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Gestern war auch schon ein Tag - Erzählungen

Gestern war auch schon ein Tag - Erzählungen

Titel: Gestern war auch schon ein Tag - Erzählungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mairisch
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sprudelnd, warm.
    »Du wärst ne tolle Mutter, Marta«, sagte ich.
    »Ja, jetzt wollen wir mal nicht kitschig werden, mein Kleiner.«
    »Du hättest Sommersprossen, Marta, im ganzen Gesicht«, ich streichelte ihr vorsichtig mit der Spitze des Zeigefingers über Nase und Unterlider, »sogar hier, wo die Haut am ganzen Körper am allerdünnsten ist.«
    »Ich hätte bestimmt ne wunderbare Haut, ganz glatt und weich und braun. Ich bin ja eigentlich ein extrem sportlicher Typ, Paul.«
     
    [Warst du vielleicht ein Kinderstar, Marta? Eine fünfjährige Weltpianistin, ein Tanzwunder, ein Schauspielstar? Oder ein Schachgenie, ein Computerfreak? Vielleicht hattest du schon alles erreicht, bevor es überhaupt erst losgegangen ist.]
     
    Marta war vor mir wach, das war ungewöhnlich. Als ich die Augen aufmachte, sah sie mich an, wer weiß, wie lange schon. »So, heute bist du fällig, Paul«, sagte sie und ich wusste sofort, was gemeint war. Ich hatte gewusst, dass es kommen würde und ich wusste, dass ich mitmachen würde, schon um nicht so ein Schweinehund wie Liviu zu sein.
    Marta machte eine Kerze, streifte die Unterhose über ihren winzigen Hintern und die Beine. Ich hätte sie gerne schön gefunden, sie wirklich gewollt. Auch ich zog mich aus und Marta verschwand unter der Bettdecke. Ich drehte mich auf den Rücken und wartete ab. Sie drängte sich zwischen meine Beine, ich lag nur und glotzte an die Decke. Marta küsste meine Knie, meine Schenkel, meine Eier, ein kühles, kitzeliges Lecken. Dann fasste sie zu, ihre Hände waren rau, aber warm. Ich sah nur an die Decke und dachte darüber nach, wo Leberecht in diesem Moment war. Nach ein paar Minuten tauchte Marta auf und sagte: »Jetzt du!«, und wir wechselten die Position. Marta stellte ihre Beine gespreizt und angewinkelt vor mir auf. Ich hielt die Luft an, während ich sie leckte. Marta kaute russisch klingende Worte in ihrem Mund und hatte einen übertrieben dämonischen Blick. Keine Ahnung, was sie da redete, es klang, als würde sie mich beschimpfen oder Befehle grunzen. Marta war sehr feucht, meine Nase, meine Wangen, mein Kinn waren nass, ich atmete nur durch den Mund und suchte nach einem Gedanken. Ich sah nur ihren kranken Mädchenkörper, ihre Brüste, die aussahen wie bei einem alten Mann, klein, schlaff und leer. Marta griff in meine Haare und zog meinen Kopf zu sich hoch, drückte sich an mich. Sie fasste zwischen meine Beine, knetete und brummte, ich war natürlich nicht hart.
    »Komm schon, Friese!«, schnurrte sie. »Ich melk dich!«
    »Nee, Marta, echt nicht. So nicht.«
    Sie drückte nur fester zu, biss die Zähne aufeinander, ich sah ihre angestrengte Stirn. Für einen Moment war sie still, aber dann fing sie wieder an zu grummeln. Sie redete von Zuchtbullen, Besamern, einigermaßen leise, von Knechten und Mägden. Und ich wusste nicht, ob sie wirklich vorhatte, auf diese Weise Sex zu haben. Ich sah sie nicht an, ich versuchte mir irgendwas vorzustellen, das mich anmachte. Wenn ich Marta sah, dann sah ich ihre Krankheit. Wenn sie mich küsste, dachte ich an die eitrigen Klumpen hinten in ihrem Hals. Ich musste mich zwingen, nicht ihren Atem zu riechen, nicht die Flecken auf ihrer Haut zu zählen, Marta als Frau zu sehen, nicht als Körper, der stirbt. Marta stöhnte, ich versuchte mich zu konzentrieren, und als sie allen Ernstes anfing, leise, dann immer lauter zu muhen, hielt ich ihr den Mund zu. Und es war, als hätte sie genau das gewollt, sie wand sich, gluckste, biss zart in meine Hand. »Jetzt fick mich«, flüsterte Marta durch meine Finger hindurch.
    Ich hatte Angst, in sie einzudringen. Ich holte ein Kondom aus meiner Tasche, setzte mich an die Wand gelehnt auf das Bett und streifte es über [schnell, hastig, bevor du etwas sagen konntest, Marta, und du hast nichts gesagt, vielleicht hast du es gar nicht gesehen], dann zog ich sie auf mich, drückte meinen Kopf gegen ihre Brust und schloss die Augen. Marta bewegte sich entschlossen auf und ab, sie war federleicht. Ihr lautes Rasseln, das Pfeifen ihrer Brust in meinem Ohr. Ich weiß noch, wie sie dann immer langsamer wurde, ihre Bewegungen immer kleiner, wie sie plötzlich aus meinem Arm glitt und einfach hinten über auf die Matratze klappte. Marta lag und sah zur Decke, sie atmete nicht. Ich schüttelte sie und sie schlug ihre verdrehten Augen auf, saugte Luft ein.
    Ich legte meine Hand auf ihren Bauch. »Du musst zur Hand atmen«, sagte ich und zog die Decke über Marta, »tief, hierhin!«

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