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Gequält

Gequält

Titel: Gequält Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Koppel
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hört nicht, was du sagst.«
    Sara sah sich im Restaurant um. Matte beugte sich über den Tisch.
    »Du bist ja vollkommen verrückt«, flüsterte er.
    »Sie wäre zur Polizei gegangen.«
    »Warum hätte sie das tun sollen? Conny steckt in der Klemme, nicht wir.«
    Sara trank einen Schluck Wein.
    »Sie hat sich geweigert, die Pins rauszurücken«, sagte Sara und stellte ihr Glas wieder ab.
    »Wovon redest du? Welche Pins?«
    »Sie hat sich geweigert, die Pincodes der Alarmanlagen der Häuser, in denen sie putzt, rauszurücken. Sie war vom alten Schlag. Alles rechtens und ehrlich, reines Gewissen. Und hilfreich für uns.«
    »Inwiefern? Erzähl mir das bitte mal.«
    Mattes Gesicht hatte sich gerötet, und seine Stimme klang gepresst.
    »Inwiefern hilft es uns, dass du Connys Freundin umgebracht hast? Sie ist vollkommen unschuldig und hat keiner Fliege was zuleide getan. Das ist Mord, ein verdammt heimtückischer Mord.«
    »Tot aufgefunden, Freund verschwunden. Die Polizei wird ihn für uns finden.«
    »Und was wird er wohl sagen?«, fragte Matte. »Der hängt uns doch alles an.«
    Sara zuckte mit den Schultern.
    »Das glaubst du also? Ist das wieder eine deiner Visionen? Bisher waren die nämlich nicht viel wert.«
    Matte schüttelte den Kopf und atmete heftig.
    »Du tötest also eine unschuldige Frau, um ihren Typen aus seinem Versteck zu locken? Ist das so? Begreifst du überhaupt, was du da tust? Hast du jeglichen Bezug zur Wirklichkeit verloren?«
    Sara schlug ihm mit der flachen Hand fest ins Gesicht. Matte blinzelte überrumpelt.
    Jegliche Geschäftigkeit im Saal kam zum Erliegen. Die Gäste starrten das seltsame Paar an. Das Personal wusste nicht, wie es sich verhalten sollte. Eingreifen? Aber wie? Die zierliche Frau hatte dem Riesen eine gepfeffert, und jetzt saß er verängstigt da. Sara verschwendete keinen Gedanken an sie.
    »Es steht dir nicht zu, Dinge infrage zu stellen, deine Aufgabe ist es, zu tun, was ich dir sage. Dafür bezahle ich dich. Deine persönliche Meinung interessiert mich nicht, bloß weil wir miteinander schlafen.«
    Matte wandte sich ab.
    »Schau mich an«, sagte sie. »Und zwar ohne diesen trotzigen Blick, sei so gut. Du bist hier, solange es mir passt. Hast du das kapiert?«
    Matte schwieg.
    »Ich frage dich, ob du das kapiert hast.«
    »Ja.«
    »Gut. Dann sind wir uns ja einig.«
    Sara griff zu ihrem Besteck.
    »Sei froh, dass ich die Zeitschrift mitgenommen habe, in der du geblättert hast. Und dass ich die Türklinke abgewischt habe. Matte, du musst vorsichtiger sein.«
    Sie lächelte nachsichtig. Matte atmete tief durch.
    »Das war doch sowieso nur Zeitverschwendung«, sagte er schließlich. »Mehr sage ich ja gar nicht. Er wird schon wieder auftauchen. Das Geld reicht höchstens ein Jahr. Wir müssen uns um das eigentliche Geschäft kümmern.«
    »Da hast du sicher recht«, meinte Sara. »Aber wir müssen auch zeigen, dass es Konsequenzen hat, wenn man gegen die Regeln verstößt. Es ist wichtig, eine gewisse Form von Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten.«
    »Aber was sollen wir tun?«, fragte Matte. »Ich meine, wenn die Polizei kommt.«
    Sara legte ihr Besteck beiseite.
    »Ich verstehe nicht, wovon du sprichst.«
    Matte beugte sich über den Tisch.
    »Wir brauchen einen Plan«, flüsterte er.
    Sara wischte sich mit der Serviette über den Mund.
    »Sei nicht so dramatisch«, erwiderte sie. »Warum sollten wir überhaupt etwas sagen?«

18
    Conny Bladh, die Stütze der Gesellschaft, hatte sich schon eine geraume Weile nicht mehr gemeldet. Seine Mutter schien deswegen nicht übermäßig besorgt. Obwohl er offiziell bei ihr gemeldet war, war ihr Kontakt in den letzten Jahren eher sporadisch, um nicht zu sagen selten gewesen.
    »Aber natürlich mache ich mir Sorgen, wenn Sie kommen und nach ihm fragen. Was hat er denn dieses Mal wieder ausgefressen?«
    »Nichts. Es geht um einen seiner Bekannten.«
    »Einen seiner Bekannten?« Conny Bladhs Mutter sah Karlsson und Gerdin forschend an.
    »Henk Utrecht.«
    Connys Mutter dachte nach.
    »Klingt nicht bekannt«, meinte sie.
    »Nein«, sagte Karlsson, »aber wenn Sie von Conny hören, können Sie ihn ja bitten, uns anzurufen.«
    »Haben Sie mit seiner Freundin gesprochen?«
    »Wer ist das?«
    »Ich glaube, sie heißt Mona.«
    »Und der Nachname?«
    Connys Mutter schüttelte den Kopf.
    »Ich und Namen. Ich glaube, sie arbeitet als Putzfrau bei dieser Firma, die damit wirbt, dass alle Schwedisch sprechen.«
    Karlsson bedankte sich für die

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