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Geschöpfe Der Ewigkeit

Geschöpfe Der Ewigkeit

Titel: Geschöpfe Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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trennen, als sie zusammenzuführen.
    Möglicherweise haben andere das nicht so empfunden, aber mir ist es so ergangen.
    Als er geendet hat, gehe ich nach vorn, wo er mit einer Gruppe von Leuten steht, die alte Freunde zu sein scheinen. Als sein Blick den meinen trifft, erstarrt er vorübergehend, dann wendet er sich rasch ab. Er entschuldigt sich bei der Gruppe und strebt rasch dem Ausgang zu.
    Ich folge ihm.
    Auf dem Parkplatz steigt er in seinen Wagen und rast Richtung Straße, offensichtlich auf dem Weg in die Wüste. Natürlich folge ich ihm. Er soll wissen, daß ich ihm auf den Fersen bin. Vor etwa einer halben Stunde ist die Dämmerung hereingebrochen, und wir sind die einzigen auf der Straße, die in der Nähe des Highways entlangführt. Nach zwanzig Minuten befinden wir uns mitten in der Wüste, und die Lichter der Stadt sind nur noch ein schwacher Schein am Horizont. Nach und nach beginnen die Sterne am Firmament zu funkeln. Dr. Stoon fährt schnell, aber möglicherweise weiß er trotzdem nicht, daß ich ihn verfolge, denn ich habe die Lichter meines Wagens ausgeschaltet.
    Ich brauche sie nicht; in der Dunkelheit sehe ich hervorragend.
    Zehn Minuten später schwenkt er unvermittelt von der Straße und fährt mitten durch den Sand auf einen beeindruckenden Hügel zu, der mir eher in den Zion National Park in Utah zu gehören scheint als in die Gegend um Phoenix, Arizona. Je näher wir kommen, desto deutlicher erkenne ich, daß der Hügel eher einer steinernen Kathedrale ähnelt, die um einen symmetrischen Innenhof gebaut ist. Dr. Stoons BMW ist nicht der richtige Wagen für die rauhe Piste, aber für meinen Jeep ist der unebene Boden eine willkommene Herausforderung.
    Er fährt seinen Wagen so nah wie möglich an den Hügel, dann bremst er und steigt aus.
    Was soll ich tun? Mir ist klar, daß ich möglicherweise dabei bin, in eine Falle zu laufen. Wenn Dr. Stoon wie ich im Besitz einer Matrix ist, könnte er meinen Jeep aus größerer Entfernung einäschern. Ich habe die Waffe ausprobiert und festgestellt, daß sie eine beachtliche Reichweite hat. Die Art und Weise wie er, scheinbar ohne Grund, vor mir geflohen ist, weist darauf hin, daß er mehr ist als er scheint. Ich schärfe meine Sinne, doch ich bemerke nichts, was auf ein anderes Lebewesen in der Nähe hinweist. Und das, obwohl ich eine Schlange auf fünf Meilen Entfernung durch die Wüste gleiten hören kann.
    Ich entschließe mich, das Risiko einer direkten Konfrontation einzugehen.
    Dr. Stoon steht mit an den Seiten herabhängenden Armen da, als ich weiter in Richtung Hügel fahre. Langsam steige ich aus dem Jeep, wobei ich die Matrix in der Hand halte. Ich habe nicht vor, Zeit mit irgendwelchen Spielchen zu verplempern. Wenn er nur ein Mensch ist, verhält er sich reichlich merkwürdig.
    Wenn er wie Linda ist, wird er mir einiges erklären müssen. Auf jeden Fall glaube ich, daß er in dieser Nacht in der Wüste sterben wird. Möglicherweise werde ich sogar sein Blut trinken, obwohl ich etwas Derartiges seit Kalikas Tod nicht mehr getan habe. Ich habe einfach keinen Hunger mehr, meine Blutlust ist verschwunden. Während eine Million Sterne auf uns hinabscheint, gestikuliere ich mit der Waffe.
    »Gehen Sie weg von dem Wagen«, sage ich. »Heben Sie Ihre Hände in die Luft.«
    Er tut, was ich von ihm verlange. »Was wollen Sie?« Seine Stimme klingt jetzt viel sanfter als vorhin bei dem Vortrag. Ich trete näher.
    »Diese Frage sollte ich Ihnen stellen, Dr. Stoon«, entgegne ich. »Was wollen Sie ?«
    Er zögert nicht mit der Antwort. »Wir haben es Ihnen gesagt.«
    »Sie haben mir wenig gesagt. Wer sind sie, Sie und die anderen?«
    Er lächelt. »Was glauben Sie, wer wir sind?«
    »Außerirdische.«
    »Damit haben sie teilweise recht und teilweise unrecht. Wir sind schon eine lange Zeit hier bei Ihnen.«
    »Wie lange?«
    »Erinnern Sie sich nicht?«
    Seine Frage verwirrt mich ebenso wie seine Stimme. Ich bemerke, daß er versucht, mich mit seinen Augen in seine Gewalt zu kriegen. Sein Blick ist nicht weniger stark als der von Linda. So sehr ich es auch versuche, es gelingt mir nicht, seine Aura zu durchbrechen und seine Gedanken zu lesen.
    »Ich erinnere mich nicht an Sie. Beantworten Sie meine Frage!«
    »Über tausend Jahre«, erklärt er.
    »Woher kommen Sie ursprünglich?«
    »Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Wir bewegen uns in Raum und Zeit durch Dimensionen.«
    »Warum sind Sie hier?«
    »Wegen der Ernte.«
    »Auf welcher Seite

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