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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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Ihre Familie kümmern.«
    Medina dankte ihm, nahm seinen Zwicker ab und reichte ihn Balfour.
    Mr. Singh fesselte Medina an Händen und Füßen. Zwei Vollblüter, denen Balfour ihre eigentliche Bestimmung als Rennpferde in Abu Dhabi erspart hatte, wurden aus den Ställen geführt. Mr. Singh schlang je ein Kabel durch die Fesseln an Mr. Medinas Händen und Füßen und befestigte beide dann an den gesattelten Pferden. Medina begann, laut zu schluchzen. Seine Todesangst schien sich auf die Pferde zu übertragen. Nervös tänzelten sie an den Zügeln und wieherten aufgeregt. Zwei Reiter schwangen sich in die Sättel und lenkten die Pferde in entgegengesetzte Richtungen. Balfour hob die Hand, und die Reiter ließen die Tiere ihre Gerten spüren.
    Mr. Medina wurde in die Luft gerissen. Nach etwa zwei Sekunden plumpste er wieder zu Boden. Die temperamentvollen Pferde preschten mit ihren Reitern noch einen knappen Kilometer weiter und schleiften Mr. Medinas abgerissene Arme und Beine hinter sich her.
    Medina lag, keineswegs tot, auf dem Boden. Mr. Singh trat mit einem Khukuri-Messer, der bevorzugten Waffe der nepalesischen Gurkhas, neben ihn und schlug ihm mit einem einzigen Hieb den Kopf ab. Balfour musterte den abgeschlagenen Kopf und wandte sich dann erneut an Mr. Singh. »Machen Sie Medinas Familie ausfindig, und töten Sie sie. Ich habe keine Lust, für den Rest meines Lebens vor ihnen auf der Hut zu sein.«
    Mit dem Kopf des Verräters in der Hand entfernte sich Mr. Singh. In Zukunft würde Mr. Medinas Kopf auf einem Pfahl am Tor alle davor warnen, Balfour auf ähnliche Weise zu hintergehen.
    Mit sich und der Welt zufrieden, wandte Balfour sich um und warf einen Blick zum Haupthaus. Hinter einem Fenster im ersten Stock stand eine Europäerin mit ungezähmten rotbraunen Locken. Selbst von hier unten aus konnte Balfour sehen, dass die Spuren der Folter in ihrem Gesicht kaum noch zu erkennen waren. Sie war schon wieder fit genug, ein Expeditionsteam in die Berge zu führen.
    Je eher, desto besser.

17.
    Das endlose Blau des Persischen Golfs wurde vom eintönigen Braun der Wüste Negev abgelöst. Punkt zwölf Uhr mittags landete die F/A-18 auf dem israelischen Militärflugplatz Tel Nof südlich von Rehovot. Der Kampfjet rollte am Kontrollturm vorbei, passierte eine Staffel F-16 Fighting Falcons und ein Dutzend Hangars und erreichte schließlich das äußerste Ende des Flughafens. Ohne die Motoren abzustellen, öffnete der Pilot die Kabinenhaube. Neben einem weißen Pick-up stand ein einsamer Soldat und wartete. In Windeseile stellte er eine Leiter an den Flugzeugrumpf, kletterte hinauf und half Jonathan, sich abzuschnallen und aus dem Cockpit zu steigen. Der Pilot zog die Kabinenhaube zu, wendete das Flugzeug und hob kurz darauf in Richtung Süden ab. Der Soldat ging zurück zu seinem Pick-up und fuhr davon. Sechzig Sekunden nach der Landung stand Jonathan mutterseelenallein auf dem Flugplatz. Der Wind blies ihm Sand und winzige Steinchen ins Gesicht, die sich in Jonathans Mund, Nase, Augen und Haaren festsetzten.
    Plötzlich tauchte am Horizont etwas auf, das in der heißen Mittagssonne bläulich flimmerte. Ein Wagen mit zwei Männern näherte sich und blieb schließlich direkt neben Jonathan stehen.
    »Willkommen in Israel«, begrüßte ihn der Fahrer, nachdem er mit seinem Beifahrer aus dem Wagen gestiegen war. Der Mann war klein und stämmig und hatte lockige schwarze Haare.
    Der Beifahrer war ebenfalls klein und stämmig, hatte aber im Gegensatz zum Fahrer eine Glatze. Jonathan fand, dass er Ähnlichkeit mit einer Granate hatte. Ohne ein Wort öffnete der Glatzkopf die Tür zum Rücksitz.
    »Sind Sie Freunde von Frank Connor?«, erkundigte sich Jonathan, doch der kahlgeschorene Mann deutete nur mit einem Kopfnicken auf die geöffnete Wagentür. Jonathan kletterte auf die Rückbank.
    Die Fahrt dauerte eine Stunde. Sie fuhren auf einer engen kurvigen Straße bergab und steuerten, nachdem sie die Wüste hinter sich gelassen hatten, direkt auf die Küste und das Mittelmeer zu, vorbei an Straßenschildern, auf denen »Tel Aviv«, »Haifa« oder »Herzliya« stand. Jonathan versuchte immer wieder, die beiden Männer in ein Gespräch zu verwickeln, doch sie gingen nicht darauf ein.
    Als sie die Stadt Herzliya erreicht hatten, bog der Fahrer von der Autobahn ab. Knapp fünf Minuten später hielt der Wagen vor einem kleinen, weiß getünchten Gebäude. Über dem Eingang hing ein Schild mit der Aufschrift »Hotel Beach Plaza«,

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