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Geliebte des Feuers

Geliebte des Feuers

Titel: Geliebte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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perverse Art von Kastration. Wenn du dich dann besser fühlst, verspreche ich dir, dass ich alles tun werde, um meine Männlichkeit vor den möglichen Folgen einer Vergeltungsmaßnahme zu schützen.«
    »Spar dir die Mühe«, schoss Miri zurück. »Außerdem lohnt es sich vermutlich sowieso nicht.«
    Dean grinste. »Wirf die Sachen nicht weg, bevor du sie ausprobiert hast, Darling. Ich bin eine Sexmaschine.«
    »Red ruhig weiter«, sagte sie, als Dean in das Loch glitt, das plötzlich viel älter aussah, als es zuerst auf sie gewirkt hatte. Er kletterte hinunter.
    Das ist so dumm!, dachte sie. Es ist genauso dumm wie all diese dummen anderen Dinge, die du in den letzten vierundzwanzig Stunden gemacht hast. O Gott!
    Offenbar war sie nicht die Einzige, die Deans Vorhaben für vollkommen schwachsinnig hielt. Einige Leute näherten sich hastig dem Loch, gestikulierten und redeten auf Kantonesisch auf Miri ein. Sie schüttelte den Kopf, probierte es mit ein paar Worten auf Mandarin, gab jedoch rasch auf. Als sie dann versuchte, Dean hinabzufolgen, packte ein alter Mann sie an der Bluse. Miri schlug ihm spielerisch auf die Hand, gab sich Mühe, höflich zu bleiben, aber der Mann blieb hartnäckig. Sie erwog gerade eine aggressivere Taktik, als ein kreischendes schwarzes Federbündel heranflatterte und den Mann mit Schnabel und Krallen attackierte. Der sprang von ihr weg, hielt schützend die Hände über den Kopf und rief um Hilfe.
    Miri verschwendete keine Zeit. Sie ließ sich in das Loch hinab und stieg die Leiter hinab in die Dunkelheit. Es war einfach nur das nächste große Abenteuer, mit freundlichen Grüßen von Campbell & Lee, den Machern von WILDE! ZEITEN! & CO, wo sich gegen ein geringes Entgelt unverdächtige Klienten von Verrückten jagen ließen, dazu gab es Bonuspunkte für Reisen an äußerst exotische Orte, und das alles nur, um in schwarze Löcher zu kriechen und zwischen Ratten, Abfällen und anderen unaussprechlichen Dingen herumzulaufen. Entzückend. Wirklich klasse!
    Dean wartete am Fuß der Leiter auf sie. Die kleine Taschenlampe auf seinem Kopf tanzte wie ein Stern am Ende eines Angelhakens. Die letzten Sprossen waren weggerostet. Dean packte Miri an der Hüfte und half ihr zu Boden. Sie erwartete, mit ihren Füßen in etwas Nassem zu landen, doch zu ihrer Überraschung war der Boden fest und trocken. Die Luft wirkte kühl, und es roch sauber. Dean zog eine zweite Lampe aus dem Rucksack und schnallte sie ihr um den Kopf.
    »In welche Richtung müssen wir gehen?«, erkundigte sich Miri, deren Bedenken gegenüber ihrem unterirdischen Abenteuer plötzlich schwanden. Der Tunnel war schmal und grob in die Erde gehauen, als hätte man ihn mit Schaufel und Spitzhacke gegraben. Er führte in beiden Richtungen in die Finsternis. Miri hörte Geräusche über sich. Als sie den Kopf hob, sah sie an der Öffnung kleine Gesichter, die zu ihr herunterstarrten. Ob ihnen wohl jemand die Polizei auf den Hals hetzte?
    Dean nahm ihre Hand und spähte in eine Richtung des Ganges. »Hier lang. Glaube ich.«
    »Sehr beruhigend«, murmelte sie.
    Vorsichtig gingen sie weiter. Miri strich mit den Fingern an der Wand entlang, um Eindrücke zu sammeln, die von dem Stein herrührten. Der Boden unter ihnen war ausgetreten, jedenfalls glaubte sie nicht, dass die Vertiefung in der Mitte von fließendem Wasser stammte. Eher war sie durch Fußgänger entstanden, obwohl sie sich auch nicht vorstellen konnte, warum man hier entlanggehen sollte und warum sich überhaupt jemand die Mühe gemacht hatte, die Erde und die Steine abzutragen ...
    »Ob dieser Tunnel wohl auf einem Stadtplan verzeichnet ist?«, murmelte sie. »Eigentlich müsste er das ja sein.«
    »Spielt das eine Rolle?«, erwiderte Dean.
    »Wahrscheinlich nicht, aber wenn er irgendeine historische Bedeutung hat, und die dürfte er wohl haben, dann könnten wir herausfinden, wohin genau er führt, ob andere Gänge davon abzweigen, wer ihn gebaut hat und zu welchem Zweck.«
    Dean knurrte. »Irgendetwas sagt mir, dass er keine viertausend Jahre alt ist.«
    »Ganz sicher ist er das nicht. Was bedeutet: Falls der rote Jadestein sich in der Nähe befindet...«
    »Liegt er hier vergraben. Oder wurde hier später hergebracht.«
    »Was bedeuten würde, dass jemand versucht hat, ihn hier zu verstecken.«
    »Genau.« Dean warf einen Blick über die Schulter. Miri sah sich ebenfalls um. Sie konnte nichts sehen, aber die Dunkelheit schien näher zu rücken, und so hatte sie das Gefühl,

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