GAYLÜSTE: erotische Geschichten (German Edition)
so groß war, dass er glaubte, daran zugrunde zu gehen, wenn er nicht sofort etwas dagegen unternahm.
»Aber ... das ist nur ein Traum«, flüsterte er zweifelnd, während er wie in Trance seine Hand hob.
»Natürlich ist es das«, antwortete Eric. »Aber wir werden uns finden. Bald. Unsere nächste Begegnung soll unser Schicksal besiegeln, vertraue mir.« Er umschloss Gideons Hand mit der seinen und zog ihn an seine Brust. Gideon durchströmten wohlige Schauer, als er Erics Lippen an seinem Ohr spürte. »Wenn du es zulässt, werde ich dir zeigen, wie sehr ich mich nach dir verzehre.«
Gideons Puls schoss in ungeahnte Höhen. Er verspürte den unbändigen Wunsch, Eric zu küssen.
»Ich möchte deine süßen Lippen kosten …« flüsterte dieser, als hätte er Gideons Gedanken gelesen. Gideon fühlte ein Verlangen in sich aufsteigen, das seinen Körper mit einer Wucht erfasste wie nie zuvor. In seinem Unterleib loderte das Feuer der Begierde, die Hitze versengte seinen Verstand. Er brachte lediglich ein Nicken zustande. Eric küsste ihn zuerst vorsichtig, fast scheu, doch schnell wurde der Kuss wild und unbeherrscht. Ihre Zungen fochten einen Kampf aus, der Gideons Sinne vernebelte und sein Blut zum Kochen brachte. Sie klammerten sich aneinander wie im Rausch. Doch plötzlich hielt Eric inne und wich zurück. Im nächsten Moment zuckte sein Körper und ein erstickter Laut entwich seiner Kehle. Vor Entsetzen wie gelähmt, entdeckte Gideon den Blutfleck auf Erics Hemd, der sich rasch ausbreitete und den Stoff dunkelrot färbte.
»Gideon ... hilf mir.« Eric blickte ihn flehend an. Als Gideon die Hand nach ihm ausstreckte, sah er, dass an seiner Hand Blut klebte – Erics Blut.
Gideon fuhr auf und rang nach Atem. Seine Kehle fühlte sich an, als würde jemand einen Strick darum festzurren, Übelkeit stieg in ihm hoch und sein Herz raste. Ihm war sofort klar, dass seine nächtliche Vision eine größere Bedeutung hatte.
Erics Brust bebte unter seinen heftigen Atemzügen. Blut lief über seine Brust, die Schmerzen raubten ihm fast die Sinne. Seine Angreifer hielten ihn mit brutaler Gewalt zwischen ihren Körpern gefangen. Der eine Vampir bohrte ihm die Reißzähne in den Nacken, ein anderer hielt die Fänge in seiner Kehle verbissen. Ein dritter zerrte erbarmungslos an seinem Haar und lachte gehässig auf. Eric fühlte, wie sein unsterbliches Leben aus seinem Körper wich, spürte wie er schwächer wurde. Plötzlich jedoch begann sein Vampirherz wild zu schlagen und sein Blick richtete sich nach vorne. Gideon. Seine türkisfarbenen Augen schienen ausdruckslos und ohne jegliche Gefühlsregung.
»Sieh mal, was wir hier für einen Leckerbissen haben! Los Gideon, zeig es diesem Schwein! Ramm ihm das Schwert in die Brust und hol ihm die Eingeweide heraus!«, zischte einer seiner Peiniger und spuckte auf den Boden zu Erics Füßen.
Langsam hob Gideon seine Waffe und kam auf Eric zu. In dem vor Hass verzerrten Gesicht erkannte Eric nichts mehr, das an seinen schönen Gefährten erinnerte.
»Schlachte ihn ab, Gideon! Worauf verdammt noch mal wartest du?«
Die anderen wichen zurück und blickten Gideon abwartend an. Eric konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Im nächsten Moment sprang Gideon nach vorne und packte ihn an der Schulter. Eric taumelte nach vorne und sackte zusammen. Er hatte keine Kraft mehr, kaum noch Blut in seinen Adern. Als er aufblickte, sah er verschwommen, wie Gideon ausholte, dann umfing ihn der schwarze Umhang der Bewusstlosigkeit.
Die Klinge sauste ein paar Mal durch die Luft. Seine Opfer traf er völlig unvorbereitet und innerhalb von Sekunden. Gideon ließ den dreien kein e Chance für irgendeine Reaktion. Er brüllte seinen Zorn hinaus, Blut spritzte ihm ins Gesicht. Dann herrschte für einige Momente völlige Stille.
Heftig atmend blickte Gideon auf die abgetrennten Köpfe am Boden, Schwindel und Übelkeit überfielen ihn. Und doch war er noch nie in seinem verfluchten, ewigen Leben so sicher gewesen, das Richtige getan zu haben.
Er würde seinen Gefährten verteidigen – auf Gedeih und Verderb.
Schwer atmend, mit schmerzenden Lungen, sank Gideon neben Eric zu Boden und zog ihn in seine Arme. Er spürte ihre Verbindung stärker denn je. Diese Bastarde hatten Eric beinahe bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt, er zeigte kaum mehr ein Lebenszeichen. Ohne zu zögern biss sich Gideon in das Handgelenk und ließ das hervorquellende Blut auf Erics Lippen tropfen.
»Gleich wird es dir
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