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Geliebter Tyrann

Titel: Geliebter Tyrann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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konnte.
    Sobald Clay außer Sicht war, stand Nicole auf. Wenn sie ein Essen für drei Tage vorbereiten sollte, mußte sie schon jetzt damit beginnen. Sie legte sich in Gedanken die Rezepte zurecht, während sie den Hügel hinunterging. Es würde in Dijon-Senf gebackene Hühner geben, Fleischpasteten, kalten Gemüseauflauf, Cassoulet. UndTörtchen! Die sie mit Äpfeln, Birnen, Brombeeren und Kürbissen zubereiten wollte... Sie war ganz außer Atem, als sie das Haus erreichte.
    »Guten Morgen«, rief Clay, während er die Schaluppe auf Nicoles Seite des Flusses an der Mole festband. Er grinste zu Nicole und Janie hinauf, die mit den Zwillingen zwischen ein paar gewaltigen Körben standen. »Ich bin nicht sicher, ob die Schaluppe nicht kentern wird, wenn ich das alles an Bord nehme, besonders nach den vielen Zutaten zu urteilen, die Maggie euch geschickt hat.«
    »Ich dachte, sie könnte sich doch noch entschließen, etwas für dich zu kochen, als du ihr sagtest, du würdest Nicole mitnehmen«, meinte Janie.
    Clayton ignorierte ihre Worte, während er begann, die Körbe Roger hinunterzureichen, der bei der offenen Ladeducht des Bootes stand. Die Zwillinge lachten, als sie sich buchstäblich in Rogers Arme warfen.
    »Du scheinst heute morgen guter Laune zu sein«, sagte Janie. »Man könnte fast glauben, du wärst wieder zur Besinnung gekommen.«
    Clay faßte Janie um die Taille und küßte sie herzhaft auf die Wange. »Vielleicht bin ich das auch; aber wenn du jetzt nicht den Mund hältst, werde ich dich auch in das Boot hinunterwerfen.«
    »Vielleicht können Sie sie werfen«, sagte Roger rasch und laut; »aber ich kann nicht garantieren, daß ich sie auch auffangen werde.«
    Janie schnaubte entrüstet und hielt sich an Clays Hand fest, während sie in die Schaluppe hinunterstieg.
    Clay streckte Nicole die Hand hin, um ihr ebenfalls hinunterzuhelfen.
    »Die würde ich schon auffangen«, rief Roger lachend.
    »Die gehört mir!« sagte Clay, als er Nicole von der Mole hob, sie fest an seine Brust drückte und in das Boot hinunterstieg.
    Nicole sah ihn mit geweiteten Augen an. Er schien ihr plötzlich wie ein Fremder. Der Clay, den sie kannte, war still und ernst. Wer das auch sein mochte: er gefiel ihr.
    »Laß uns ablegen, Onkel Clay!« rief Alex. »Sonst ist das Pferderennen schon vorbei, ehe wir dort sind.«
    Clay ließ Nicole langsam zu Boden gleiten und hielt sie dann leicht mit einem Arm ein paar Sekunden lang umfaßt. »Du siehst heute morgen besonders hübsch aus«, sagte er und fuhr mit einem Finger an ihrem Ohr entlang.
    Sie starrte ihn nur an, während ihr Herz wild pochte.
    Er ließ sie abrupt los. »Alex! Binde uns los. Mandy, schau zu, ob du Roger beim Ablegen behilflich sein kannst.«
    »Aye, aye, Captain Clay!« riefen die Zwillinge lachend.
    Nicole setzte sich neben Janie.
    »Nun, das ist der Mann, wie ich ihn kenne«, sagte Janie. »Da muß etwas passiert sein. Ich weiß nicht, was; doch ich würde mich am liebsten bei der Person bedanken, die das erreicht hat.«
    Sie hörten den Lärm der Party schon eine halbe Meile vor dem Landungssteg der Backesschen Plantage. Es war noch nicht einmal sechs Uhr morgens; doch schon die halbe Grafschaft war auf den Rasenflächen versammelt. Ein paar Leute befanden sich auf der anderen Seite des Flusses und schossen Enten.
    »Hast du Golden Girl zu Mrs. Backes geschickt?« erkundigte sich Alex.
    Clay blickte den Jungen mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Wäre wohl keine richtige Party, wenn ich den Leuten nicht das Geld abnehme, oder?«
    »Glaubst du, sie könnte Mrs. Backes’ Irischen Windhund schlagen?« fragte Roger. »Sie soll ein guter Renner sein, wie ich hörte.«
    »Aber keine Konkurrenz für Golden Girl«, brummte Clay. Er knöpfte sich das Hemd zu und langte nach einer Krawatte, die in einem Korb am Bug der Schaluppe lag. Er band sie sich rasch um und schlüpfte dann in eine Weste aus hellbraunem Satin. Darüber kam ein doppelreihiges Jackett aus schokoladenfarbenem Cord. Die Knöpfe waren aus Messing, das Vorderteil der Jacke reichte ihm bis zur Taille, das Rückenteil knapp bis über die Knie. Die Hose aus Rehleder saß ihm so stramm wie eine zweite Haut auf dem Körper. Er trug hohe, hessische Stiefel, die vorn über den Knien höher sind als hinten über den Waden. Er wienerte rasch mit einem Tuch darüber, daß sie wie ein Spiegel glänzten. Zum Schluß setzte er einen braunen Biberhut auf, dessen Krempe leicht nach oben gedreht war.
    Er drehte sich zu

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