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Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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haben.
    Sie sah sich ganz genau um, achtete auf die Aura und die Melodie der Anwesenden und suchte unbewusst nach dem Mann, den sie in New York zusammen mit Dean gesehen hatte. Sie entdeckte ihn ziemlich weit hinten. Seine Aura war ein Wirbel von bräunlich grünem Schlamm, mit dunkelgrauen Sprenkeln und schmutzigen rosa Schlieren überzogen. Diese Aura verwirrte sie, da jede Farbe trüb oder unklar war. Sie sah von ihm zu Ilja und konnte ihr Unbehagen nur mit Mühe verbergen.
    »Lasst uns diesen Leuten ein Konzert geben. Was auch immer Dean zugestoßen ist – darum kümmert sich die Polizei. Ich danke euch allen für euer Entgegenkommen bei den Vernehmungen. Der Detective konnte uns die Genehmigung für das Konzert erteilen, also lasst uns spielen. Ich glaube, wir müssen vorher noch den Soundcheck durchziehen.«
    Beifälliges Gemurmel wurde angestimmt, Köpfe nickten, und alle redeten durcheinander. Joley nahm Brian zur Seite und wies mit ihrem Kopf auf den Mann, der hastig den Kopf einzog, sich hinter größere Geräte kauerte und ihr offensichtlich aus dem Weg gehen wollte.
    »Wer ist das?«
    Brian zuckte die Achseln. »John oder Jake oder Joe, jemand mit einem ›J‹. Ich weiß es nicht. Warum?«
    Sie sah sich um. Etliche ihrer Leute und ein paar von den Sicherheitskräften, aber auch Nikitins Wachen beobachteten sie weiterhin. Bestimmt war sie auch im Visier der starken Teleobjektive der Fotografen – und sie konnte fühlen, dass sich Iljas Blick in ihren Rücken bohrte.

    »Einfach so. Ich habe mir überlegt, dass ich die Leute, die gemeinsam mit uns reisen, vielleicht doch etwas näher kennenlernen sollte. Früher kannten wir jeden, und ich glaube, einige in unserer Mannschaft machen sich falsche Vorstellungen von mir.« Sie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, stellte fest, dass sie zitterte, und ballte die Hand hinter ihrem Rücken zur Faust. Iljas Warnung war ihr näher gegangen, als ihr lieb war. Sie wollte nicht, dass jemand glaubte, Brian wüsste etwas, das er besser nicht wissen sollte. » Weißt du, mir passt es einfach nicht, wenn die Leute mich für eine Diva halten.«
    Wieder wurde ihr Blick von dem Mann mit der schlammigen Aura angelockt. Sie bemühte sich, nicht hinzuschauen, aber sie konnte nicht anders. Und er sah ihr mit einer Mischung aus Furcht und Wut mitten ins Gesicht. Er wusste, dass sie ihn erkannt hatte. Er richtete sich langsam auf, ohne den Blickkontakt abreißen zu lassen. Offenbar wollte er versuchen, sie einzuschüchtern. Plötzlich wanderte sein Blick von ihr zu den drei russischen Sicherheitswachen ein Stück weiter links neben ihm und dann zu Ilja, der jetzt hinter ihr stand.
    Ilja nahm ihren Arm und zog sie etwas weiter weg von Brian. »Ich möchte, dass du mir das alles erklärst. Was tut ihr hier?« Sieh mich fest an.
    Sie war nicht für Intrigen geschaffen. Ihre Blicke wandten sich immer wieder dem Roadie zu, von dem sie wusste, dass er mit Dean zu tun gehabt hatte. Alle hatten dem Detective beteuert, dass Dean ein Einzelgänger war und kaum jemals mit einem von ihnen gesprochen hatte. Das hatte plötzlich einen gruseligen Beigeschmack bekommen, als ihr klar geworden war, dass jeder Einzelne Angst davor hatte, mit ihm in Verbindung gebracht zu werden. Sie sah Ilja fest in die Augen. Er machte seine Sache wirklich gut und wirkte so unbeteiligt wie eine zusammengerollte Klapperschlange – eben so, wie er immer wirkte.
    »Also, jede Räumlichkeit oder Umgebung, in der wir auftreten,
hat eine andere Akustik.« Sie bemühte sich um einen ruhigen Tonfall, doch ihre Stimme zitterte.
    Sie räusperte sich. Brian war fortgegangen und sprach mit einem der Tontechniker, und der Mann mit der schlammigen Aura kam auf ihn zu. Alles in ihr geriet in Aufruhr. Sie schaltete abrupt von verängstigt auf Beschützerinstinkte um. Sie machte sogar einen Schritt in die Richtung der beiden Männer, doch Ilja hielt ihr Handgelenk umfasst und hinderte sie an jeder Bewegung.
    »Sprich weiter. Ich möchte es verstehen.«
    Er behielt ein entspanntes Lächeln bei, das seine Augen jedoch nicht erreichte. Joley wusste, dass er ihr als Puffer dienen wollte. Sie holte tief Atem und versuchte mitzuspielen, doch gleichzeitig behielt sie Brian im Auge. » Wenn ich sage anders, dann meine ich vollkommen anders. Du hast ein sehr feines Gehör und das entsprechende Gespür für Klangqualität. Wir müssen die Unterschiede an jedem Ort ausgleichen. Die Feinabstimmung der Lautsprecheranlage wird vor jedem

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