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Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
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hat.«
    »Efird, du solltest nicht so über sie re…«
    »Aber genau das hat sie getan«, unterbrach er sie. »Ich sage nur, was passiert ist.«
    In der Stil le der Nacht hörte Diane irgendwo im Wald den Ruf einer Eule.
    »Na gut«, sagte sie.
    »Genau.« Efird verlagerte sein Gewicht, nahm den Salzstreuer und spielte damit. »Einige meiner Informanten waren der Meinung, dass Churchpins Kontaktmann im Sheriff’s Office Lowe selber gewesen sein könnte. Dass er den Stoff einfach aus der Asservatenkammer genommen hat und Churchpin sein Dealer war.«
    »Warum hast du ihn nicht …«
    »Wie denn!«, schrie Efird mit Fistelstimme. »Sieh doch, was dir passiert ist! Glaubst du im Ernst, ich beschuldige den Sheriff von Breard County der Drogendealerei, und mein einziger Beweis ist das Wort eines armseligen Speed-Freaks, der eine Freiheitsstrafe zur Bewährung am Hals hat, weil er seiner Freundin den Hintern versohlt hat? Ich habe Produktiveres mit meinem Leben vor.« Er stand wieder auf, lehnte sich gegen den Küchentresen und leerte sein Glas. »Wobei ich mir noch nicht ganz im Kla ren bin, was ge nau.« Er lachte über sich selbst und stellte sein leeres Glas langsam und mit Bedacht auf den Tresen.
    Diane wusste nicht wa rum, aber sie emp fand die Art, wie er sein Glas abstellte, langsam und mit äußerster Vorsicht, irgendwie bedrohlich; ihre Eingeweide zogen sich zusammen, als befürchteten sie jeden Moment einen Schlag in die Magengrube. Sie lehnte sich zurück, um ihre Angst zu überspielen, legte einen Arm über die Rückenlehne ihrer Sitzbank und
präsentierte sich ihm offen, um den Eindruck zu erwecken, ganz entspannt zu sein.
    »Dann ist das also der wah re Grund, warum du den Dienst quittiert hast?«
    »Was, weil ich über ein bisschen belastendes Wissen verfüge?« Er zog ein Gesicht, als wolle er ausspucken. »Un sinn. Ich hab’ dir doch gesagt, warum ich in den Sack gehauen habe. Zu viel Scheiße. Zu viel Papierkram. Zu viele arschleckende Idioten, die es nach oben gebracht haben.« Er setzte sich wieder hin, schenkte sich Whiskey nach, nahm die restlichen Eiswürfel aus der Form und ließ sie in sein Glas plumpsen. »Bist du sicher, dass du nicht nach Sri Lanka willst? Ich würde sofort mitkommen. Da laufen die Frauen doch in Grasröckchen rum, oder? Und das Klima ist tropisch, stimmt’s?«
    Diane lächelte ihn an. »Efird, ich kann nichts machen, bevor ich nicht da für gesorgt habe, dass mein Name reingewaschen und meine Verurteilung für nichtig erklärt wird.«
    »Ich weiß«, entgegnete er ernst. »Ich fürchte nur, dass dir das nicht gelingen wird. Wenn ich du wäre, würde ich so schnell wie möglich von hier verschwinden.«
    Dann schwiegen sie, und Diane hörte Junikäfer, die vom Licht angezogen wurden, gegen die Fliegengittertür knallen; ihre harten, trockenen braunen Panzer verursachten beim Aufprall gegen den Metalldraht ein dumpfes, durch die Nacht tönendes Klirren.
    Sie sah zur Fliegengittertür und zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht.«
    »Ich wünschte, ich könnte dir weiterhelfen«, sagte er. »Aber ich habe nichts.«
    Diane nippte an ihrem Whiskey und stellte das Glas zurück in den Wasserring, den es auf der Tischplatte hinterlassen hatte. »Hast du keine Idee, wer seine Mutter umgebracht haben könnte?«

    Efrid schüttelte den Kopf. »Wenn ich mich recht entsinne, hat der Sheriff damals die Ermittlungen übernommen.«
    »Und wenn ich mich recht ent sinne, hast du da mals gesagt, dass du dir den Fall unter keinen Umständen von ihm abnehmen lassen wolltest.«
    »Gegen das Rathaus kann ich nichts ausrichten.«
    »Allerliebst, Efird. Wirklich allerliebst!«
    »He, so brauchst du mir nicht zu kom men. Ich hatte meine Gründe.«
    »Ja, bestimmt.« Diane machte einen Rückzieher, sprach in sanfterem Ton weiter. »Ich bin nur ein bisschen frustriert, das kannst du dir vielleicht vorstellen.«
    Er nickte.
    »Und der Mord ist natürlich immer noch nicht auf geklärt, oder? Ich meine, der Mord an Churchpins Mutter?«
    »Soweit ich weiß, nicht.«
    Diane stand auf, ging zur Spüle und stellte ihr Glas auf den Tresen.
    »Na dann.« Sie warf noch einmal einen Blick auf die Kisten und Bücherstapel auf dem Sofa und auf dem Bo den. »Macht sicher keinen Sinn, das alles auszupacken, wenn du sowieso bald wieder von hier weggehst.« Diane klopfte an das Fliegengitter und verscheuchte die Junikäfer, bevor sie die Tür öffnete.
    Efird kam zu ihr, zog sie an sich und umarmte sie. »Wahnsinn,

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