Gayheimnisse reloaded (German Edition)
orientierungslos, als hätte er eine Traumreise in eine andere Welt gewagt und müsste sich nun erst wieder in der Wirklichkeit zurechtfinden. Nandreju legte ihm die flache Hand gegen die Wange, sein Blick nun Frage und Bitte zugleich. Illyz lehnte sich Halt suchend gegen diese warme Berührung.
»Ich weiß nicht, ob ich es kann«, wisperte er verloren und schluckte hart. Was hatte er da bloß gesagt? Nandreju ließ ihn los und trat zurück. Er musterte Illyz forschend, dann hob er die rechte Hand und hielt sie offen hoch. Noch deutlicher, als hätte er es laut ausgesprochen, verstand Illyz diese Botschaft: Vertrau mir. Komm zu mir, wenn du es möchtest. Du kannst mir vertrauen.
Illyz blickte zum Kamin hinüber, wo seine Kleider lagen. Er wusste, Nandreju würde ihn nicht aufhalten, wenn er jetzt dorthin ginge und sich anziehen würde. Seine Augen huschten über den muskulösen nackten Leib, über die goldbraun schimmernde Haut, die große flache Schmuckspange an Nandrejus rechtem Oberarm, die sich in Form einer Schlange bis fast zur Armbeuge wand. Neugierig berührte er sie, noch nie hatte er ein solch kunstvolles Stück gesehen. Sein Blick glitt tiefer, auf die hart geschwollene Erregung, die sich ihm entgegenreckte. Er schluckte wieder, griff dann unsicher nach der Hand, die ihn erwartete, um ihr Versprechen anzunehmen. Nandreju lächelte, erfreut und überrascht zugleich.
Tu mir nicht weh!, bettelte Illyz stumm.
Niemals!, versicherte ihm Nandrejus Blick. Er zog Illyz sanft zu sich heran, umarmte ihn, ohne zu fordern. In diesen starken Armen fühlte sich Illyz geborgen. Ein seltsames Gefühl, Illyz war es gewohnt, selbst der Beschützer, der Starke zu sein. Ganz langsam ergab er sich diesem Gefühl, ließ sich in Nandrejus Umarmung hineinfallen, tauschte Angst gegen die Gewissheit, aufgefangen zu werden. Er lehnte mit dem Kopf an der Schulter dieses Mannes, der etwa drei Handbreit größer war als er selbst – und dachte an nichts als den angenehmen Duft, der Nandreju zu eigen war, und den Händen, die ihm über Nacken und Rücken strichen. Schritt für Schritt führte Nandreju ihn zum Bett hinüber, drückte ihn hinab, bis Illyz auf dem Rücken lag. Nandreju setzte sich seitlich neben ihn. Mit fragendem Blick näherte er sich Illyz’ Mund. Einen Moment schwankte Illyz, dann schüttelte er den Kopf. Nicht einmal Rovill durfte ihn küssen, obwohl sie schon häufig das Lager geteilt hatten. Nandreju verharrte, er wirkte unsicher. Illyz griff nach seiner Hand, strich ihm über die langen, schlanken Finger, wanderte dann über Nandrejus Arm. Das intensive Verlangen, das ihn dabei durchströmte, überraschte ihn selbst. Für Rovill hatte er nie mehr als zärtliche Zuneigung gefühlt. Er wusste, sein Freund liebte ihn, Rovill nahm jedoch hin, dass Illyz dieses Gefühl nicht erwidern konnte.
Nandreju begann, ihm mit der Rechten zu streicheln. Illyz fuhr zusammen, als seine Brustwarzen von Fingerspitzen umspielt wurden, sich augenblicklich zusammenzogen. Als Nandreju sich über ihn beugte und begann, sie zwischen die Zähne zu saugen, musste er an sich halten, um nicht laut zu stöhnen. Heiße Wellen der Erregung schwemmten ihm das Blut in den Unterleib. Nandreju küsste ihm zärtlich über den Hals, während er sich dicht an ihn drängte, knabberte ein wenig an seinem Ohr, sodass Illyz sich lachend winden musste: Nandrejus Atem kitzelte an seiner Ohrmuschel. Ein strahlendes Lächeln funkelte in den blauen Augen. Seine Hand strich über Illyz’ Taille – und stieß ohne Vorwarnung zu. Die Kitzelattacke traf Illyz so unvorbereitet, dass er nicht gegenhalten konnte und lachend zu entkommen versuchte. Doch Nandrejus Finger waren einfach überall, sie kitzelten und krabbelten ihn gnadenlos, mal am Bauch, mal in den Kniekehlen, bis Illyz, so eng zusammengekauert wie nur möglich, um weniger Angriffsfläche zu bieten, atemlos vor Lachen seine Selbstkontrolle wiederfand. Keuchend blickte er über die Schulter und sah Nandreju über sich, der zufrieden lächelte. Illyz zuckte zurück, als er wieder die warmen Hände auf seiner Haut spürte, doch diesmal war es liebevolles Streicheln, mit dem sein Gefährte ihn verwöhnte. Er strich über Illyz’ Gesäß, fuhr ihm zwischen die Beine, die Illyz willig für ihn öffnete. Es fühlte sich beinahe so an, als wäre er ein fremdartiges Geschöpf, das möglicherweise zerbrechlich sein könnte, so andächtig erkundete Nandreju seinen Leib. Als er dabei zögerlich über Illyz’
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