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Geliebte Teufelin

Geliebte Teufelin

Titel: Geliebte Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Bisplinghof
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Wackeln bringen, dass es einstürzt. Die Peterskirche aber, meine Lieben, besteht aus Millionen oder sogar Milliarden von Tonnen Stein und allen möglichen anderen Materialien.  Das ist völlig unmöglich, ausgeschlossen, undenkbar.“
    Inzwischen hatten sich die Gesichtsausdrücke der Anwesenden in ungläubig, en t täuscht verwandelt.
    „Wozu gibt es denn Atombomben?“ , ertönte plötzlich eine unbekannte Stimme. Alle wandten sich der Eingangstür zu, aus deren Richtung sie zu hören war. Eine große dunkle Gestalt bewegte sich lautlos in den Raum. Sie schien förmlich zu schweben, es waren weder Beinbewegungen zu erkennen noch Schritte zu hören.
    „Satan, ich hatte dich noch gar nicht erwartet, ist eure Konferenz schon zu Ende?“
    „Ich habe sie vorzeitig beendet, weil nichts dabei herausgekommen ist. Die Teilne h mer waren alle Spinner, Wichtigtuer und Weicheier. Diese sogenannte Konferenz war völlig für die Katz.“
    Er sah sich mit durchdringenden Blicken um, bis auf Luzifer und Uriel zuckte jeder zusammen, den sein Blick traf. Seine Augen hatten etwas Katzenhaftes, die Pupillen waren nicht rund wie bei Menschen, sondern bestanden aus schmalen, senkrechten Schlitzen. Die Gesichtszüge wirkten maskenhaft starr, die Haut war unnatürlich gelblich-grün und leicht schuppig wie bei einem Reptil. Seine Stimme hatte einen krächzenden, schnarrenden Unterton. Während Luzifer aussah wie ein normaler Mensch, hätte Satan ungeschminkt in jedem Horrorfilm die Hauptrolle spielen kö n nen.
    Von den Anwesenden wussten nur Luzifer und Uriel, dass alles nur Maskerade war. Satan machte sich gerne einen Spaß daraus, Menschen mit seinem Äußeren Angst und Schrecken einzujagen.
    „Was schaut ihr mich alle so an, ihr seht aus, als sei euch der leibhaftige Teufel e r schienen .“ E r lachte laut los und setzte sich auf den freien Stuhl neben Kardinal Calderoni, der ihn entsetzt ansah und ein Stück zur Seite rückte .
    „Es ist ja nett, dass ihr für mich noch etwas übrig gelassen habt. Das Essen hast du doch bestimmt besorgt, Luzifer, alter Feinschmecker.“
    Er beugte sich über den Tisch, um an die Schale mit dem Kaviar zu kommen und starrte dabei Luzia an, die sich bemühte, seinem Blick nicht auszuweichen.
    Bloß keine Schwäche zeigen, ganz ruhig bleiben, versuchte Luzia sich selbst zu beruhigen.
    Satans Miene verzog sich zu einem schiefen Grinsen, wobei er mit den Mundwinkeln zuckte. Bei seinem Anblick musste Luzia unwillkürlich an den Joker aus einem der Batman-Filme denken, dessen Gesicht durch Säure entstellt war.
    „Ich konnte es ja bisher nicht glauben, was man mir über deine Tochter erzählt hat, aber verdammt, es stimmt. Sie ist wirklich ein echtes Zuckerstückchen, Kompliment Alter, Kompliment, hätte ich dir gar nicht zugetraut. Hast du einen Freund, Süße?“
    „Sie hat einen Freund, und zwar mich, wenn sie es genau wissen wollen . “
    Cornelius war zum zweiten Mal erstaunt über seinen eigenen Mut.
    „So so, Herr Fischer ist also Luzias Freund, erstaunlich, erstaunlich. Was sagst du denn dazu, Luzifer. Ich finde ja, dass deine Tochter einen standesgemäßen Partner haben sollte und nicht so einen… Menschen .“
    Das letzte Wort hatte er in einem sehr herablassenden Tonfall ausgesprochen.
    „Luzia kann befreundet sein mit wem sie will, zumal uns Herr Fischer noch sehr nützlich sein kann“, antwortete Luzifer, dem sein Unmut über Satans ungehobelte Art deutlich anzusehen war. 
    „Ach so, eine reine Zweckheirat sozusagen.“
    Luzia fing innerlich an zu kochen und die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus: „Es ist keine Zweckheirat, weil ich diesen M enschen nämlich liebe. Die Bedeutung des Wortes Liebe ist dir aber wahrscheinlich unbekannt.“
    Satan war einen Moment verblüfft, fing dann aber wieder an zu lachen und schlug so heftig mit der Faust auf den Tisch, dass mehrere Gläser umfielen.
    „Donnerwetter, du bist nicht nur ein kleines Schnuckelchen, du hast ja auch richtig Pfeffer im Arsch. Hast du keine Angst, dass du dir die Finger oder was anderes an ihr verbrennen könntest?“ , fragte er Cornelius in provozierendem Tonfall.
    „Keine Angst, Herr Satan, ich pass schon auf, dass mir nichts passiert. Aber darf ich sie auch mal etwas fragen?“
    „Nur zu, du kannst aber ruhig Satan zu mir sagen, ohne Herr. Ich lege keinen großen Wert auf Formalitäten, ich rede lieber Tacheles, wie es bei euch Menschen so schön heißt. Also, schieß los!“
    „Na ja, ich weiß nicht

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