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Gespenster um Al Wheeler

Gespenster um Al Wheeler

Titel: Gespenster um Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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— warum nicht einmal die Sache so abscheulich
gestalten, daß die Betrüger, die bis jetzt noch nicht erwischt worden waren,
sich aus reinem Entsetzen am Riemen reißen würden? Die Chefs trafen also
schließlich ein Abkommen mit ihm — er konnte das Ganze zu einem ihm beliebigen
Zeitpunkt, auf seine Weise und ohne Bezahlung bewerkstelligen. Klappte die
Sache, wollten sie ihn auf der Basis prozentualer Beteiligung zu ihrem
offiziellen Scharfrichter machen.
    Gabriele hatte ein Eisen im
Feuer — einen Akademiker mit einer Abschlußprüfung an
einer der besten Universitäten im Osten, einen Mann, der ein idealistischer
Rechtsanwalt gewesen war und für seine Bemühungen Lauge in die Augen geschüttet ekommen hatte, woraufhin er blind wurde. Danach hatte
er sich in einen Psychopathen mit einer Neigung zu Mordtaten verwandelt. Er
begann, sich mit demselben Eifer, den er auf der Universität gezeigt hatte, mit
dem Dasein eines Blinden vertraut zu machen. Gleichzeitig trainierte er Hände
und Finger, so wie ein Berufsboxer täglich im Übungsraum trainiert. Es gibt
eine Menge verschiedener Geschichten darüber — einige behaupten, er hätte ein
paar Jahre dazu gebraucht, andere wieder, nur ein paar Monate. Wie dem auch
sei, zum Zeitpunkt, als er sich an Gabriele anschloß ,
konnte er sich in einem Zimmer leiser bewegen als eine Katze. Es wurde
behauptet, er hätte Wetten abgeschlossen, bei denen ein Mann mit einer
Taschenlampe, die nur kurz aufleuchtete, in einem verdunkelten Raum gesessen
habe, und wenn letzterer ihn mit dem Strahl erwischte, so hatte er gewonnen.
Aber wenn der Blinde die Hand ausstreckte und den Hals des Betreffenden
berührte — so hatte er gewonnen.
    Die beiden also machten sich an
das Geschäft des Abschreckens. Es war immer dieselbe Technik — die Sicherungen
wurden herausgeschraubt, und dann schlich sich der Blinde in das Haus oder die
Wohnung und pirschte sich in der Dunkelheit, in der er der Meister war, an sein
Opfer heran. Nach den ersten drei Morden wurde er der Schleichende Schrecken genannt. Eines seiner Opfer starb vor Entsetzen, als es die Finger an seiner
Kehle fühlte .«
    »Und das ist Edward Duprez ?« sagte Lavers düster.
    »Er hat auch nichts von seiner
alten Technik verlernt«, sagte ich tröstend. » Heute morgen schlich er sich im Leichenschauhaus an Charlie
Katz und dieses Glas mit Tino Martinellis Kopf heran.
Und er nahm Charlie das Glas weg und brachte Charlie bewußtlos heraus .«
    »Wir müssen die Mordabteilung
zuziehen«, sagte der Sheriff plötzlich. »Wir haben nicht genügend Leute, um die
Sumners vierundzwanzig Stunden lang gegen ein Team wie Martinelli und Duprez zu schützen .«
    »Sind Sie verrückt, Sheriff ?« rief ich. »Hier haben wir eine Chance, einen fünf Jahre
zurückliegenden Mord aufzuklären, und Sie wollen die ganze Angelegenheit
verpfuschen !«
    Seine erste Reaktion war, mich
aus dem Fenster zu schleudern; die zweite war das plötzliche häßliche Gefühl, ich könnte vielleicht recht haben; und die
dritte war, in jedem Fall sollte der Teufel das Ganze holen. Wenn die Sache
wirklich schiefging, konnte er noch immer Charlie Katz’ früheren Posten
übernehmen.
    »Gabriele hat den Kopf als den
seines Bruders Tino identifiziert«, sagte ich vorsichtig. »Damit gewinnt Emily Carlews Aussage beachtlich an Glaubwürdigkeit. Tino war
also kurz vor seinem Tod im Haus, anscheinend krank und in ein Zimmer
eingesperrt. Eli Sumner wußte, daß er da war, und offensichtlich auch Charity . Sie unterhielt sich in diesem Zimmer mit ihm und
nannte ihn Tino. Mrs. Carlews Aussage nach sprach sie ihn mit diesem Namen an, als letztere ins Zimmer trat. Charity war damals erst achtzehn. Wenn sie also über Tino
Bescheid wußte, so wirkt es sehr unglaubhaft, wenn Crispin, der älteste Sohn,
nichts davon gewußt haben soll .«
    »Die Sumners lügen also — sie
haben die ganze Zeit über gelogen«, sagte der Sheriff und nickte. »Diese
Geschichte in der Zeitung gestern früh, in der wieder alles aufgerührt wurde,
muß sie ganz hübsch aufgeregt haben. Crispin hat sein Bestes getan, um Charity zu verstecken, damit Sie sie nicht ausfragen
konnten — und dann hat er seinen Einfluß im Rathaus geltend gemacht, um jede
weitere aktive Ermittlung von diesem Büro hier aus zu verhindern.«
    »Klar .« Ich nickte. »Nun haben wir einen Ansatzpunkt, um sie zum Reden zu bringen:
Angst. Der Schleichende Schrecken wieder unterwegs — Martinelli erpicht darauf, den Tod seines

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