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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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überzeugt seyn, daß der,
     welcher sie aus der Gefahr des vorhergehenden Tages befreit habe, sie auch in Zukunft nicht verlassen würde, besonders da
     sie als Christen die gute Absicht hätten, diese ungläubigen Barbaren zum Dienste Gottes und zur Erkenntniß des heiligen katholischen
     Glaubens zu bringen. Sie sollten also diesen nicht nachahmen und nicht gleich ihnen ihre Kriegsgefangenen schlachten; es sey
     schon an denen genug, welche in dem Treffen gefallen seyen, und er halte es nicht für wohlgethan, die übrigen, welche man
     wie Schafe in einen Pferch hereingetrieben habe, zu morden oder ihnen sonst einen Schaden zuzufügen. – Darauf wurden sie in
     Freiheit gesetzt.
    In der Stadt Caxamalca fand man gewisse Häuser, welche mit in Ballen zusammengeschnürten Zeugen bis unter die Dächer angefüllt
     waren; man sagte es seyen die Vorräthe für die Bedürfnisse des Heeres. Die Christen nahmen davon so viel ihnen behagte, und
     die Häuser blieben doch immer so voll, daß das Hinweggenommene keine Lücke gemacht zu haben schien. Die Zeuge gehörten zu
     den besten welche man bis jetzt in Indien gesehen hatte, und bestanden entweder, und zwar größtentheils, aus Wolle,oder aus Baumwolle von verschiedener, sehr haltbarer Farbe. – Ueber die vorgefundenen Waffen, deren sie sich im Kampfe bedienten,
     und über ihre Art und Weise Krieg zu führen, ist folgendes zu bemerken: den Vortrab bilden die Schleuderer, welche mit ihren
     Schleudern eigens dazu hergerichtete glatte, eiergroße Kieselsteine werfen; diese Schleuderer führen auch Schilde, welche
     sie aus dünnen aber sehr starken Brettern verfertigen, und tragen mit Baumwolle gefütterte Wämser. Nach diesen kommen andere
     mit Keulen und Streitäxten; die Keulen sind anderthalb Klafter lang und so dick wie die Lanze eines Infanteriehauptmanns.
     Der an dem oberen Ende befestigte Knopf besteht aus Metall, ist so dick wie eine Faust und mit fünf oder sechs spitzen Stacheln
     von der Größe eines Daumens besetzt. Sie führen diese Keulen mit beiden Händen. Ihre Streitäxte sind von derselben Länge und
     oft noch länger; die aus Metall bestehende Schneide ist handbreit, wie an einer Hellebarde. Manche Häuptlinge haben solche
     Streitäxte und Keulen von Gold und Silber. Dieser Abteilung folgt eine andere mit kleinen, Wurfspießen ähnlichen Lanzen, welche
     zum Schleudern eingerichtet sind. Der Nachtrab endlich besteht aus Pikeniren mit dreißig Fuß langen Piken; sie haben am linken
     Arm eine aus dichter Wolle bestehende Armschiene, an welcher die Pike widerliegt. Das Heer ist in Haufen mit eigenen Fahnen
     und Hauptleuten, welche den Befehl führen, eingetheilt und die Ordnung ungefähr gerade so groß wie bei den Türken. Manche
     tragen auch große Helme, welche den Kopf bis zu den Augen bedecken: sie bestehen zwar nur aus Holz und sind mit Baumwolle
     ausgefüttert, aus Eisen verfertigte können aber nicht stärker seyn. Das Kriegsvolk, aus welchem Atabaliba sein Heer gebildet
     hatte, bestand, da es fortwährend im Felde lag, durchaus aus sehr gewandten, krieggeübten, jungen und hochstämmigen Leuten,
     und tausend von ihnen waren hinreichend, jede Stadt dieses Landes, und wenn sie auch zwanzigtausend Einwohner zählte, zu erobern.
    Die Wohnung Atabaliba's, welche in der Mitte seines Lagers stand, war die schönste die man je bei den Indianern gesehen, und
     obgleich klein, hatte sie doch vier Abtheilungen, in der Mitte derselben einen Hof und in diesem ein Becken, in das durch
     eine Röhre Wasser fiel, welches so heiß war, daß man die Hand nicht darin leiden konnte. Es entspringt völlig siedend auf
     einem nahegelegenenBerge. Durch eine andere Röhre läuft kaltes Wasser in die erste und beides fällt vermischt durch eine Röhre in das Becken.
     Will man nur ein Wasser, so schließt man die Röhre des andern. Das Becken selbst ist groß und aus Steinen erbaut. Außerhalb
     des Hauses, an der einen Seite des Hofes befindet sich ein anderes Becken, welches nicht so gut gearbeitet ist als das erste,
     aber steinerne Stufen hat um hineinzusteigen, wenn man sich baden will. Der Ort, wo sich Atabaliba während des Tages aufhielt,
     war ein nach einem Garten hin gelegener Erker; daran stieß ein Gemach, worin er schlief, mit einem Fenster auf den Hof und
     das Becken; auch der Erker ging auf den Hof. Die Wände waren mit einem rothen Harze, besser und glänzender als Röthel, getüncht,
     und auch die Balken, welche die Bedachung des Hauses

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