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Geisterlicht: Roman (German Edition)

Geisterlicht: Roman (German Edition)

Titel: Geisterlicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Winter
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gehabt hätte …« Sie stupste der Räbin spielerisch mit der Fingerspitze gegen den Schnabel. »Und was wolltest du mir sagen, Fiona?« Immer noch lächelnd schaute Dawn ihre Schwester fragend an.
    »Ich … eigentlich nichts … Also, irgendwie dasselbe. Dass ich froh bin, dich wiederzuhaben. Dass es schön ist, hier bei dir zu sein. Solche Dinge eben.« Hilflos zuckte Fiona mit den Schultern.
    »Wie war es denn bei Aidan? Hat er nach mir gefragt?« Mit leuchtenden Augen beugte Dawn sich vor und achtete nicht darauf, dass Lillybeth hinter ihrer Schulter ein lautes Krächzen ausstieß.
    Als sie ihre Schwester ansah, wurde Fiona klar, dass sie Dawn die Wahrheit nicht sagen konnte. Nicht einfach so mitten ins Gesicht. Sie würde einen anderen Weg finden müssen, das Problem zu lösen. Und sie konnte nur hoffen, dass Dawn es nicht auf andere Weise erfahren würde. Aidan könnte sich verraten. Wie weit Lillybeth in der Lage war, komplizierte Sachverhalte durch Gedankenübertragung weiterzugeben, hatte Fiona noch nicht herausgefunden. Vielleicht wollte aber auch die Räbin Dawn nicht wehtun und würde verschwiegen sein.
    »Ich habe Aidan erzählt, dass du auf Klassenfahrt bist«, beantwortete sie hastig Dawns Frage. »Und ich habe im Turmzimmer ein altes Tagebuch gefunden. Das heißt, eigentlich habe nicht ich es gefunden, sondern Catriona hat mit meiner Hand danach gegriffen. Jedenfalls fühlte es sich so an. Als wäre sie in meinen Körper geschlüpft.«
    Erleichtert stellte Fiona fest, dass sie ihre Schwester erst mal von ihren Gedanken an Aidan abgelenkt hatte. Ausführlich erzählte sie, was für ein merkwürdiges Gefühl es gewesen war, mit dem Geist zu verschmelzen und zu fühlen, was Catriona fühlte. Dann berichtete sie von den schrecklichen Einzelheiten, die sie in Rodinas Tagebuch gelesen hatte. Dabei vermied sie es vorsorglich, Arthur MacNaughtons Namen auszusprechen.
    »Es ist schrecklich, was ihr passiert ist«, stellte Dawn fest, und in ihren Augen standen Tränen. »Meinst du …«, sie schaute sich verstohlen um und brachte ihren Mund so dicht wie möglich an Fionas Ohr. »Glaubst du, sie würde den Fluch aufheben, wenn Aidan sich bei ihr entschuldigt. Sozusagen im Namen seines Ahnen?«
    Fiona zuckte mit den Schultern. »Vielleicht. Aber wie sollte das gehen? Sie müsste bereit sein, sich ihm zu zeigen und ihm zuzuhören. Was sie womöglich tun würde. Aber Aidan müsste an diese Dinge glauben. An den Fluch, an Catrionas Geist, an Hexen – an alles Magische eben.«
    »An uns «, stellte Dawn mit nachdenklicher Miene fest. »Ich werde mit ihm reden. Ich könnte ihm ja eine kleine Kostprobe geben.« Sie wandte sich der Küchentür zu, streckte beide Hände aus, runzelte die Stirn und entspannte sich lächelnd wieder, als die Tür lautlos aufschwang. »Das müsste ihn doch überzeugen, oder?«
    »Das habe ich ihm schon vorgeführt, und er ist nicht im Traum darauf gekommen, dass es dabei um Hexerei gehen könnte.« Erst als der Satz heraus war, wurde Fiona klar, dass sie ihrer Schwester nun von ihrem gemeinsamen Aufenthalt mit Aidan im Wandschrank erzählen musste.
    Tatsächlich schaut Dawn sie mit erstaunt aufgerissenen Augen an. »Wieso hast du ihm denn das gezeigt?«
    Fiona bemühte sich um einen gleichmütigen Gesichtsausdruck, während die Bilder und Erinnerungen auf sie einstürzten. Aidan und sie Hand in Hand in der Dunkelheit. Sein Blick im flackernden Licht der Kerzen. Vor allem aber die Gefühle, die ihren Körper überschwemmt hatten, während ihr Kopf trotz aller Sehnsucht so klar gewesen war.
    »Eine Klinke war kaputt, und die Tür ging nicht auf. Da habe ich es eben mit einem Zauber versucht und es hat funktioniert. Er war ein bisschen verwundert, dachte aber offenbar, er hätte es selbst zuvor nicht richtig angestellt, die Tür zu öffnen.«
    »Wart ihr im Turmzimmer?« Wie alle Verliebten wollte Dawn jede Kleinigkeit erfahren.
    »Es war die Tür des Wandschranks unten in der Halle. Aidan wollte mir einen Regenmantel leihen.« Sie kam sich wie eine Lügnerin vor, obwohl jedes Wort wahr war. Dennoch war Fiona klar, dass Dawn dachte, Aidan und sie hätten draußen vor dem Schrank gestanden. Obwohl ihre Schwester sicher auch keinen Verdacht geschöpft hätte, hätte sie gewusst, dass Aidan und sie im Schrank eingesperrt gewesen waren. Dawn vertraute ihr, und dieser Gedanke versetzte ihr einen schmerzhaften Stich, denn sie hatte dieses Vertrauen missbraucht.
    »Ich habe gestern Abend versucht,

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