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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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versuchte, seine Hand schmal zu machen, damit es durch den Ring der Handfessel schlüpfen konnte. »Er ist nicht mein Vater«, zischte es. »Ich bin seine Sklavin. Kannst du mich befreien?« Ihre Stimme klang wieder verzweifelt. »Oh, die Bestie, die Rettende Bestie, irgendjemand muss
ihm etwas gesagt haben, sonst hätte er mich nicht angekettet! «
    Aeriel zerrte mit all ihrer Kraft an der Kette. »Was weißt du von der Bestie?«
    »Jemand im Dorf erzählte mir, dass ein Monster nach Zambul gekommen sei, um dem Vampir die Jagd zu verderben. Es würde auch mich befreien, sagten sie, aber welche Bestie kann eine Kette durchbeißen?«
    Aeriel zog den elfenbeinernen Dolch hervor. Sie sägte an einem der Kettenglieder. Die Spitze der Klinge brach ab. Aeriel legte den Dolch weg. »Die Kettenglieder sind zusammengeschweißt«, sagte sie.
    »Götter helft mir. Götter helft mir«, schluchzte das bemalte Mädchen. Plötzlich schrie es laut auf. »Jetzt … Er erwacht!«
    Aeriel drehte sich um und sah ihn. In der Mitte des Gartens, etwa dreißig Schritte entfernt, stand ein kräftiger Baum. Auf einem Ast kauerte etwas Schwarzes.
    Es sah wie ein Bündel aus schwarzem Samt aus und war etwa so groß wie Aeriel. Der verbrannte Baum wirkte fast grau dagegen, denn dieses Ding reflektierte nichts vom weißen Licht des Sonnensterns. Nicht einmal der Nachthimmel ohne Sterne war so schwarz.
    Es war das Schwarz der Flügel des Engels der Nacht. Aeriel fühlte wieder dieses unsägliche Entsetzen in sich aufsteigen. Das bemalte Mädchen zerrte an seinen Ketten. Die zusammengefalteten Flügel bewegten sich.
    »Er erwacht! Er erwacht!«, schrie das bemalte Mädchen. Der Sonnenstern war schon halb verschwunden.

    Das Bündel bewegte sich, hielt inne, bewegte sich wieder. Dunkelheit entströmte ihm wie die Blütenblätter einer Nachtblume.
    Das bemalte Mädchen hielt Aeriel seine Hand hin.
    »Brich sie!«, schrie es. »Zwing sie durch die Fessel!«
    Aeriel war zu keiner Bewegung fähig. Das Entfalten der Schwingen faszinierte sie. Einer der beiden Flügel war jetzt ausgestreckt, der andere erst halb geöffnet.
    Der Engel der Nacht drehte ihnen den Rücken zu. Aeriel merkte es erst jetzt überrascht. Sie spürte, dass sie jemand berührte. Das bemalte Mädchen hatte etwas gesagt.
    Aeriel schüttelte wie betäubt den Kopf. »Selbst gebrochen würde deine Hand nicht hindurchpassen.«
    »Dann schneid sie ab!«, schrie das Mädchen.
    Die Schwingen des Engels der Nacht waren jetzt fast vollständig geöffnet. Das Mädchen tastete verzweifelt nach etwas unter den Blättern. Plötzlich wurde Aeriel bewusst, als sei ein Bann von ihr genommen, dass in ein paar Minuten der Sonnenstern untergegangen sein würde.
    Sie drehte sich um, sah, wie das bemalte Mädchen den Dolch nahm, ihr Handgelenk auf die Erde legte und schneiden wollte. Aeriel beugte sich nieder und nahm ihre Hand.
    »Hör auf!«, befahl sie. »Mir ist etwas eingefallen.«
    »Reiher«, zischte sie und nahm ihren Stab. »Vogel-auf-einem-Stock. Wach auf!«
    Der Reiher erzitterte, stieß einen empörten Schrei aus und wurde zu Fleisch. »Was ist los?«, krächzte er. »Warum nennst du mich bei diesem lächerlichen Namen?«

    Der weiße Vogel umkrallte den Kopf des Wanderstabes, hielt flügelschlagend sein Gleichgewicht. Aeriel deutete auf die Handfessel.
    »Kannst du ein Schloss aufpicken?«, fragte sie. »Du hast das Stadttor in Talis für uns geöffnet. Kannst du auch dieses Schloss öffnen?«
    Das bemalte Mädchen starrte den Reiher an, sein Schluchzen verwandelte sich in ein atemloses Keuchen. Der Reiher betrachtete das Schlüsselloch der Handfessel und fing an, darin herumzupicken.
    Das Mädchen schrie plötzlich.
    »Er steht!«
    Aeriel zuckte zusammen und drehte sich um.
    »Beweg dich nicht«, sagte der Reiher böse.
    Der Vampir stand jetzt auf dem schwarzen Ast, den Rücken noch immer der untergehenden Sonne zugekehrt. Der Gestank von Fäulnis legte sich wie Dunst über den Garten. Der Ikarus schlug mit den Flügeln. Aeriel fragte sich, wo Grauling geblieben war und wo die seltsame Bestie blieb, von der die Alte gesprochen hatte.
    Der Sonnenstern sank tiefer, er stand kaum noch einen Fingerbreit über den Hügeln. Oceanus schien blassblau durch die knorrigen schwarzen Bäume. Sie hörte ein kratzendes Geräusch. Der Stab in ihrer Hand zitterte. Der Reiher machte mit dem Kopf eine sonderbare Drehung. Die Spitze seines Schnabels im Schlüsselloch drehte sich ebenfalls. Das bemalte Mädchen

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