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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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sieeinen Moment lang den Horror vergaß, der an diesem Tag geschehen war.
    „Ich bin erschaffen, um dich zu lieben, Morrigan MacCallan, Hohepriesterin und Auserwählte einer Göttin.“ Er warf den Kopf zurück und lachte.
    „Was ist daran so lustig?“
    Er ging zu ihr, beugte sich hinunter und küsste sie innig. „ Ich bin daran so lustig. Eines Tages erzähle ich dir von all den lächerlichen Äußerungen, die ich gemacht habe, bevor ich dich kennenlernte. Ich gebe dir mein Wort, du darfst mich für jede einzelne ausschimpfen, selbst dann noch, wenn wir alt und grau sind.“
    „Was du sagst, ergibt überhaupt keinen Sinn“, sagte sie, doch sie musste lächeln, während sie mit ihrer Geschichte fortfuhr. Mit dem Echo des Satzes Weglaufen ist keine Lösung im Kopf erzählte sie ihm von ihrem letzten Abend in ihrer alten Welt. Sie schilderte ihm, wie sie die Geister der Kristalle anrief, wie Kyle sie fand, von der Leidenschaft, die sie gemeinsam entdeckten, und wie ihre Großeltern, vor allem ihr G-pa, hereinplatzte.
    An dem Punkt unterbrach Kegan seine Wanderung zum zweiten Mal. „Ich glaube, dein Großvater würde mir gefallen“, sagte er.
    „Nun, er weiß gutes Pferdefleisch definitiv zu schätzen.“ Kegan schnaubte.
    „Kurz nachdem meine Großeltern kamen, begann die Höhle einzustürzen.“
    Kegan nickte verstehend. „Der Einsturz der Höhle – dabei ist Kyle gestorben. Und deine Großeltern? Sind sie ebenfalls umgekommen?“
    „Nein, ich glaube nicht.“ Morrigan machte eine Pause und faltete die Hände im Schoß. Sie hatten angefangen zu zittern. An diese Möglichkeit würde sie nicht denken. Niemals würde sie sich diesem Gedanken hingeben. „Meine Großeltern sind nicht gestorben. Sie haben es aus der Höhle geschafft. Ich habe sie gezwungen, zu gehen. Sie dachten, ich würde ihnen folgen, aber das habe ich nicht getan. Ich wusste da bereits, dass ich die Höhle nicht auf dem Weg verlassen würde.“ Sie hob den Blick von ihren fest ineinander verschränkten Fingern und sah Kegan an. „Kyle wollte mich nicht alleine lassen. Ich habe versucht, ihn fortzuschicken, aber er ist einfach nicht gegangen. Meinetwegen ist er gestorben.“
    „Es war seine Entscheidung, Morrigan, nicht deine“, sagte Kegan ausdruckslos.
    „Versprich mir, niemals die gleiche Entscheidung zu fällen.“ „So etwas Lächerliches werde ich dir ganz bestimmt nicht versprechen.“
    „Versprich es mir!“, rief sie. „Kyle ist meinetwegen gestorben. Myrna starb am gleichen Tag. Heute ist Kai gestorben. Ich ertrage es nicht, eine Spur des Todes zu hinterlassen, wo immer ich auch hingehe. Dann würde ich wirklich davonlaufen – weit weg, wo ich nicht der Grund für das Leid anderer sein kann.“
    Er kam zu ihr und nahm ihre Hand. „Erinnerst du dich daran, dass ich dir erzählt habe, Epona erschafft für ihre mächtigsten Priesterinnen ganz besondere Zentauren? Und du glaubst doch, dass ich für dich gemacht worden bin, oder?“
    Morrigan nickte wie betäubt.
    „Eine mächtige Priesterin braucht einen Zentauren zum Partner, weil sie jemanden benötigt, der mehr ist als ein Mensch.“ Er schenkte ihr sein verwegenes Lächeln. „Habe ich nicht bereits bewiesen, wie viel mehr Mann ich bin? Mich wirst du garantiert nicht so leicht los.“
    Um ihre Mundwinkel zuckte ein kleines Lächeln. „Versprich mir einfach nur, dass du vorsichtig und klug sein wirst. Du bist nicht Wolverine, und auch nicht Seabisquit.“
    Kegan schaute sie fragend an.
    „Nur noch weitere Oklahomawörter. Ich erkläre sie dir später. Wie auch immer. Als Kyle von einem Berg Steine begraben wurde, die von der Decke fielen, war ich mir sicher, ebenfalls sterben zu müssen. Dann hörte ich eine Stimme, die mir sagte, dass ich in den Kristall gehen sollte, was ich auch tat. Als ich auf der anderen Seite wieder herauskam, stand ich neben Birkita im Usgaran in dieser Welt.“
    „Es war die Stimme von Adsagsona, die dir sagte, du sollst durch den Kristall gehen?“
    „Nein“, sagte Morrigan langsam. „Es war die Stimme meiner Mutter. Das einzige Mal, dass ich mir sicher bin, Adsagsonas Stimme gehört zu haben, war während des Rituals des Dunklen Mondes, das ich an dem Abend durchgeführt habe, als du und Kai hier angekommen seid. Sie hat laut gesprochen und jeder hat sie gehört.“
    „Aber du hast gesagt, dass du oft eine Stimme in deinem Geist hörst.“
    „Ja, und auch welche im Wind. Keine davon ähnelt der Stimme im Usgaran ausreichend, als dass

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