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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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Luke und fing sofort an, die Menge zu zerstreuen.
    “Hey, Kelly, ist das Ihr Wagen?”
    “Ja, und ich möchte Sie um einen Gefallen bitten. Schleppen Sie ihn zur Hauptwache und sorgen Sie dafür, dass er im Labor untersucht wird. Vielleicht hat sich jemand daran vergriffen.”
    Der Beamte runzelte die Stirn. “Sind Sie sicher?”
    “So sicher wie nur irgendwas”, entgegnete Luke. “Ich rufe Sie später an.”
    Es war das Wort “Anruf”, das Jade daran erinnerte, dass er einen Anruf erhalten hatte. Sie machte sich immer noch Sorgen um Raphael und wollte sichergehen, dass es nicht um ihn ging.
    “Luke?”
    Auch in dem Lärm, den der Abschleppwagen verursachte, der den Unfallwagen aufbockte, zwischen den Polizeisirenen und den Leuten, die redeten, hörte er, dass sie seinen Namen rief. Sie war nicht dumm. Sie konnte spüren, dass ihn noch etwas anderes als der Unfall beschäftigte.
    “Was, Süße?”
    “Was ist los?”
    “Ganz kurz”, sagte er, als er einen herannahenden Streifenwagen zu sich winkte. Dann stieß er sie hinein und setzte sich neben sie. Aber als der Wagen umdrehte und in die Richtung fuhr, aus der er gekommen war, ergriff sie seinen Arm.
    “Luke! Wir müssen ins Krankenhaus fahren. Er fährt in die falsche Richtung!”
    Luke spürte Übelkeit in sich aufsteigen. Er wusste zwar nicht, was zur Hölle hier los war, aber er wusste, dass sich Jade in großer Gefahr befand.
    “Nein, Süße, wir können jetzt nicht ins Krankenhaus gehen.”
    Verwirrung verwandelte sich in Jades Kopf in Panik. “Doch! Wir können sehr wohl ins Krankenhaus fahren! Wir müssen es tun! Ich muss Raphael sehen. Ich muss ihm doch seine Socken geben!” Dann erinnerte sie sich daran, dass die Strümpfe noch in Lukes Wagen lagen. “Ich habe die Socken vergessen. Wir müssen umkehren und sie holen! Ich habe dir doch gesagt, dass Raphael immer kalte Füße hat.”
    “Es ist etwas geschehen”, sagte Luke. “Wir müssen sofort zu Sam fahren.”
    Jade fing an zu zittern. “Du lügst. Du hast mir versprochen, dass du mich nie anlügen wirst.”
    Luke legte einen Arm um ihre Schultern und verfluchte die Dinge aus ihrer Vergangenheit, die sie immer noch zu verfolgen schienen.
    “Ich lüge dich nicht an. Ich sagte, dass wir nicht ins Krankenhaus fahren, weil wir das nicht können.”
    Jade war ganz an die Tür herangerutscht. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und in ihren Augen standen die Tränen.
    “Dann erklär mir, warum”, sagte sie. “Verdammt, Luke Kelly, dann sag mir, warum wir das nicht können.”
    Luke erschauderte. Er hörte noch Sams Stimme und konnte doch nicht glauben, was er gehört hatte.
    “Du hast gehört, dass das Telefon geklingelt hat?”
    Sie nickte.
    “Nun, es war Sam.”
    Jade zitterte jetzt so stark, dass sie kaum atmen konnte. Aber sie wollte es dennoch hören.
    Luke war speiübel. Indem er die Worte aussprechen würde, würde er sie auch Realität werden lassen. Er würde sie nie wieder zurücknehmen können.
    “Sam rief an und sagte, das Krankenhaus hätte sich bei ihm gemeldet.”
    Jade erschauderte. Ihrem Gesicht war nichts anzusehen. Dann fing sie an, im Sitz vor- und zurückzuwippen. Luke hatte das ja schon einmal gesehen, als sie ihm von ihrer Kindheit erzählte. Er wünschte sich, dass Michael Tessler hier wäre, denn er war sich nicht sicher, was auf ihn zukommen würde, wenn er Jade alles erzählt hatte.
    “Er ist gestorben, nicht wahr? Er ist alleine gestorben … ich war nicht bei ihm.”
    Luke seufzte. “Ja, Jade, er ist tot.”
    Einen Augenblick lang saß sie einfach still da und zitterte. Die Schwierigkeit war, dass sie noch nicht alles wusste und dass Luke ihre Welt gänzlich zerstören würde.
    “Aber das ist noch nicht alles”, fing er an. “Ich muss dir noch etwas sagen”, setzte er leise hinzu.
    Jade erschauderte noch einmal. Ihr gelang es, sich auf Lukes Gesicht zu konzentrieren.
    “Wieso ist das noch nicht alles? Tot ist tot.”
    “Er ist nicht auf natürlichem Wege gestorben. Er ist umgebracht worden.”
    Jade zuckte zusammen, als hätte ihr jemand ins Gesicht geschlagen.
    “Das kann nicht sein. Es war nicht Raphael. Sie haben sich geirrt. Wir müssen ins Krankenhaus fahren und selbst nachschauen.”
    “Nein, wir müssen nichts nachschauen”, sagte Luke. “Und es ist kein Irrtum. Jemand ist in sein Zimmer eingedrungen, hat seine Krankenschwester umgebracht und dann ihn getötet. Es gab einen Kampf. Sie wissen noch keine Einzelheiten, aber die

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