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Gentlemen's Club

Gentlemen's Club

Titel: Gentlemen's Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Primula Bond
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vor. Sie schaute an mir vorbei. Mr. Hall hob den Kopf und legte eine Hand auf ihre Schulter, um sie zum Schweigen zu bringen. Ich fuhr herum. Der Mann, der mich von hinten genommen hatte, war nicht mit Cocktailgläsern beschäftigt. Er hatte genug mit dem Knoten in einer roten Seidenkrawatte zu tun und langte nach einem Champagnerglas. Er nickte mir träge zu: seine Augen sprühten wie Laser. Sein Gesicht zeigte keinen Ausdruck, weder Zustimmung noch Ablehnung.
    Den Job kannst du dir abschminken, dachte ich. Und das am ersten Abend. Meine Knie schwankten. Ich hielt mich am Hocker fest.
    »Eh, guten Abend, Sir Simeon«, murmelte ich, stolperte rückwärts auf den Sitz und zerrte den Rock über meine Beine. Wie albern. Er hatte mir gerade seine Ladung verpasst. Ich überlegte, welche Anweisungen Mimi mir für einen solchen Fall gegeben hatte, aber über Bumsen hatten wir nicht gesprochen. Erst recht nicht über Bumsen mit dem Boss ...
    Ich suchte meine Schuhe. Es war wohl besser, wenn ich den Abgang machte, bevor ich rausgeworfen wurde. Sir Simeon lehnte sich zu mir. Ich dachte, er würde mich anschreien.
    »Bitte, trink aus«, sagte er mir ins Ohr. Ich hätte vor Dankbarkeit sterben können.
    Die weißblonde Frau lächelte mich nicht mehr an. Sie kippte den Rest des Champagners in ihren Hals und stellte ihr Glas für eine neue Füllung auf die Theke. Man hätte die Atmosphäre mit einem Messer schneiden können. Der Barmann schaute von einem zum anderen und hoffte offenbar auf ein geheimes Signal, das ihm sagte, alles wäre in Ordnung.
    »Ich hätte nie gedacht, dass sie dein Typ ist, Simeon«, bemerkte die Frau scharf, während Sir Simeon die Champagnerflasche vom Barmann an sich nahm und unsere Gläser füllte. »Ich wusste nicht, dass du sie rothaarig und vollbusig magst. Exhibitionistische Tussis, die sich nicht einmal umdrehen, um zu sehen, wer es ihnen besorgt.«
    Ich errötete, und meine Wangen brannten.
    »So bin ich nicht«, begann ich zu sagen und knöpfte mein Jackett zu. »So etwas wie gerade eben habe ich noch nie getan.«
    »Uns kannst du das nicht erzählen. Du hast uns ermuntert, du hast uns gezeigt, was du zu bieten hast, und du hast wie eine Professionelle ausgesehen«, fauchte sie.
    »Du wolltest doch, dass ich weitermachte«, gab ich zurück, denn das stimmte. »Du kannst doch die Lust nicht leugnen, die ich in deinen Augen gesehen habe. Ich dachte, du und ich, wir wären gemeinsam ... du hast ihm gesagt, er soll es mir besorgen.«
    Es entstand ein gehässiges Schweigen. Das wollte sie doch nicht abstreiten, oder?
    »Außerdem«, fuhr ich fort, »was hat das zu bedeuten, welche Rolle ich spielte? Du hast deinen Bruder. Ich denke, das muss doch genügen. Wir haben also alle unseren Spaß gehabt.«
    Sie warf ihren Kopf in den Nacken und biss sich für einen Moment auf die Lippe, während sie mich anstarrte. »Ich glaube nicht, dass du deinen Kunden auf diese Weise widersprechen solltest ... den Mitgliedern, meine ich.«
    »Avril, du kannst jetzt einen Gang zurückschalten«, sagte Sir Simeon. Seine Stimme klang leise, aber tödlich, und sie hatte die Wirkung eines Pistolenschusses. »Alles, was Miss Summers in meiner Gegenwart getan hat, findet meine Zustimmung. Ich habe deinem ... Mr. Hall auch zugenickt. Wie Miss Summers sagt, haben wir alle unseren Spaß gehabt.«
    Mein Herz hüpfte, als der Penny fiel. Avril ... die Frau auf der Jagd. Sie war Mitglied, oder wenigstens die Frau eines Mitglieds. Mrs. Grey. Der besondere Gast. Aber was machte sie hier ohne ihren Mann? Mimi hatte mir davon nichts erzählt.
    »Es tut mir leid, Simeon; ich habe mich zu sehr gehen lassen. Das liegt an der Atmosphäre deines wunderbaren Clubs. Er ist zauberhaft.« So redete man wohl, wenn man zu Kreuze kroch, dachte ich. Sie nahm eine silberne Puderdose heraus und machte dem Spiegel große Augen. Sie hob den Blick und schaute mich an. »Und du hast dich auch gehen lassen, Simeon. Du hättest meinen Befehl doch ignorieren können. Ich dachte, besondere Gäste hätten besondere Privilegien? Eigentlich warst du mein besonderes Privileg an diesem Abend.«
    »Ich fürchte, ich hatte andere Pläne«, antwortete Sir Simeon und strich sanft über meine Wange. »Sie hier war reif für die Initiation, verstehst du? Gestern hat irgendwas sie abgehalten, ihre Pflichten zu erfüllen. Was macht eigentlich Ihr Fuß, Miss Summers?«
    »Ich habe keine Probleme mehr damit, danke für die Nachfrage«, sagte ich ihm. »Die gefrorenen Erbsen

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