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Gefürchtet

Titel: Gefürchtet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Anwalt nie im Leben.«
    Mein Kopf dröhnte erneut. Damit waren wir wieder bei Skip Hinkel gelandet, seines Zeichens Rechtsverdreher.
    »PJ, ich rede auf jeden Fall mit den Cops. Dann werden wir ja sehen, was passiert.«
    »Nein! Evan, so schlimm war das doch gar nicht. Brittany hätte natürlich nicht sterben dürfen. Keine Ahnung, wie das passieren konnte. Der Rest - Sinsa, ich …«
    Ich stand auf. »Gehen wir.«
    Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, dass sie durch
und durch verdorben war. In sei nen Augen war Sinsa eine mächtige Göttin, die besänftigt werden musste. Als ich zu meinem Auto ging, hörte ich ihn hinter mir herschlurfen.
    »Übrigens«, sagte er, »das mit den teu ren Flugtickets, die ich angeblich gekauft haben soll, stimmt überhaupt nicht.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Hör doch auf.«
    »Nein, im Ernst. Das war ich nicht.«
    Ich starrte ihn an. »Du hast mit Sinsa nicht kürzlich einen netten kleinen Ausflug nach Barbados unternommen?«
    »Nein. Ich hab ja noch nicht mal einen Reisepass.«
    »Soll ich dir die Rechnung zeigen? Zwei Tickets erster Klasse mit American Airways.«
    Er stutzte und wirkte plötzlich sehr blass. »Auf welchen Namen?«
    Das hatte ich nicht überprüft. »Lass uns nachsehen.«
    Wenn ich recht hatte, kam er vielleicht zur Vernunft.
     
    Von zu Hause aus rief ich das Kreditkarteninstitut an, wo ich sofort in der Warteschleife landete. PJ tigerte durch das Wohnzimmer und kratzte sich ständig an der Nase.
    »Kann ich mir ein Bier nehmen?«, fragte er.
    »Nein.«
    »Nur eins.«
    »Nein.«
    Aus dem Hörer dudelte Warteschleifenmusik.
    Er blieb vor dem Blumenarrangement stehen. »Die sind aber wirklich schön.«
    »Freut mich, dass sie dir gefallen. Wenn ich am Telefon fertig bin, sorge ich nämlich dafür, dass du sie in klei ne Stücke schneidest und zum Mittagessen verputzt.«
    Eine Frau meldete sich.

    »Ich bin auf der Suche nach einer Betrügerin, die mit einer falschen Kreditkarte nach Barbados geflogen ist«, sagte ich und nannte die Transaktionsnummer für die Flugtickets. Ich hörte sie tippen. Nach einer Minute nannte sie mir eine Buchungsnummer, die Namen der Reisenden, die Flüge und die Kosten für das restliche Urlaubspaket, die seit mei ner letzten Online-Prüfung auf der Abrechnung aufgetaucht waren. Ich schrieb alles auf, und sie versprach, mir zusätzlich eine Kopie der Daten zu faxen.
    PJ rückte näher. »Und?«
    Er warf ei nen Blick über mei ne Schulter, und das nervöse Gezappel hörte mit einem Schlag auf.
    »Tut mir leid«, sagte ich, aber das tat es nicht.
    Er starrte auf die Namen, die ich mir notiert hatte. Einer davon war Kathleen E. Delaney, was darauf hindeutete, dass es Sinsa gelungen war, sich einen falschen Pass zu besorgen. Der andere war Shaun Kutner.
    »Stimmt das auch wirklich?«, fragte PJ.
    »Wird wohl kaum frei erfunden sein.«
    Wie betäubt starrte er auf das Papier. »Das andere Zeug ist auch für Shaun. Das Wellnesscenter, da kriegt er seine Botox-Spritzen.«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Nicht für das Gesicht, für die Achseln. Dann schwitzt er weniger.« PJ schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht glauben, dass ich so ein Idiot war.«
    »Noch was, PJ. Was ist mit den Schecks, die bei Datura Inc. gestohlen worden sind?«
    »Das war ich nicht. Ich hab dir doch gesagt, ich würde die Jimsons nie beklauen. Mir ging es nur darum, Sin ein bisschen Freiraum zu verschaffen.«

    »Dann hast du auch nicht das Gi rokonto bei der Allied Pacific Bank aufgelöst, das irgendwer auf meinen Namen eröffnet hatte?«
    »Nein.«
    Ich rief Bianca Nestor an, die Filialleiterin, und beschrieb ihr Shaun Kutner: den Adoniskörper, den Gangstergang und vor allem die hellgrünen Augen. Genau der Mann auf dem Band der Überwachungskamera, bestätigte sie.
    Ich erzählte das PJ und wartete auf seine Reaktion.
    Statt wütend zu werden, schmolz er dahin wie ein Klumpen Wachs. »Sie hat es die ganze Zeit nur für ihn getan. Sie hat mich benutzt.«
    »Keine angenehme Erkenntnis.«
    »Aber …« Trotz allem suchte er schon wieder nach Entschuldigungen.
    »PJ, Sinsa und Shaun haben Ricky ausgenommen.«
    »Was soll ich bloß tun?« Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht wie mit ei nem Waschlappen. »Keine Polizei! Damit brauchst du mir gar nicht kommen.«
    »Du musst dich der Sache stellen«, sagte ich.
    Er seufzte. »Reden wir mit Ricky«, schlug er zu meiner Überraschung vor.

29. Kapitel
    Ich parkte in der kreisrunden Einfahrt vor Green Dragons und

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