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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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selbst sicherlich nicht ganz unschuldig war. Der Erfolg verändert einen und er verändert die Sichtweise anderer auf einen selbst.
    Was mir also nach Pauls Tod blieb, waren im Grunde nur meine eigene kleine Familie. Meine Frau Michelle und meine Tochter Amy.
     
     
    2
     
    Mein neuer Agent, der Paul ersetzte, war jung und überdreht. Bei unserer ersten Begegnung bombardierte er mich ständig mit dämlichen Marketing-Schlagworten wie 'Pageturner' und 'Unputdownable'.
    Er glaubte fest daran, dass mit seiner Hilfe mein neuer Roman ein Erfolg werden würde.
    Der Verlag wollte mein neues Buch zur nächsten Herbstsaison rausbringen. Zum Schreiben hatte ich etwas mehr als 10 Monate Zeit. Viel Zeit, die ich nicht genutzt habe.
    Mir fehlte Paul. Mir fehlten unsere langen Gespräche. Mir fehlte seine unaufgeregte und ehrliche Art, meine Manuskripte kritisch zu beurteilen.
    Halt suchte ich bei meiner Familie. Besonders bei Amy, die zu dieser Zeit vier Jahre alt war.
    Auch meine Frau Michelle war für mich da. Sie war immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Nur anders als ich es damals geglaubt habe. Was ich damit meine? Ich erkläre es Ihnen gleich, doch erst bringen wir schnell die erste Stufe meines Abstiegs hinter uns.
    Das letzte Buch, das ich schrieb, war von Anfang an beschissen. Ich hätte es gleich wissen müssen, dass die Story mies war, aber ich war zu dieser Zeit nicht mehr ich selbst.
    Dieser und damit mein bislang letzter Roman, den ich unter dem Arbeitstitel 'Leichenschmatzen' geschrieben hatte (das erklärt eigentlich schon alles, oder?), bekam von der Fachpresse eigentlich ganz ordentliche Kritiken. Die Leser aber, die dank Internet Rezensionen schrieben, bloggten, oder sich in Foren austauschten, verrissen das Buch gnadenlos. Zu Recht.
    Es war einfach jämmerlich. Und es war der Schlussstrich unter meine Karriere als Autor.
    Der Verkaufszahlen waren die schlechtesten, die der Verlag in jenem Jahr für einen seiner Romane verbucht hatte.
    Obwohl ich mich bemühte, mit dem Verlag in Kontakt zu bleiben, wollte man dort erstmal nichts mehr von mir wissen.
    »Nimm dir mal eine Auszeit, Kumpel«, riet mir mein neuer Agent eines Nachmittags am Telefon und legte danach auf. Ich war nicht sein Kumpel.
    Erst nach diesem Telefonat wurde mir bewusst, dass mein Leben als Autor beendet war. Es war nicht nur eine vorübergehende Schwäche oder gar eine Schreibblockade. Es war endgültig. So etwas fühlt man.
    Ich wusste es.
    Ich war allein zuhause. Michelle war mit Amy Lebensmittel einkaufen. Mit mir wollte sie das nie machen, weil sie meinte, dass ich mich nie entscheiden könnte was ich kaufen sollte.
    Gedanklich in mich selbst versunken, wandte ich mich vom Telefon ab und lief vom Wohnzimmer durch den Flur und öffnete dort die Tür zum Keller. Ich schaltete das Licht ein und stieg die Treppe runter.
     
     
    3
     
    Ich durchquerte den ersten Kellerraum, und bog nach rechts in den zweiten Raum ab, in dem wir diverse Konserven und Getränke lagerten. Ich hatte nach diesem widerlichen Gespräch mit meinem neuen Agenten einen unglaublichen Durst. Diesen ganz besonderen Durst, den ich erst einige Jahre zuvor entwickelt hatte.
    Zielsicher, ohne auch nur genau hinsehen zu müssen, griff ich nach einer vollen Glasflasche und öffnete den Schraubverschluss, während ich den Raum schon wieder verließ. Als ich auf halber Höhe der Kellertreppe war, hatte ich bereits den ersten Schluck aus der Flasche getrunken. Als ich im Erdgeschoss die Tür zum Keller wieder schloss, den zweiten. Als ich in das Wohnzimmer zurückkehrte, den dritten, und als ich mich auf der Couch vorm Fernseher niederließ, den vierten.
    Ich hatte schon die Fernbedienung in der linken Hand, um den Sportkanal einzuschalten und einen fünften Schluck getrunken, da fiel mein Blick das erste Mal auf eben jene Flasche aus dem Keller, die ich in der rechten Hand hielt. Das an sich war nichts Ungewöhnliches, doch war es dieses eine Mal, an das ich mich erinnern kann, bei dem ich einen bewussten Blick auf die Flasche aus dem Keller geworfen hatte. Ihre Form, ihr Gewicht, ihr Inhalt, all das war mir sehr vertraut. Und ich spürte in diesem einen Moment, in dem ich die Flasche ansah, dass diese Vertrautheit gefährlich war. Ich erinnere mich noch sehr genau an diesen Moment und wünsche mir bis heute noch, dass er anders verlaufen wäre.
    Die Flasche Wodka in meiner rechten Hand, die ich durch meine schwarz geränderte Brille anstarrte, war mittlerweile fast zur

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