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Gestrandet: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Gestrandet: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Titel: Gestrandet: Ein Sylt-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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Mamma Carlotta erstaunt.
    Sören schüttelte den Kopf, dann erschien plötzlich Schuldbewusstsein in seinem Blick. Hastig holte er sein Handy hervor. »Verdammt, ausgeschaltet!«, fluchte er leise und fragte Mamma Carlotta etwas, was im Jubel der Umsitzenden unterging. Felix warf seiner Großmutter einen strahlenden Blick zu, und sie winkte ebenso strahlend zurück. Alles sah danach aus, als hätte Felix etwas Großartiges geleistet, also musste es richtig sein, aufzuspringen, zu winken und zu lachen. Als der Stadionsprecher sein Megafon vor den Mund nahm und den neuen Spielstand verkündete, war anzunehmen, dass es Felix gewesen war, der soeben ein Tor für seine Mannschaft geschossen hatte. Mamma Carlotta schwor sich, nicht einmal unter Folter zu bekennen, dass sie nichts davon mitbekommen hatte.
    Sören wartete geduldig, bis sie mit ihren Freudenbezeugungen fertig war, dann fragte er: »Warum hätte der Chef mich anrufen sollen?«
    »Weil er Sie vielleicht braucht, wenn er Valerie Feddersen verhaftet.«
    Sörens Kinnlade klappte herunter, sein rundes, rotbäckiges Gesicht sah mit einem Mal schmal und blass aus. Ihm lag vieles auf der Zunge, aber die Überraschung hatte sie gelähmt, und Sören blieb stumm.
    »Außerdem will er versuchen, die Übertragung der Pressekonferenz zu stoppen«, fuhr Mamma Carlotta fort. »Er hat gesagt, Manuel Zöllner ist nicht der Mörder.«
    »Aber wieso …?« Mamma Carlotta konnte Sören beim Denken zuschauen, konnte jeden Gedanken erkennen, der sich in seinem Kopf formierte, konnte sehen, wie er sich an das erinnerte, was sie vor Tagen zu bedenken gegeben hatte: ihre Zweifel an Valeries Alibi, ihre Vermutung, dass sie mit Kurt Fehring unter einer Decke steckte. Und dass sie nicht glauben konnte, dass Donata einen Sohn gehabt hatte, der seine eigene Mutter umbrachte, daran dachte Sören auch.
    Am Ende schüttelte er nur staunend den Kopf. »Dann ist das, was ich dem Chef sagen wollte, nicht mehr wichtig. Ich dachte, ich hätte eine interessante Neuigkeit für ihn. Ich habe nämlich erfahren, dass Gero Fürst der leibliche Sohn von Magdalena Feddersen ist.« Sören stand auf und schaltete sein Handy ein. »Hoffentlich schaffen wir es, die Übertragung der Pressekonferenz zu verhindern.« Er sagte noch etwas zum Abschied, was im Angstgeschrei der Sylter unterging, die einen Grauen Husumer auf das Tor zustürmen sahen, dessen Bewacher sich gerade den Schuh schnürte. Als der Schuss am Tor vorbeiging, kletterte Sören bereits über die Beine der Sitznachbarn und war kurz darauf verschwunden.
    Mamma Carlotta schluchzte, stieß immer wieder »Madonna!« hervor, reckte in jeder Kurve die Hände zum Himmel und flehte ihn an, Toves altem Lieferwagen Flügel zu verleihen. Der war jedoch weit davon entfernt, es mit einem Flugzeug aufzunehmen. Und das war auch gut so, denn bei den Geräuschen, die der Motor produzierte, hätte man jeden Augenblick mit einem Absturz rechnen müssen.
    Sie rasten die Trift entlang, ließen den Bahnhof rechts liegen und unterbanden den Versuch einiger Passanten, bei grüner Fußgängerampel die Straße zu überqueren. Die Fahrt mit einer schluchzenden und betenden italienischen Mamma war für Toves Nerven das Äußerste, das Warten vor einer roten Ampel wäre zu viel gewesen.
    »Warum sind wir nicht eher darauf gekommen?«, fragte Carlotta, als sie endlich in den Wennigstedter Weg einbogen, auf dem es keine Fußgänger mehr gab.
    »Keine Ahnung, wichtig ist, dass Ihr Schwiegersohn davon erfährt. Der verhaftet Valerie Feddersen, und in Wirklichkeit sitzt der Mörder in Braderup und schreibt ein Buch.«
    »Sie haben ja kein Handy«, schluchzte Mamma Carlotta. »Ich dachte, jeder Mensch in Deutschland hat heutzutage eins.«
    »Ich brauche kein Handy«, knurrte Tove und trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Sein Lieferwagen brüllte auf und stieß übel riechende Abgaswolken aus.
    »Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm«, beruhigte Carlotta sich selbst und auch Tove, der ihr, wenn er schlecht gelaunt war, genauso unheimlich war wie jedem anderen Sylter. »Wir müssen nur Carolina aus seinem Haus holen. Solange er nicht weiß, dass wir ihn durchschaut haben, ist er nicht gefährlich.«
    »Aber mit welchem Vorwand sollen wir Ihre Enkelin weglocken? Womöglich durchschaut er uns! Und Carolin müssen wir einen vernünftigen Grund präsentieren, damit sie uns folgt und keine Fragen stellt, die wir nicht beantworten können.«
    Mamma Carlotta schloss gepeinigt die

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