnehmen müssen, wenn sie Amy holte.
    „Bitte sehr, Miss Brocklehurst“, begann Amy, „warum muss Miranda denn ihre Sachen packen?“
    „Weil sie Yardley heute verlässt, Perkins“, antwortete die Frau selbstzufrieden.
    „Wegen des Porzellanhündchens?“ rief Amy entsetzt aus.
    „Nein, Perkins. FitzHuberts Vormund ist gekommen, um sie von der Schule zu nehmen.“
    Voll Panik schaute Amy zu Miranda. „Dein Onkel Jason ist endlich gekommen?“
    „Nein. Er ist tot. Es ist jemand anders“, meinte Miranda angespannt und warf Amy einen energischen, aufmuntern- den Blick zu.

Weitere Kostenlose Bücher