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Geliebter Tyrann

Titel: Geliebter Tyrann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Zehen kaum noch den Boden berührten. Seine Brust drückte fest gegen ihre weiblichen Rundungen. Sie konnte spüren, wie ihr Herz zu klopfen begann.
    Nur einmal in ihrem Leben war sie so geküßt worden wie jetzt, von Frank, dem Ersten Maat, doch damit ließ sich diese Umarmung überhaupt nicht vergleichen! Er drehte ihren Kopf, stützte ihren Nacken mit der Hand, gab ihr ein Gefühl, als verlöre sie die Sinne, würde ertrinken. Ihre Arme legten sich um seinen Hals und zogen ihn dichter an sie heran. Sein Atem war auf ihrer Wange.
    Als er seine Lippen von ihrem Mund zur Wange hinüberbewegte, spürte sie seine Zähne an ihrem Ohrläppchen, und ihre Knie verwandelten sich in Wasser. Seine Zunge berührte die Sehne an ihrem Hals.
    Rasch faßte er sie mit einem Arm unter den Knien, hob sie hoch und legte ihren Körper fest an den seinen, ln diesem Augenblick wußte Nicole nur, daß sie nur immer mehr von ihm haben wollte, während sie ihren Kopf zurücklegte und ihm ihre Lippen abermals darbot.
    Er küßte sie hungrig, und sie erwiderte seine Leidenschaft. Als er sie zum Bett trug, ihren Körper fest an seiner Brust haltend, schien ihr das ganz natürlich zu sein. Sie wollte ihn nur berühren, ihn in ihrer Nähe behalten. Er zog sie auf das Bett nieder, während seine Lippen sich nicht von den ihren lösten, warf ein kräftiges schweres Bein über die ihren, während er mit der Hand ihren bloßen Arm streichelte. Als er ihre Brust unter dem Stoff berührte, stöhnte sie und wölbte ihm ihren Leib entgegen.
    »Bianca«, flüsterte er in ihr Ohr. »Süße, süße Bianca.«
    Nicole kam nicht plötzlich wieder zur Besinnung; dafür war ihre Leidenschaft zu stark. Nur langsam wurde ihr wieder bewußt, wo sie war, wer sie war - und wer sie nicht war.
    »Bitte«, sagte sie, sich mit einer Hand gegen seine Brust stemmend. Doch ihre Stimme war schwach und widerstandslos.
    »Es ist schon gut, Liebes«, sagte er mit seiner tiefen und klaren Stimme, während sein Atem warm über ihre Wange hinstreifte. Sein Haar lag auf ihrem Gesicht und roch nach der Erde, die sie schon so lange berühren wollte. Sie schloß für einen Augenblick die Augen.
    »Ich habe so lange auf dich gewartet, mein Liebling«, sagte er. »Monate, Jahre, Jahrzehnte. Nun werden wir für immer vereint sein.«
    Diese Worte waren es, die Nicole endgültig weckten. Es waren Worte der Liebe, die für eine andere Frau bestimmt waren. Sie konnte zwar glauben, daß die Liebkosungen, die alles andere aus ihrem Bewußtsein löschten, ihr galten; doch diese Worte gehörten einer anderen Frau.
    »Clay«, sagte sie leise.
    »Ja, Liebling«, antwortete er, während er die weiche Haut um ihr Ohr küßte. Sein großer, kräftiger Körper war neben ihr, halb über ihr. Irgendwie hatte sie das Gefühl, als hätte sie ihr ganzes Leben auf so etwas gewartet. Es schien so natürlich, ihn noch näher heranzuziehen, und der Gedanke durchzuckte sie, ob sie ihn erst morgen früh die Wahrheit entdecken lassen sollte. Doch sofort verwarf sie es wieder. Sie wollte nicht selbstsüchtig sein.
    »Clay, ich bin nicht Bianca. Ich bin Nicole.« Sie konnte ihm jetzt nicht sagen, daß sie seine Frau war.
    Einen Moment lang fuhr er fort, sie zu küssen, doch dann fuhr sein Kopf hoch, und sie spürte, wie sein Körper steif wurde, während er sie im Dunklen anstarrte. Nun war er mit einem Satz aus der niedrigen Koje heraus. Eben noch hatte er in Nicoles Armen gelegen, und im nächsten Augenblick waren diese leer. Sie fürchtete sich vor den nächsten Minuten.
    Er schien sich in dieser Kabine gut auszukennen oder in solchen Räumen wie diesem, denn er wußte, wo er eine Kerze finden würde, und die kleine Kajüte erstrahlte plötzlich im hellen Licht.
    Blinzelnd setzte sich Nicole auf und konnte ihren Ehemann zum erstenmal in ihrem Leben deutlich sehen. Janie hatte recht, was seine Arroganz betraf. Sie stand ihm auf dem Gesicht geschrieben. Seine Haare waren heller, als Nicole zunächst angenommen hatte: das kräftige Braun war mit Streifen von Sonnenlicht durchsetzt. Dichte Brauen beschatteten dunkle Augen über der großen, gemeißelten Nase, die sich über seinen Mund vorschob, der, wie sie wußte, weich sein konnte, doch nun einen festen, ärgerlichen Strich bildete. Sein Kinn war kräftig und hart, die Wangenmuskeln spielten.
    »Schön! Wer, zum Teufel, bist du, und wo ist meine Frau?« forschte er.
    Nicole schwindelte immer noch der Kopf. Er schien seine Leidenschaft ziemlich rasch abwürgen zu

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