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Geisterlicht: Roman (German Edition)

Geisterlicht: Roman (German Edition)

Titel: Geisterlicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Winter
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Tür.
    »Verdammt!« Aidan gab sich keine Mühe, seinen Fluch zu unterdrücken. »Die Klinke ist auf der Außenseite heruntergefallen, als die Tür zugeschlagen ist, und jetzt lässt sie sich von innen nicht mehr öffnen.«
    »Was soll das heißen?« Fiona war klar, dass sie sich in diesem Augenblick ziemlich hysterisch anhörte.
    »Das soll heißen, wenn uns nicht einfällt, wie wir die Tür ohne Klinke aufbekommen, müssen wir hierbleiben, bis Mrs Innes morgen früh kommt.«
    »Nein, nein und nochmals nein«, wimmerte Fiona und kämpfte verzweifelt gegen die Panik an, die in ihr aufstieg, als sie sich fragte, ob Aidan und sie wohl allein in dieser undurchdringlichen Finsternis waren.

Vierzehntes Kapitel
    »Ich denke ja gar nicht daran!«, verkündete Fiona laut, als sie mit Mühe wenigstens einen Teil ihrer Fassung wiedergewonnen hatte. »Ich verbringe die Nacht doch nicht in einem Wandschrank!«
    »Dann solltest du dir schleunigst überlegen, wie wir hier rauskommen. Ich muss nämlich zugeben, dass ich ratlos bin.«
    Sie hörte, wie Aidan sich an der Tür zu schaffen machte.
    »Hast du das etwa absichtlich gemacht? Damit ich hier nicht wegkomme? Weil du keine Lust hattest, mich durch den Regen zu begleiten, aber meintest, du müsstest es tun?« Sie tastete sich an der Wand in Richtung Tür vor.
    Er lachte amüsiert auf. »Findest du es nicht etwas übertrieben, dass ich bereit sein soll, die Nacht hier drinnen zu verbringen, nur weil ich Angst habe, nasse zu werden? Und wie sollte ich denn das mit dem Licht gemacht haben?«
    »Was weiß ich?!« Fiona schlug nach einem muffig riechenden Kleidungsstück, das irgendwie an ihr hängen geblieben war und sich als äußerst anhänglich erwies. Plötzlich war sie wütend auf sich selbst, weil sie sich so albern und hysterisch aufführte, nur weil eine Tür zugeschlagen und das Licht ausgegangen war. Mit einer letzten energischen Armbewegung befreite sie sich von dem nach Gummi riechenden Ding und zuckte zurück, als sie gleich darauf mit der Hand etwas Warmes, Lebendiges berührte.
    »Au!«
    Offenbar hatte sie Aidan einen kräftigen Schlag versetzt. Ihr war nicht klar gewesen, dass sie so dicht vor ihm stand.
    »Tut mir leid«, murmelte sie verlegen. »Habe ich dir wehgetan?«
    »Geht schon«, brummte er, ganz der harte Kerl, obwohl sie ihm möglicherweise gerade ein blaues Auge verpasst hatte.
    »Ist hier irgendwo die Tür?«, erkundigte sie sich in entschlossenem Ton.
    »Gib mir deine Hand, dann führe ich dich hin«, forderte er sie auf. Immerhin erklärte er ihr nicht, wie es die meisten anderen Männer in dieser Situation wohl getan hätten, dass er schon alles versucht hatte und sie auch nichts ausrichten konnte.
    Ihm die Hand zu geben, war leichter gesagt als getan. Vorsichtig streckte sie den Arm in die Richtung, aus der seine Stimme kam. Nach einer kleinen, stummen Ewigkeit streiften seine Fingerspitzen ihren Handrücken, kehrten zurück, und dann hielt er ihre Hand fest. Das war irgendwie beruhigend und schön. Und plötzlich spürte Fiona anstelle seiner warmen Hand etwas Kühles, Glattes, das er ihr offenbar zwischen die Finger geschoben hatte. Die Türklinke.
    »Danke«, fauchte sie. Es gelang ihr einfach nicht, ihre schlechte Laune unter Kontrolle zu bringen. Sie wollte hier raus! Im Grunde war sie nur so unfreundlich zu Aidan, weil sie das von ihrer Angst ablenkte, Catriona könnte mit ihnen in diesem schwarzen engen, unheimlichen Raum sein. Mit einiger Mühe gelang es ihr, an der Tür die Stelle zu ertasten, wo die Klinke hingehörte. Dort stocherte sie eine Weile herum, obwohl ihr längst klar war, dass es keinen Zweck hatte.
    »Geht nicht«, gab sie schließlich zu und wiederholte trotzig: »Du könntest es wirklich absichtlich getan haben.«
    »Ja. Könnte ich.«
    Warum tat er das? Warum widersprach er ihr nicht empört und beleidigt und erklärte ihr noch einmal, dass er schließlich nicht zaubern konnte. So nahm er ihr sämtlichen Wind aus den Segeln, denn sie konnte schließlich nicht mit sich selbst herumstreiten.
    »Warte hier«, befahl er ihr nach einer Weile, während der sie verbissen geschwiegen hatte. »Von der Rückwand des Schranks führt eine Tür in den Keller. Im Weinkeller gibt es Kerzen und Streichhölzer. Also werde ich uns Licht besorgen. Und etwas zu trinken.«
    »Ich will hier aber nicht allein bleiben!«, stieß sie verlegen hervor.
    »Gib mir die Hand«, forderte er sie auf. »Dann gehen wir zusammen.«
    Tastend streckte Fiona

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