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Geschöpfe Der Ewigkeit

Geschöpfe Der Ewigkeit

Titel: Geschöpfe Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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nicht mehr können!«
    Er bleibt stur. »Ich bin nicht Ihr Spielzeug. Im Augenblick sind wir zwei allein hier, aber andere, die zu mir gehören, sind auf dem Weg hierher. Wenn Sie mich töten, werden die anderen sich auf um so grausamere Weise an Ihnen rächen.«
    Ich schüttele den Kopf. »Nach Landulf empfinde ich nichts mehr als grausam.«
    Seine Stimme klingt arrogant: »Sie werden uns nicht entkommen!«
    »Wirklich? Da bin ich mir nicht so sicher.«
    Er antwortet nichts darauf.
    Ich erschieße ihn und bin seiner ledig.
    5.
    KAPITEL
    Ich gehe zu meinem Jeep zurück und fahre wieder zur Straße. Als ich sie erreiche, wartet dort ein anderer Wagen auf mich. Eine Person steht daneben und schaut in den Himmel. Sie scheint kaum zu bemerken, daß ich komme, und sieht erst in meine Richtung, als ich anhalte, aussteige und mit der Matrix in der Hand auf sie zugehe.
    Stacy Baxter. Sie schaut mich an und lächelt.
    »Hallo, Alisa.« Plötzlich spricht sie ohne jeden Südstaatenakzent.
    Mein Finger berührt den Abzugsknopf. »Was machen Sie hier?« frage ich.
    Sie zuckt mit den Schultern und schaut wieder zum Himmel auf. »Die Nacht genießen. Ist sie nicht wundervoll?«
    »Ja. Sind Sie mir hierher gefolgt?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Aha.« Schon meine ich, sie ebenfalls töten zu müssen. »Haben Sie mir noch etwas anderes zu sagen, Stacy Baxter?«
    Wieder sieht sie mich an, diesmal ohne zu lächeln, aber sehr aufmerksam, sehr intensiv. »Nein, das habe ich nicht, Alisa Perne.«
    Irgendwie fühle ich mich unwohl. Ihr Tod scheint mir irgendwie nicht gerechtfertigt.
    »Gehören Sie auch zu ihnen?« frage ich schließlich.
    Sie schüttelt den Kopf. »Nein.«
    »Wer sind Sie dann?«
    »Eine Freundin.«
    »Nein. Ich kenne Sie nicht.« Ich bewege die Hand mit der Waffe. »Warum sind Sie hier?«
    »Um Ihnen zu helfen, falls Sie meine Hilfe wollen.«
    »Wie ist Ihr richtiger Name?«
    »Alanda«, antwortet sie. »Sita.«
    Mein Herz klopft wild in meiner Brust. »Sind Sie auch eines von Landulfs Geschöpfen?«
    Mitleid spiegelt sich in ihrem Gesicht. »Sie haben damals sehr gelitten.«
    Ich beiße mir auf die Unterlippe. »Ja, das habe ich. Aber das dürfte Ihnen ja egal sein.«
    Sie senkt den Kopf. »Nichts von dem, was Sie erlebt haben, ist mir egal.«
    Meine Stimme klingt harsch: »Warum? Etwa weil Sie mich von früher kennen?«
    »Ja.«
    Ich schwanke, will sie töten. Mein Verstand sagt mir, daß ich es tun sollte.
    Die Wüste ist voll von Monstern – warum sollte sie nicht dazugehören? Mit Sicherheit ist sie nicht normal; dazu weiß sie zu viel über mich.
    Doch sie macht keine Anstalten, sich zu verteidigen, versucht mir nichts zu erklären, und ich hatte schon immer Schwierigkeiten, diejenigen zu schlagen, die sich nicht wehren.
    »Wissen Sie, was für eine Waffe ich hier in der Hand halte?«
    »Ja.«
    »Und ich weiß damit umzugehen.« Leise füge ich hinzu: »Ich werde sie benutzen, wenn nötig.«
    Alanda blickt erneut in den Himmel. »Dann tun Sie es!«
    »Sie sind unmöglich. Ich habe gerade gesagt, daß ich Sie töten werde, wie ich die anderen vor wenigen Minuten getötet habe. Sie haben es gesehen, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Meine folgende Frage klingt zynisch: »Warum sind Sie mir dann nicht zur Hilfe gekommen, wenn Sie doch angeblich eine Freundin sind.«
    »Es war nicht gestattet.«
    »Wer hat es verboten?« will ich wissen.
    »Sie mußten ihnen widerstehen. Sie mußten anbieten, Ihr Leben zu beenden, bevor sie in die Hände der Feinde fallen. Und Sie haben es getan.«
    »Ich habe getötet. Ich habe die anderen getötet, weil sie mir keine Antworten gegeben haben – genausowenig wie Sie es jetzt tun.« Ich blicke auf den Abzug.
    »Und ich bin fest davon überzeugt, daß Sie zu diesen Leuten gehören.«
    Zum drittenmal blickt sie mich an, und mir scheint, als sehe ich sie erst jetzt richtig. Ihre blauen Augen sind den meinen sehr ähnlich. Es ist, als ob ich in einen Spiegel sehe. Doch wir sind uns nicht nur körperlich ähnlich. Das, was hinter ihrer äußerlichen Fassade steckt, ihre Seele, berührt mich auf eine Weise, die ich nicht erklären kann. Einen Augenblick lang habe ich das Gefühl, daß hier etwas ganz Besonderes geschieht. Das Wesen, das mir gegenübersteht, ist nicht nur meine Freundin, es ist ein Teil von mir. Für Suzama habe ich oft etwas Ähnliches empfunden. Auch wenn ich auf das göttliche Kind schaue, spüre ich manchmal diese Bewußtseinserweiterung, und es scheint mir, als sei meine Seele ein

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