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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie.
    „O Guy, bitte . . . " Die Bewegungen ihrer Hüften zeigten ihm deutlich, was sie begehrte.
    Guy ergab sich. Eine starke Bewegung, und er befand sich dort, wo er so drängend erwartet wurde. Kathryn schrie vor Glück auf.
    „Kathryn . . .", stöhnte er. „Es ist so . . . " Die Freude war für ihn beinahe unerträglich. Ganz fest faßte er Kathryns Hände, und sie bog sich ihm entgegen. Jetzt waren sie beide unauflösbar miteinander vereint.
    Er bedeckte ihre Lippen mit seinen und nahm ihre kleinen Schreie in sich auf. Er fühlte ihren bebenden Körper so fest an seinem, und er bewegte sich tief und langsam in ihr. Nach und nach wurde sein Rhythmus schneller, bis sie beide fühlten, daß die Erfüllung nahe war.
    Kathryn versank im Rausch der grenzenlosen Freude, die noch größer wurde, als sie spürte, daß auch Guy der Erlösung nahe war. Seine Bewegungen in ihr wurden immer heftiger, und dann trug der Sturm der brennenden Leidenschaft die Liebenden zusammen hoch über die Wolken zu den Gipfeln des Glücks.
    Kathryn rief Guys Namen, ohne sich dessen noch wirklich be-wußt zu sein.
    Als sie wieder auf die Erde zurückgekehrt waren, rollte sich Guy auf den Rücken und deckte den Pelz über ihren und seinen erhitzten Körper. Er legte den Arm um sie und zog sie zu sich heran. Unendlich sanft strich er ihr das Haar aus dem geröteten Gesicht, und sie erwiderte seinen langen, liebevollen Kuß mit zärtlicher Hingabe.
    Erschöpft, befriedigt und glücklich schliefen sie ein.

17. KAPITEL
    Zwei Wochen später lagen die Dinge ein wenig anders.
    Seltsamerweise hatte es bisher keinen Ehestreit gegeben. Der Earl hatte dafür gesorgt, daß der Dame des Hauses nur leichte Pflichten oblagen, und dafür war Kathryn ihm insgeheim dankbar. Obwohl sie sich angesichts ihrer Schwangerschaft nicht ausgesprochen krank fühlte, war sie doch abends stets so müde, daß sie meinte, in jedem Augenblick umzusinken.
    So verhielt es sich auch heute, und wie immer an den letzten Abenden, entschuldigte sich Kathryn früh.
    Der Earl erhob sich sofort, um sie zu begleiten, doch sie schüttelte den Kopf und bat Guy, das Schachspiel mit einem seiner Ritter ruhig fortzusetzen.
    Oben im gemeinsamen Gemach entkleidete sie sich und kroch fröstelnd ins Bett. Kalter Nebel hatte den ganzen Tag das Tal und die Burgmauern eingehüllt, und jetzt in der Nacht war es draußen gespenstisch still.
    Es konnte nicht wundernehmen, daß Kathryn, nachdem sie eingeschlafen war, wieder wie in der ersten Nacht auf Sedgewick vom Nebel träumte. Wieder sah sie sich von dem unheimlichen Schatten verfolgt, und wieder floh sie entsetzt. Doch auf einmal kam sie nicht mehr weiter. Eine Steinmauer versperrte ihr den Weg. Hinter sich hörte sie teuflisches Gelächter, und plötzlich stand sie ihrem Onkel Richard gegenüber. Blut lief aus der klaffenden Dolchwunde an seinem Hals.
    „Du hast dich für so schlau gehalten, nicht wahr?" Seine Lippen verzogen sich höhnisch. „Du dachtest, du wärst mich los -
    du dachtest, du könntest Ashbury für dich haben. Du bist mir sehr ähnlich, Mädchen, viel ähnlicher, als du ahnst. Wie ich, so willst auch du immer das besitzen, was dir nie gehören kann.
    Und jetzt wirst du überhaupt nichts mehr bekommen, denn ich nehme dich mit in den heißesten Abgrund der Hölle!"
    Er warf seinen blutigen Kopf in den Nacken und lachte . .
    und dann fiel ein Schatten über sie. Die Falten eines schwarzen Umhangs erstickten sie. Kalte Hände griffen nach ihr, zerrten an ihr, berührten sie überall, und mit einmal wußte sie es: Der Schatten war der Tod! Der Tod hatte sie verfolgt und gefangen; jetzt wollte er ihr das Leben aussaugen.
    „Nein, ich bin nicht wie Ihr, Onkel! Ich bin es nicht!" Sie schrie, schlug um sich, drehte und wand sich, um den kalten Klauen des Todes zu entgehen. „O bitte, Guy! Ihr müßt mir helfen!" kreischte sie. „Guy! Guy!" Doch keine Seele war da, um ihr beizustehen, und ganz besonders kein Guy, denn er hatte sie ja niemals begehrt. Zweifellos würde er froh sein, daß er jetzt von ihr befreit war . .
    „Kathryn!"
    Starke Hände packten sie bei den Schultern. Sie wehrte sich verzweifelt, und es dauerte lange, bis sie endlich die Augen aufschlug. Ihr Schrei verwandelte sich in ein ersticktes Schluchzen, als sie Guy über sich sah, und er war nicht eisig kalt, sondern warm, wahrhaftig und stark.
    „Still, Liebste. Es war doch nur ein Traum."
    Sie hielt sich an ihm fest. Kalter Schweiß bedeckte ihren zitternden

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