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Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Titel: Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Kruschel
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Veruca Salt zu kümmern, die beide ihre eigene Meinung zu Herrn Lucas hatten.
    Das Haus reagierte auf die Gegenwart seines Besitzers, und eine Flut von Licht schwemmte den letzten Rest Dunkelheit aus den Ecken der Räume. Henning Lucas wollte sprechen; Jana zischte kurz und nahm eine lächerliche Drohgebärde ein. Ihr Gefangener nahm das ernst.
    Er verfügte im Wohnzimmer über eine gewaltige Kommunikationskonsole, und die Nachrichten liefen durch einen von ihm selbst programmierten Filter. Lucas wollte nicht von unwichtigem Quark behelligt werden; was gingen ihn die neuesten Attraktionen auf Oniskus an. Stattdessen ordnete seine Konsole die eingehenden Nachrichten nach gewissen Prioritäten. Erstaunt nahm Henning Lucas wahr, dass seine gewalttätige Besucherin von seinen Vorlieben äußerst angetan war.
    Es war jener unselige Planet namens Galdäa, der auf der Lucasschen Liste an erster Stelle stand. In den normalen Menschen zugänglichen Programmen spielte Galdäa seit Jahren keine Rolle mehr. Henning Lucas dagegen bekam die eine oder andere Extra-Information. Was soll’s. Lucas entschloss sich, den Lässigen zu mimen. Er schlenderte quer durch den Raum, ließ sich mit großem Aufwand in sein riesiges halbrundes Sofa fallen, und zwar genau an denselben Platz, an dem er bereits eine beachtliche Delle verursacht hatte. Das Sofa war schneeweiß, und tagsüber konnten einem die Augen wehtun, wenn man es anschaute und die Sonne daraufschien. Von dort aus, mitten in seinem eigenen Revier, schaute er zu, wie seine merkwürdige Begleiterin Nachrichten über Nachrichten abrief, meistens mehrere gleichzeitig auf geteilten Bildwänden. Henning Lucas bekam allein von der furchterregenden Geräuschkulisse und dem Geflimmer der vielen Kanäle Kopfschmerzen; er wandte die Augen ab und starrte auf das riesige abstrakte Gemälde, das ihn Unsummen gekostet hatte. Wenn man lange genug auf die ineinander verfließenden Farben schaute, konnte man früher oder später alles sehen, was man sich wünschte.
    Die Fremde störte das kommunikative Tohuwabohu nicht im Geringsten, sie blickte gebannt auf das Informationsgewitter, als wäre sie imstande, all das Zeug gleichzeitig aufzunehmen und zu begreifen. Ihr Gesichtsausdruck war der einer hypnotisierten Patientin. Woher kenne ich die, fuhr es Lucas durch den Kopf. Nicht die Frau, diese Miene kommt mir bekannt vor.
    Da seine aufdringliche Besucherin derart fasziniert vom Wort- und Bilderschwall der Kommunikationskonsole war, spielte Henning Lucas mit dem Gedanken, langsam aufzustehen und zu gehen. Mochte diese Irre mit dem Haus anstellen, was sie wollte. Er lüftete vorsichtig den Hintern und wurde mit augenblicklich hereinbrechender Stille bestraft. Finstere Augen, denen nichts entging, starrten ihn an.
    »Sitzenbleiben«, knurrte Veruca Salt, ganz Biest. Sie vergewisserte sich, dass Lucas dem Befehl gehorchte und in seinem monströsen Möbelstück blieb, dann ließ sie die angestauten Neuigkeiten wieder strömen. Henning Lucas war erstaunt, dass seine Bewegung dem fest auf die Bildwand gehefteten Blick dieser Frau nicht entgangen war. Die Dame sollte man besser nicht unterschätzen. Gefährliche Fähigkeiten.
    Plötzlich klickten die Puzzleteile in seinem Hinterkopf ineinander, und er wusste, woher er dieses Wesen kannte, das da so unverhofft in sein Leben getreten war, und das im wahrsten Sinne des Wortes.
    Dieses verdammte Photek-Institut auf der Werkwelt. Diese Forscher mit ihren Experimenten an den rätselhaften Leuten von dem unbedeutenden Planeten. Die Goldenen, die sich dauernd, wenn auch gewohnt dezent, in alles einmischten. Die Berichte. Die niemals zur Veröffentlichung bestimmten Berichte. Die niemals beantworteten Hilferufe. Die nüchternen Protokolle aus einem alles in allem beschissenen Krieg. Diese Frau, die allen Versuchen widerstand, ihren Willen zu brechen und ihr die Geheimnisse ihrer Spezies zu entreißen. Diese Frau kam in den Nachrichten vor, und wenn das so war, ging die Rede von lauter Katastrophen. Er fühlte sich nicht wohl in der Nähe eines solchen Wesens.
    »Jetzt begreife ich«, sagte Lucas. »Sie sind diese Galdani, die vor Tagen als tot gemeldet wurde, dann wieder lebendig war und ein weiteres Mal starb. Meine Güte. Sie leben ja immer noch.« Beinahe klang seine Stimme vorwurfsvoll, als er das sagte. Das nächste Desaster wird nicht lange auf sich warten lassen, setzte er im Stillen hinzu. Er meinte nicht seine bewusstlosen Leibwächter.
    Jana Hakon nahm

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