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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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Flasche Mineralwasser, ein Block und ein Stift bereit, und an der Tür hing ein Schild mit der Aufschrift: »Reserviert für Atlantic International Consultants«.
    Connor setzte sich auf einen Platz neben ihm und rückte seinen Stuhl so zurecht, dass er Jonathan direkt ins Gesicht sehen konnte. »Dass Sie so überstürzt abreisen müssen, tut mir leid. Keiner von uns hat damit gerechnet, dass sich die Dinge so rasant entwickeln. Aber so läuft es leider oft in diesem Geschäft.«
    »Steckt Balfour in Schwierigkeiten?«
    »Nicht mehr als sonst auch. Pakistan will ihn schneller loswerden, als er dachte. Das ist alles.« Mit einem Stoßseufzer bückte sich Connor nach seiner Aktentasche und zog einen Stapel Papiere heraus. Dann blickte er auf seine Armbanduhr. »Bis zum Boarding bleiben uns noch zwei Stunden. Das sollte reichen.« Er klopfte mit der Faust auf die obere Akte. »Noch Fragen zu unserem speziellen Freund?«
    »Balfour, meinen Sie?« Jonathan schüttelte den Kopf. »Ich denke, ich bin ganz gut über ihn im Bilde. Abgesehen vielleicht von ein paar Details.«
    »Details über sich gibt Balfour nicht gerne preis. Jeder, der mit ihm zu tun hat, weiß, dass er in den Slums groß geworden ist, doch Balfour zieht es vor, seine Vergangenheit zu verdrängen. Dabei lässt sie sich genauso wenig verbergen wie ein ausgewachsener Minderwertigkeitskomplex. Wie dem auch sei, wir konnten jedenfalls an die hundert E-Mails abfangen, die er und Revy sich geschrieben haben. Sie bekommen von mir eine Zusammenfassung über die wichtigsten Inhalte. Sobald Sie sie gelesen haben, reißen Sie alles in kleine Stücke und spülen diese im Klo runter. Verstanden?«
    »Jawohl, Sir«, antwortete Jonathan wie ein Soldat, der von seinem Vorgesetzten Anweisungen erhielt. Überrascht stellte er fest, dass Connors militärischer Tonfall ihn nicht mehr im Geringsten störte. »Verstanden.«
    »Wie es scheint, hat Balfour in seiner Residenz eine Art Taj Mahal unter den OP-Sälen eingerichtet. Aber er hat keine Ahnung, dass Revy eine fette Provision von den Herstellern der medizinischen Geräte kassiert.« Connor grinste vielsagend, um seinem neuen Agenten etwas von seiner Nervosität zu nehmen. Jonathan lachte leise, und Connor wirkte sofort eine Spur weniger angespannt. »Das hier ist eine Liste von Orten, an denen Revy in der letzten Zeit gewesen ist: Sardinien, Rom, Paris, Athen, Kiew, Berlin. Der Mann scheint ziemlich viel in der Welt herumzukommen. Prägen Sie sich die Liste gut ein. Und last but not least ist es uns gelungen, nach den Angaben des städtischen Bauinspektors von Islamabad Grundrisspläne von Balfours Residenz anzufertigen. Balfour hat sie auf den Namen Blenheim getauft. Das Hauptgebäude ist gut zweitausend Quadratmeter groß, die sich über drei Etagen verteilen. Außerdem gibt es noch etliche Nebengebäude und Stallungen auf dem Gelände. Balfour ist passionierter Reiter. Und Revy hat anscheinend eine Zeit lang bei der Kavallerie der Schweizer Armee gedient. In der Zusammenfassung finden Sie einige Mails über Hannoveraner, Warmblüter und jeden erdenklichen Mist über das Reiten. Wie halten Sie sich im Sattel?«
    »Ich weiß, wie man auf ein Pferd rauf- und wieder runterkommt«, erwiderte Jonathan. »Aber das ist auch schon alles.«
    »Sie haben also mit der Reiterei nichts am Hut?«
    »Bei einem Sattel mit Knauf komme ich einigermaßen klar. Ansonsten dürfte es kritisch werden.«
    Connor runzelte nachdenklich die Stirn. »Erzählen Sie Balfour, dass Sie sich beim Skifahren eine Knieverletzung zugezogen haben. Erfinden Sie, was Sie wollen, aber steigen Sie unter keinen Umständen auf ein Pferd. Er soll auf keinen Fall Anlass zu dem Verdacht bekommen, dass Sie nicht der Mann sind, der Sie zu sein vorgeben. Verstanden?«
    »Absolut.«
    »Gut.« Connor breitete eine verkleinerte Grundrisszeichnung vom Haupthaus auf dem Tisch aus. »Jetzt aber zum Wesentlichen. Die Gäste-Suite befindet sich im ersten Stock, und zwar genau hier. Balfours Privaträume, von denen aus er seine Geschäfte erledigt, liegen im zweiten Stock, genau über Ihrer Suite. Das ist die Schaltzentrale für all seine Operationen. Alles, was uns interessiert, dürfte genau dort zu finden sein.«
    Jonathan betrachtete die Zeichnungen. »Hat er Wachen im Haus aufgestellt?«
    »Wachen nicht, aber jede Menge Personal. Darunter auch einen eins sechsundneunzig großen Sikh namens Singh, Balfours Haushofmeister, persönlicher Assistent und Henker.«
    »So wie Sie

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