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Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Titel: Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Kruschel
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gespürt, und es war viel zu langsam, als dass ihre Versteckspiele genützt hätten. Ob es nun eine Doppelwespe in der Nähe gegeben hat oder nicht: Sie waren es. Sie haben mich hinausgeworfen, weil ich versuchte, Dinge über Galdäa herauszufinden. Ich war in Bereichen, in denen ich nichts zu suchen hatte.« Kaddok schüttelte den Kopf. »So richtig verstehe ich es immer noch nicht«, sagte er. »Was haben alte, raffiniert verschlüsselte Dateien über das Wetter eines unbedeutenden Planeten mit den Staatsgeheimnissen der Goldenen zu tun? Warum überschwemmt Galdäa das Rechnernetz zwischen den Welten mit all diesem Zeug? Was hat die Universität damit zu tun? Und wieso taucht plötzlich eine Galdani auf, die es eigentlich gar nicht geben dürfte? Was hat eine in Unehren aus der Auswahl geworfene Söldnerin mit Galdäa zu schaffen?«
    Markus bemerkte, wie Bonnies Augen kalt wurden. In Unehren aus der Auswahl geworfen? Söldnerin? Auf solche üble Nachrede war sie offenbar schlecht zu sprechen. Kaddok bemerkte es nicht, er setzte seine Fragen fort, eine schier endlose Litanei, an niemanden im Besonderen gerichtet. Eine lange Liste, angesammelt über längere Zeit, und es war für den Karnesen offenbar wichtig, sie einmal loszuwerden. Sie auszusprechen. Ohne Rücksicht darauf, irgendwelche Antworten zu erhalten.
    »Um die Verwirrung perfekt zu machen, erscheinen als geheim eingestufte Unterlagen über die Weltenkreuzer-Konstruktion im Netz. Dieselben Monstren, wie sie auf Die Neue Wohlfahrt gebaut werden. Kaum gesehen, schon verschwunden: Aus Atibon Legba kommt superschlaue Software, die solche Informationen bis zur Unkenntlichkeit verändert. Die brisanten Daten werden zerwürfelt, bis sie weißes Rauschen sind. Hervorragendes Programm. Ein so raffiniertes Zeug, dass es unmöglich vom Flottenkommando selbst stammen kann. Sowas bringt Atibon Legba nicht zustande, das fabriziert nur die Bruderschaft.«
    Ohne in seiner Rede innezuhalten, stand Kaddok auf, streifte sich das Jackett von den monströs breiten Schultern und legte es mit penibler Sorgfalt über die Lehne des Sitzmöbels, ehe er sich wieder setzte und das Kleidungsstück dabei hoffnungslos zerknautschte. Das Hemd war so weiß, dass Markus der Anblick in den Augen wehtat. Die Wölbungen und Falten des Stoffes ließen allerlei Rückschlüsse auf den darunter verborgenen Körper des Karnesen zu. Schlüsse, die Markus wegen seiner neuen Fähigkeit mühelos und mit peinigender Genauigkeit ziehen konnte.
    »Dann taucht dieser Student auf«, sagte Kaddok, »und seine illustre FastVerwandtschaft, die mit Galdäa mehr zu tun hatte, als sie zugeben will. Ein Bruder, der unter äußerst seltsamen Umständen im Weltraum verlorenging. Und als nächstes ein erfolgreicher Musiker und Ex-Ycorgan-Junkie; allein die geringe Zahl der Überlebenden unter den Opfern der Zeit macht ihn bemerkenswert. Da fällt es auf den ersten Blick gar nicht auf, dass er jene unmögliche Galdani kennt, sie kennt aus demselben Institut, aus dem sie unter merkwürdigen Umständen entkommen konnte.«
    »Und dabei getötet wurde«, unterbrach Markus. »Wenn man den Neuigkeiten glauben kann, die man so serviert bekommt.«
    Kaddok zeigte ihm ein grimmiges, zähnefletschendes Grinsen. Markus nahm sich vor, später einmal nachzufragen, ob die genetischen Veränderungen der Karnesen tatsächlich zusätzliche Zähne einschlossen oder ob ihm das nur so vorkam. In diesem Moment hätte Kaddok auf solche Zwischenfragen vielleicht unwirsch reagiert.
    »Man wird langsam verrückt bei so viel Zufällen«, sagte er. »Und die meisten sind natürlich keine. Das Attentat auf jenen Musiker nicht. Und der Amoklauf auf Die Neue Wohlfahrt nicht – derselben Werft, deren geheime Kreuzerbaupläne vorher im Netz verraten wurden und die dann fast unterging. Und eben gerade kamen Nachrichten über diesen Überfall auf das Hauptquartier der angeblich desertierten Auswahl-Truppe, auf einem verlassenen Flugplatz. Das war ebenfalls kein Zufall ...«
    Zwei Aufschreie unterbrachen den Karnesen; einer davon schrillte mit maschineller Aufdringlichkeit.
    »Wie war das auf Die Neue Wohlfahrt ?«, wollte Bonnie Wayss wissen, und Markus Hataka erkundigte sich lautstark nach dem angegriffenen Hauptquartier. Beide hielten inne und schauten einander erstaunt an. Erst dabei sickerte die Nachricht vollends in Bonnies Bewusstsein. Ihr leerstehender Fliegerklub angegriffen? Welcher Idiot kam denn auf solche Ideen?
    Der Karnese holte mit

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