German für Deutsche
durch die latente Angst der Techniknutzer angetrieben wird. Je mehr von Airbags geredet wird, desto größer die Angst der Autobesitzer. Das rechtfertigt den Einbau von noch mehr Airbags, die moderne Autos nachgerade komplett auszufüllen imstande sind.
Airbags wurden bereits in den 20er Jahren für Flugpassagiere entwickelt, aber nicht eingesetzt. Patente für Auto- Airbags erhielten 1952 der Amerikaner John Hetrick und 1953 der deutsche Walter Linderer. 1969 begann bei Mercedes die Entwicklungsarbeit.
In deutschen Autos seit 1981 (Mercedes S-Klasse) eingebaut. Luxusklasselimousinen haben heute bis zu acht Airbags. Man unterscheidet zwischen Front- und Seiten- Airbags. Letztere werden seltener auch › Sidebags‹ genannt. Ob ein Achterpack das Maximum darstellt, ist nicht absehbar. In Slapstick-Filmen wurde bereits die schlagartige Komplettausschäumung des Innenraums von Fahrzeugen als Rundumsicherungsmaßnahme vorgeschlagen.
In den 70er Jahren wurden › Airbag‹ und › Luftsack‹ noch nebeneinander genutzt, meist um den englischen Begriff zu erläutern. Seit den 80er Jahren war das nicht mehr nötig. Heute würde kaum jemand verstehen, worum es geht, wenn von › Luftsäcken‹ oder › Prallkissen‹ die Rede wäre.
Fundstücke
» Zuletzt ist Ende November im Bundesstaat Idaho einem einjährigen Mädchen vom Airbag der Kopf abgerissen worden. In den letzten fünf Jahren kostete in den USA etwa fünfzig Menschen, überwiegend Kindern, eine Airbag -Explosion das Leben. In Berlin wurde einer Frau im Taxi vom Airbag das Genick gebrochen. Im Schwarzwald kam es zu einem Frontalzusammenstoß, bei dem ein Beifahrer starb nicht trotz, sondern wegen des Airbags.« DIE ZEIT ( 6-1 996)
» Als erster Hersteller bietet der Weltmarktführer Honda seit Spätherbst 2006 ein Motorrad mit Airbag an.« adac.de ( 12-2 008)
» Online Beratung und Tipps zum Thema ABS -Lawinen Airbag vom Bergzeit Team.« bergzeit.de (1 2-2 008)
» Forscher der RWTH Aachen haben einen Airbag für Fußgänger getestet. Der befindet sich unter der Motorhaube und bläst sich auf, wenn ein Fußgänger aufs Auto prallt.« wdr.de (1 2-2 008)
Alien
Engl. alien : Ausländer; Außerirdischer; Fremder
Sprachgeschichte
Von altfranz. alien, dies von lat. alienus ( › anderen gehörig, feindlich, fremd, nicht verwandt‹) als adjektiv. Form zu lat. alius ( › anders; ein Anderer‹).
Sprachgebrauch
Amerikanische Science-Fiction-Magazine setzten als Erste in den 40er und 50er Jahren den Alien in der Bedeutung › Außerirdischer‹ als dramatische Figur ein. In den sechziger Jahren begann auch in Deutschland das SF -Business zu boomen; der Alien erhielt einen sprachlichen Karriereschub.
Das Alien -Sequel von US -Regisseur Ridley Scott mit Sigourney Weaver in der Hauptrolle (vier Filme zwischen 1979 bis 1997) lieferte weltweit mehrere sprachliche Auffrischungen, die dem Begriff im Deutschen eine hohe Benutzerfrequenz garantierten.
Der Alien ist per se bedrohlich. Soll er freundlicher auftreten dürfen, muss die neutralere Prägung › Extraterrestrier‹ (e ngl. extrat errestrian, oder kurz E. T.) verwendet werden. Engl. species ( › Art, Spezies‹) wurde ambivalent aufgeladen: Im gleichnamigen Movie selektierte ein zunächst attraktives weibliches Alien ihre menschlichen Lover mit tödlicher Härte, bevor sie ihren Alien -Charakt er nach gelungen er Verpuppung offenbarte.
Fundstücke
Alien Contact heißt das » deutsche Magazin für Science Fiction« (2005).
» ALIEN ! Verborgen in einem magischen Flakon aus facettenreichem Glas, wie ein Juwel, ein Amethyst, in mysteriösem tiefgründigem Violett. Es entführt uns in eine Welt an der Grenze zwischen Realität und Fantasie.« Werbetext für eine Parfummarke von Thierry Mugler (1 2-2 005) Der Kontext von Luxus und weiblicher Verführung kultiviert das Bedrohliche des Alien in Richtung Science-Fiction-Vamp.
» Der Alien -Faktor bleibt eine Unbekannte, eine Größe ohne Zahlenwert. Und wo keine Fakten vorliegen, ist die Erfindungsgabe der SF -Schriftsteller gefragt.« heise.de/tp ( 9-2 005)
all-inclusive
Engl. all-inclusive : alles eingeschlossen, all-inclusive
Sprachgebrauch
In den 90er Jahren begann der globale Tourismus, auf eine neue Form des Convenience-Marketing zu setzen. Gäste sollten Komfort-Ghettoisierung genießen lernen. Dazu gehörte vor allem ein Pauschalpreis für alles, inbesondere Alkoholika. Das kam nicht nur bei der Ballermann-Klientel ( › Ballermann‹ als
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