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Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Titel: Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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explodierte Fia. Wutentbrannt stürzte sie sich auf ihn und trommelte mit den Fäusten auf ihn ein.
    „Du nimmst mir meinen Sohn nicht weg! Das lasse ich nicht zu …“
    Ihr Angriff kam so überraschend, dass Santo einen Moment brauchte, um ihre schmalen Handgelenke zu packen und ein paar ihrer rotbraunen Locken von seiner Schulter zu streifen, die sich dort verfangen hatten.
    „Du hast ihn mir auch weggenommen.“ Kühl beobachtete er, wie sich das Entsetzen auf ihrer Miene ausbreitete.
    „Ich bin seine Mutter …“, ihre Stimme bebte vor Angst, „… du darfst ihn mir nicht wegnehmen. Er braucht mich!“
    Er schwieg gerade lange genug, um ihr einen Eindruck davon zu vermitteln, was er selbst durchmachte, seit er von der Existenz seines Sohnes erfahren hatte. Dann ließ er sie los und trat einen Schritt zurück. „Falls du die treusorgende Mutter herauskehren willst, spar dir die Mühe. Immerhin hast du ein Kindermädchen engagiert.“
    „Was hat Gina damit zu tun?“
    „Du kümmerst dich nicht selbst um Luca.“
    „Natürlich kümmere ich mich um ihn, aber ich kann …“
    „Schon klar. Es ist mühsam, sich den ganzen Tag um ein Kind zu kümmern, ich weiß. Das fand deine Mutter wohl auch, als sie euch verließ. Ich gebe dir die Chance, ihrem Beispiel zu folgen.“
    Ihre Augen weiteten sich. „Was soll das heißen?“
    „Das heißt, dass ich bereit bin, die volle Verantwortung für Luca zu übernehmen.“
    „Du drohst damit, ihn mir wegzunehmen?“
    „Das ist keine Drohung, das ist ein Angebot“, erwiderte er ruhig.
    Fassungslos schüttelte sie den Kopf. „Du glaubst, ich würde ihn weggeben?“
    „Du könntest dein früheres Leben wiederhaben. Ein sehr angenehmes Leben, denn ich wäre bereit, dir die Sache mit einer größeren Geldsumme zu versüßen. Greif zu, dann musst du nie wieder arbeiten.“
    Fia legte die Hände an ihre blassen Wangen und lachte ungläubig. „Du kennst mich kein bisschen. Ich liebe meinen Sohn über alles und würde ihn dir für nichts auf der Welt überlassen.“ Sie ballte die Hände zu Fäusten. „Ich würde alles für ihn tun.“
    Er nickte zufrieden. „Deine Mutter hätte das Geld genommen und das Weite gesucht. Es spricht für dich, dass du es nicht tust.“
    „War das eine Art Test?“ Sie musterte ihn angewidert. „Das ist krank, weißt du das?“
    „Die Zukunft unseres Sohnes steht auf dem Spiel. Auch ich würde alles für ihn tun. Wenn ich dich dafür beleidigen muss, dann nehme ich das in Kauf.“ Er schlug sie mit ihren eigenen Waffen. Hilflos schlang sie die Arme um ihren Körper.
    „Ich bin nicht meine Mutter. Ich würde Luca niemals verlassen.“
    „Dann müssen wir die Sache anders lösen.“ Auf die einzig mögliche Art. Immerhin war sie bereit, für ihr Kind zu kämpfen.
    „Aber wie?“, fragte sie verzweifelt. „Ich will nicht, dass Luca zwischen die Fronten gerät. Bisher hatte er eine sehr harmonische Kindheit.“
    „Da ich deinen Großvater kenne, fällt es mir schwer, das zu glauben.“
    „ Nonno hat sich an meine Regeln gehalten.“
    Santo runzelte die Stirn. „Noch mehr Regeln?“
    „Ja. In unserem Haus darf niemand ein schlechtes Wort über die Ferraras sagen. Ich will nicht, dass Luca in derselben feindseligen Atmosphäre aufwächst wie ich.“
    „Und wie hast du dieses Wunder bei deinem Großvater bewirkt?“
    „Indem ich ihm angedroht habe, dass er Luca nicht mehr sehen darf, wenn er gegen die Regeln verstößt.“
    „Genial.“ So viel Härte hatte er ihr gar nicht zugetraut.
    „Auch du wirst dich daran halten müssen, wenn du mit Luca zusammen bist. Glaub nicht, dass ich es nicht erfahre, wenn du schlecht über uns redest. Er ist ein wandelndes Aufnahmegerät und plappert alles nach, was er irgendwo aufschnappt.“
    Beeindruckt von der Willensstärke, die in dieser zierlichen Frau steckte, und ihrer energischen Weigerung, sich an der Familienfehde zu beteiligen, ließ er sich Zeit mit der Antwort.
    „Erstens“, erwiderte er dann ruhig, „ging die Feindseligkeit von eurer Seite aus. Unsere Versöhnungsangebote wurden immer zurückgewiesen. Zweitens wirst du wissen, worüber ich mit Luca spreche, weil du dabei sein wirst. Drittens werden unsere Familien bald vereint sein, womit sich der alte Streit von selbst erledigt.“
    „Vereint?“ Nervös strich sie sich eine Locke hinter das Ohr. „Du meinst, durch unseren Sohn.“
    „Ich meine, durch unsere Heirat.“
    Totenstille trat ein.
    Nach ein paar Schrecksekunden

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