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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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nur, die Wahrheit herauszufinden. Genau wie Sie, wie ich annehme ..., Herr Hauptkommissar .«
    Er seufzte. »Die Wahrheit, was? Hat man Ihnen diesen Floh auf der Glasgow University ins Ohr gesetzt? Alles, was man den Studenten dort über Gerechtigkeit in die Köpfe stopft, vernebelt ihnen nur das Hirn. Ich will Ihnen was über die Wahrheit verraten, Junge. Die Wahrheit liegt hier.« Er deutete auf seine Brust. »Ich erkenne die Wahrheit auf den ersten Blick. Hab die Wahrheit in Donovans Augen gesehen. Er hat mir wahrheitsgemäß erzählt, dass er den Kleinen ermordet hat. Und genau diese Wahrheit haben auch die Geschworenen gehört. Und so wahr mir Gott helfe, dafür wird er demnächst am Strick baumeln.« Die Speichellecker rechts und links von ihm nickten zur Bestätigung um die Wette.
    »Wenn wir alle so sehr an der Wahrheit interessiert sind, wieso haben Ihre Kumpels hier vor Gericht dann so widersprüchliche Geschichten erzählt?«, warf ich ein.
    Kerr und White tauschten einen Blick und sahen mich danach giftig an.
    Schließlich fand Kerr, der Ranghöhere, als Erster die Sprache wieder. »Das war nur ein Missverständnis. Dieses gerissene Mädel wollte uns eine Falle stellen. Gab uns keine Chance, die Sache vernünftig zu erklären.«
    »Na dann erklären Sie’s mir doch jetzt. Einer von Ihnen beiden sagte damals aus, Donovan habe gestanden, ehe Sie ihn zum Kohlenkeller brachten. Der andere behauptete, das sei erst danach passiert. Welche Version stimmt denn nun?«
    Beide sahen Silver Hilfe suchend an, doch der zuckte nur die Achseln. Also redete Kerr weiter. »Die Sache ist ganz einfach. Erst hat Donovan gestanden, dann haben wir ihn zur Bestätigung seiner Angaben zum Tatort mitgenommen. Stimmt’s, Davy?«
    Davy fiel fast der Kopf ab, so heftig nickte er. »Ja, genau. Mich hat all das Geschwätz dieser Frau einfach durcheinandergebracht. Sie wissen doch, wie die Weiber sind. Drehen einem das Wort im Mund rum.«
    »Hat sich das Gericht Ihre Aufzeichnungen angesehen? Sie führen doch immer noch Protokollbücher, oder nicht? In denen Details und Zeitpunkt der Vorfälle festgehalten sind?«
    Erneut dieser verstohlene Blickwechsel. Schließlich mischte sich Silver ein. »Selbstverständlich haben sich die Kollegen Notizen gemacht. Darauf nahmen sie bei ihrer Aussage vor Gericht ja auch Bezug. Aber Sie wissen doch selbst, wie so was läuft, Brodie. Manchmal sind diese Kritzeleien später ein bisschen schwer zu entziffern. Schließlich sind nicht alle Beamten so klug oder gebildet wie Sie.«
    »Sie meinen also, die beiden haben sich gar nicht erst die Mühe gemacht, ihre Notizen vor dem Prozess untereinander abzugleichen? Der Fall schien so sonnenklar, dass Sie gar nicht damit gerechnet haben, irgendjemand könnte nachhaken? Wollten Sie das damit zum Ausdruck bringen?«
    »Ich glaube, wir haben Ihnen jetzt genug Zeit eingeräumt, Brodie.«
    »Wurden die Protokollbücher dem Gericht zur Beweisaufnahme vorgelegt?«
    Silvers Miene wirkte plötzlich sehr abweisend. »Das erübrigte sich, denn das Gericht hat die Aussagen meiner Polizeibeamten auch so akzeptiert.«
    »Nicht aber die Verteidigung. Kann ich mir die Protokollbücher jetzt anschauen?«
    Whites Gesicht nahm einen Ausdruck an, der an Panik grenzte. Kerr reagierte schneller und ging in die Offensive. »Nein, können Sie nicht, verdammt noch mal! Für wen halten Sie sich denn, Brodie! Spazieren hier einfach herein und nehmen uns ins Verhör! Wir sollten Sie ein paar Tage in eine der Zellen werfen und Ihrem Dickschädel ein bisschen Verstand einbläuen!«
    »Schön zu sehen, dass sich hier überhaupt nichts geändert hat, Kerr. Wenn’s eng wird, ist es immer noch am besten, die Leute einzusperren und ihnen den Arsch zu versohlen, wie?«
    Silver sah so aus, als wollte er seinen Schnauzbart vollständig verschlingen. »Halten Sie die Klappe, Wachtmeister«, fuhr er Kerr an. »Ihre Zeit ist um, Brodie.«
    Ich blieb ungerührt sitzen. »Nur noch ein paar Fragen. Falls Sie mir die nicht beantworten, sehen wir uns vor dem Berufungsrichter wieder. Vielleicht hat er ja mehr für die Wahrheitsfindung übrig als Sie.«
    Silver zündete sich eine weitere Zigarette an, obwohl die vorherige immer noch die Luft verpestete. »Fragen Sie.«
    »Sie entdeckten den Leichnam des Jungen an einem Dienstag. Am folgenden Morgen nahmen Sie Donovan mit einem Mob im Schlepptau fest. Hatten Sie einen Tipp bekommen?«
    Silver musterte seine beiden Zigaretten und suchte sich dann eine aus,

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