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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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Sam.
    Ich schielte zum Priester hinüber. Sam erkannte, was ich damit fragen wollte. »Ist schon in Ordnung. Sie können in Anwesenheit des Paters offen reden, Brodie. Er steht auf unserer Seite.«
    Ich erzählte beiden von meinem Tag, und Sam bestätigte den Eindruck, den ich nach Durchsicht der Zeitungen vom Prozessverlauf gewonnen hatte.
    »Eine Sache sprang mir sofort ins Auge«, fuhr ich fort. »Dass Rory nicht das erste Kind war, das verschwunden ist. Vier andere wurden vor ihm als vermisst gemeldet. Hat man sie denn nie gefunden?«
    Cassidys Miene verdüsterte sich. »Nein, bis heute fehlt jegliche Spur von ihnen. Ich kenne eine der betroffenen Familien. Kaum zu sagen, was schlimmer ist: das eigene Kind begraben zu müssen oder niemals zu erfahren, was ...«
    »Glauben Sie, das bietet uns einen Ansatzpunkt?«, hakte Sam nach.
    »Es kam manchen Leuten überaus gelegen, glaube ich, dass nach der fünften Entführung ein Leichnam dort abgelegt wurde, wo man ihn finden musste. Und dass sich in Hugh Donovans Wohnung ausreichend Beweismittel befanden, um ihn an den Galgen zu bringen.«
    »Wollen Sie damit irgendein abgekartetes Spiel andeuten?«, wollte Patrick wissen.
    »Na ja, Kriminelle gehen meistens nach einem bestimmtem Muster vor. In der Regel besitzt ein Dieb eine ganz spezielle, für ihn charakteristische Arbeitsweise, eine Handschrift, die ihn verrät – genau wie ein Mörder. Ich meine damit die Art und Weise, wie er sein Opfer tötet und wen er sich als Opfer aussucht. Falls Hugh tatsächlich alle fünf Kinder entführt und ermordet hat, wieso verändert er sein Muster dann bei seinem letzten Opfer? Aus Nachlässigkeit? Aus Dummheit? Oder waren da vielleicht Drogen mit im Spiel? Es erscheint mir einfach nicht plausibel.«
    »Haben Sie von der Polizei etwas Neues erfahren?«, fragte Sam.
    Ich schüttelte den Kopf. »Natürlich war mir klar, dass sie keine 180-Grad-Wende vollziehen und rufen: Mein Gott, Brodie, da sind Sie wirklich auf was Wichtiges gestoßen. Wie konnten wir das nur übersehen? Aber offensichtlich haben Sie diese Leute vor Gericht völlig aus dem Konzept gebracht, Sam. Die jammern immer noch darüber, wie geschickt dieses gerissene Mädel sie verwirrt hat, sodass sie dastanden wie eine Horde Idioten. Allerdings haben sie mittlerweile die Zeit gefunden, ihre Geschichten aufeinander abzustimmen und offensichtliche Widersprüche zu beseitigen.«
    »Also nichts Neues?«, wiederholte Patrick die ursprüngliche Frage.
    »Es gibt ein paar Ansatzpunkte. Ich fragte nach ihren Protokollbüchern – ob ich sie lesen dürfe. Außerdem wollte ich mit dem Polizisten reden, der Hughs Zimmer als Erster durchsucht hat. Daraufhin haben sie nur gelacht. Sam, können Sie dafür sorgen, dass diese Polizeibeamten eine Vorladung vor das Berufungsgericht bekommen, um die Vorlage der Protokollbücher als Beweismittel zu erzwingen?«
    »Wir können’s zumindest probieren.« Sie machte sich ein paar Notizen.
    »Wonach suchen Sie eigentlich, Brodie?«, erkundigte sich der Priester.
    »Nach Abweichungen in deren Aussagen«, erwiderte Sam an meiner Stelle. »Vor Gericht behauptete Muncie, der Polizist, der die erste Wohnungsdurchsuchung vornahm, sei entweder blind oder unfähig gewesen. Aber wenn das nicht stimmt und dort eine Woche vor dem Fund des Leichnams keine Spur von dem Jungen zu entdecken war, wo wurde er dann festgehalten? Und was die anderen beiden Polizisten betrifft: Ich wette, deren Protokolle widersprechen sich in einem zentralen Punkt – bei der Angabe, wann Hugh Donovan erstmals genaue Einzelheiten zum Tatort genannt hat.«
    »Ich mag ja naiv sein, aber würden sie in diesem Fall die Protokollbücher nicht einfach als unauffindbar melden? Falls sie die nicht sowieso längst verbrannt haben.« Patrick Cassidy beugte sich mit skeptischer Miene zu mir vor.
    Abwehrend hob ich die Hand. »Der Verlust eines Protokollbuches war zu meiner Zeit eine Todsünde bei der Polizei. Und gleich zwei zu verlieren, würde schon ausgesprochen verdächtig wirken. Sie würden Samantha damit vor Gericht eine perfekte Angriffsfläche bieten. Trotzdem haben Sie recht, Patrick. Es sind hier jede Menge Wenns und Abers im Spiel. Und falls wir unsere Behauptungen nicht beweisen können, stecken wir in der Klemme. Die Polizei kann bemerkenswert gut mauern, wenn sie denn will.«
    Beide lehnten sich leicht resigniert zurück.
    »Aber vielleicht gibt’s noch einen anderen Ansatzpunkt ...« Ich schilderte ihnen meinen Besuch in

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