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Geliebte Teufelin

Geliebte Teufelin

Titel: Geliebte Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Bisplinghof
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interessierte, war Bo von der technischen Ausstattung fasziniert und deutete nach oben.
    „Schau mal, Sofia, offensichtlich lässt sich die ganze Anlage zentral bedienen. Das Fressen für die Tiere und das Trinkwasser werden über diese Leitungen unter der Decke verteilt. Wahrscheinlich funktioniert das vollautomatisch, sodass sogar die alte Bäuerin den Laden ganz alleine schmeißen könnte.“
    Sofia, die gerade ein Ferkel streichelte, schaute nach oben und nickte mit dem Kopf. „Ja du hast Recht, aber wer mistet die Ställe aus?“
    Bo schaute sich die Trennwände zwischen den Boxen genauer an.
    „So wie das hier gebaut ist, kann man bestimmt diese Teile hier hochziehen und dann einfach mit einem Trecker durchfahren und den Mist rausschieben. Natürlich nachdem man die Schweine raus gescheucht hat. Das Ganze hat bestimmt eine Me n ge Geld gekostet. Komm, wir gucken uns mal die a nderen Ställe an. Hier kommt mir nichts verdächtig vor.“
    Auch ein zweiter, etwas kleinerer Schweinestall und ein weiteres, aber leer stehendes Gebäude waren auf die gleiche Weise gebaut.
    „Warum ist denn wohl der Stall hier leer?“ überlegte Sofia und drehte sich einmal um die eigene Achse.
    „Hm, vielleicht ist das hier der Rinderstall, aber die stehen ja auf der Weide“, verm u tete Bo. Als sie wieder draußen standen, griff er zu seinem Handy.
    „Ich ruf mal Leo an und sag ihm, dass wir noch nichts Besonderes gefunden haben.“
    „Ja ist gut, aber nein, warte mal.“ Sofia zeigte mit ausgestrecktem Arm auf einen a l ten Schuppen. „Den gucken wir uns auch noch an. Wenn wir da nichts finden, kannst du immer noch anrufen.“
     
    „Mist, abges chlossen.“ Sofia rüttelte an dem alten, morsch aussehenden Holzto r. „Ich habe mal gehört, dass ihr Teufel euch verwandeln oder sogar durch Wände gehen könnt. Kriech doch mal durch den Spalt hier, vielleicht kannst du von innen aufm a chen.“
    Bo schüttelte den Kopf. „Schön wär‘s, aber das können nur wenige von uns, ich le i der nicht. Komm, wir gehen mal hinten herum und schauen, ob wir da nicht irgen d wie reinkommen.“
    Sofia lief zögernd hinter Bo her und blieb nach ein paar Metern stehen.
    „Da ist ja alles voller Disteln und Brennnesseln. Ich geh keinen Schritt weiter, schau dir doch mal meine Schuhe an.“
    „Sehr sexy, gefallen mir gut, und erst mal die hübschen Füßchen, die darin stecken. Aber du hast Recht, mit den offenen Sommerschuhen würde ich da auch nicht durchlaufen. Warte hier und peil die Lage, wenn du was Verdächtiges siehst, dann pfeif einfach. Kannst du überhaupt pfeifen?“
    Nachdem Sofia in verschiedenen Tonlagen geflötet hatte, stapfte Bo vorsich tig durch das Dick icht. Als sich nach einigen Minuten noch nichts getan hatte, wurde Sofia langsam unruhig. Zum Glück war immer noch niemand weit und breit zu sehen. Als sie sich gerade an die Tür lehnen und horchen wollte, schwang diese plötzlich auf und sie fiel Bo in die Arme.
    „Was hat denn das so lange gedauert, ich wurde schon richtig nervös“, beschwerte sie sich.
    „Ich musste erst ein Fenster aufhebe ln und das war nicht so einfach wie ich gedacht hatte. Außerdem hatte ich ja nur mein Taschenmesser und keine Einbruchswerkze u ge dabei . Hat sich draußen noch irgendwas getan?“
    Sofia schüttelte nur still den Kopf und sah sich um.
    Direkt hinter dem Tor stand ein alter Wagen, der mit einer dicken Staubschicht übe r zogen war.
    „Der müsste mal gewaschen werden . “ Sofia malte mit einer Fingerspitze ein Gesicht auf die Kühlerhaube.
    „Vorsicht!“ , ermahnte sie Bo. „Erstens hinterlässt du Spuren und zweitens ist das ein ziemlich seltener Oldtimer, ein Borgward Isabella.“
    „Ein was?“
    „Ein Borgward Isabella, ich schätze mal, bestimmt so 50 Jahre alt. Borgward hieß der Hersteller, der dieses Coupé nach seiner Frau benannt hat.“
    „Ach, das finde ich ja nett. Wie wäre es mit einem Lamborghini-Sofia, in einem dunklen Rot, das zur Farbe meiner Schuhe passt.“
    „Frauen und Schuhe, habt ihr gelegentl ich auch mal was anderes im Sinn ?“
    Bo schüttelte den Kopf und inspiziert e den hinteren Teil des Schuppens, in dem a l lerlei Gerümpel und Strohballen herumlag en .
    „Hier sieh doch mal, ich glaube, ich habe was entdeckt.“
    „Was denn?“ Sofia folgte ihm, wobei sie sich di e größte Mühe gab, allen Spinn weben auszuweichen, die von der Decke hingen.
    „Na hier, fällt dir was am Fußboden auf? Nein? Dann sieh doch mal genauer hin.“

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