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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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deiner Schwägerin schaffen. Und jetzt mach, dass du wegkommst.«
    »Das gefällt mir nicht. Rio ist die meiste Zeit unterwegs und sucht nach einer Stelle, an der er den Brunnen graben kann. Du wirst einsam sein.«
    Der Wind frischte plötzlich auf, und Staub wirbelte durch die Luft. Der Himmel war blau und kalt, ohne eine einzige Wolke.
    »Mason, wenn du nicht nach Utah fährst, dann schwöre ich, werde ich Aces satteln und ins Pinon-Camp reiten und erst am ersten Dezember zurückkommen. Du hast seit Jahren keinen Urlaub mehr gemacht und ein paar Wochen mit deinen Nichten und Neffen verdient.«
    Unsicher sah er sie an. »Bist du auch wirklich sicher?«
    »Darauf kannst du dich verlassen«, erklärte sie entschlossen und benutzte eine seiner Redewendungen.
    Mason seufzte, nahm seinen zerbeulten Koffer in die Hand und folgte ihr zu dem gelbbraunen Pick-up. »Ich finde es nicht gut, dass ich den Wagen nehmen soll.«
    »Rio hat gesagt, ich könnte seinen Wagen benutzen, wenn ich in die Stadt muss«, erklärte sie geduldig und war bereit, sich noch einmal mit ihm auseinander zu setzen. »Er hat sogar darauf bestanden.«
    Mason zögerte, dann öffnete er die Tür des Pick-ups und warf seinen Koffer hinein. »Also gut, du brauchst mir nicht erst die Hand auf den Rücken zu legen und mich zu schieben. Ich weiß, wann ich nicht erwünscht bin.«
    »Mason!«, rief sie schockiert. Doch dann bemerkte sie den humorvollen Ausdruck in seinen Augen. »Das stimmt«, sagte sie schnell, legte die Hand auf seinen Rücken und schob ihn sanft. »Du bist nicht erwünscht. Geh weg.«
    Doch dann verdarb sie wieder alles, als sie von hinten die Arme um ihn schlang und ihn an sich drückte. Er drehte sich zu ihr um und umarmte sie lange, genoss die Liebe, die sie ihm so freigiebig schenkte.
    Der Wind wehte gegen Mason, als wolle er ihn vorantreiben. Hopes Haar flog hoch und kitzelte ihn an der Nase. Mit seiner knochigen Hand strich er ihr das Haar aus dem Gesicht und hielt die weichen Strähnen in seinen Händen.
    »Ich werde Ende des Monats zurückkommen«, erklärte er und drückte sein Kinn mit dem grauen Stoppelbart auf ihr dunkles Haar. »Ich komme schon früher, wenn Rio die Stelle gefunden hat, an der er bohren will. Und nimm das Gewehr immer mit. Die paar Tropfen Regen, die wir in der letzten Woche hatten, haben die Schlangen nicht vertrieben.«
    Sie nickte und stimmte ihm zu, ohne sich mit ihm zu streiten. Sie wollte nicht wieder über John Turner reden. Bis auf einige Anrufe in der Nacht, hatte Turner sie nicht wieder belästigt. Vielleicht hatte er noch einmal über die Szene an seinem Brunnen nachgedacht und sich entschieden, dass sie nicht mehr schüchtern war. Vielleicht hatte er es endlich begriffen: Sie interessierte sich nicht für ihn.
    Die Tür des Wagens fiel zu, der Motor wurde angelassen, und dann ließ Mason die Kupplung kommen.
    »Sei vorsichtig«, sagte sie.
    »Du auch, mein Schatz. Und fühle dich nicht zu einsam.«
    »Wie könnte ich das?« Sie lächelte. »Ich habe das ganze Sonnental zur Gesellschaft.«
    Er zwinkerte ihr zu, schloss die Fenster und fuhr aus dem Hof der Ranch.
    In Hopes Lächeln lag eine Melancholie, der sie sich gar nicht bewusst war. Auch wenn Rio hier war, fühlte sie sich einsam. Und das war neu.
    Sie versuchte noch immer, sich daran zu gewöhnen.
    Ehe Rio kam, war sie zwar allein gewesen, aber niemals einsam. Er hatte alles verändert. Trotz ihrer Bemühungen, jeder gefühlsmäßigen Bindung mit ihm aus dem Weg zu gehen, und obwohl er selbst sich seit ihrem Ritt zum Pinon-Camp auch von ihr zurückgezogen hatte und obwohl sie wusste, dass er sie noch mehr verletzen würde, je näher sie einander kamen, sehnte sich Hope danach, mehr Zeit mit Rio zu verbringen, mit ihm zu reden, ihn zu berühren.
    Und doch wusste sie, dass sie ihn nicht berühren konnte. Nicht wirklich. Nicht tief.
    Er war wie der nach Regen riechende Wind, der durch ihr Leben wehte, der den Staub von Jahren wegblies und den lebendigen Geist darunter enthüllte. Sie war wie das Land - unbeweglich.
    Und der Wind bewegte sich immer und ließ das Land hinter sich. Er verließ sie.
    Irgendwann würde der Wind wieder in das Sonnental kommen, er würde Rio noch einmal mitbringen, wenn auch nur zu dem Zweck, um die Fohlen abzuholen, die Storm Walker mit seinen Stuten gezeugt hatte. Rio würde zurückkehren ... und dann würde er sie wieder verlassen, vom Wind gerufen.
    Sie fragte sich, wie viele Frauen im Westen voller schmerzlicher

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