Gib mir deine Seele
sie sich auf dem Weg zum Ausgang vergeblich um, doch sie fragte nicht, wo er war. Zu groß war ihre Sorge, Constantin hätte doch etwas bemerkt, oder sie würde sich damit verraten.
Kaum hatten sie seine Wohnung betreten, zog er sie bereits mit Blicken aus, bevor er tatsächlich Hand anlegte und den Reißverschluss ihres Kleides öffnete. Es glitt zu Boden, und sie stieg aus dem seidigen Haufen Stoff, der sich um ihre Füße drapiert hatte.
»Bleib da stehen, ma petite !« Er zog die Jacke aus, warf sie über einen Stuhl und setzte sich in den honigfarbenen Ledersessel. Scheinbar entspannt schlug er ein Bein über und betrachtete sie. »Ich will deine Haare sehen!«, verlangte er schließlich.
Das Spiel gefiel ihr. So lasziv wie möglich hob sie die Arme, zog eine Nadel nach der anderen aus ihrer Frisur und steckte sie sich zwischen die Lippen. Zuletzt fielen die Locken lang über ihren Rücken, einige ringelte sich um den Busen, kitzelten auf ihrer Haut.
Er will eine Show? Entschlossen, ihm genau dies zu bieten, griff sie sich mit beiden Händen ins Haar, beugte sich weit vor, schüttelte den Kopf und warf ihre Mähne schließlich mit Schwung nach hinten.
Das sinnliche Glühen in seinem Blick bewies, dass sie das Richtige getan hatte. Pauline legte die Nadeln beiseite, lächelte und streifte einen Träger ihres BHs über die Schulter, danach den anderen.
»Mach weiter!«
Mit einer Hand fasste sie nach hinten, um den Verschluss zu öffnen, mit der anderen griff sie quer über ihre Brüste, um zu verhindern, dass der BH sofort herunterfiel. Dabei drehte sie sich leicht, sodass er ihren Körper nun im Halbprofil sah.
Am hell erleuchteten Fenster im Haus gegenüber, an dem sie am Nachmittag eine Bewegung gesehen hatte, stand jetzt ein Mann. Zweifellos genoss er Paulines Show ebenso wie Constantin.
Sie lehnte sich nach hinten, legte den Kopf in den Nacken, damit die vor Erregung gespannten Brüste eine ideale Form annahmen. Erst dann ließ sie das zarte Spitzengebilde, das ohnehin mehr preisgab, als es verbarg, zu Boden fallen. Nachdem sie Constantin und dem Fremden dort draußen genügend Gelegenheit gegeben hatte, sich an ihr sattzusehen, bückte sie sich mit gestreckten Beinen und zog das Höschen in einer einzigen fließenden Bewegung aus. Dieses Mal muss es mir niemand vom Leib schneiden , dachte sie beflügelt vom Anblick ihres Geliebten, der eine gute Portion seiner provozierenden Ruhe verloren hatte.
»Komm her!«, Constantins Stimme klang dunkler als sonst, und rauer.
Am liebsten hätte sie sich sofort in seine Arme geworfen, doch sie widerstand dem Impuls und bewegte sich langsam, mit wiegenden Hüften auf ihn zu.
»Die Strümpfe!«
Die hohen Schuhe waren im Nu ausgezogen. Folgsam stellte sie ihr rechtes Bein auf die Sessellehne und rollte das seidige Material langsam bis zum Knöchel hinab, zog den Strumpf ganz aus.
Das Gleiche tat sie mit dem linken Bein, und als sie es wieder von der Lehne nehmen wollte, hielt er ihren Knöchel fest, streckte die Hand aus und zog sie am herabhängenden Teil ihrer Mondkette näher.
»Welch ein Anblick!« Damit beugte er sich vor und übersäte ihren Bauch mit federleichten Küssen, legte sich plötzlich ihr Bein über die Schulter und küsste ihre Scham. »Wie herrlich du duftest!«
Die Vibration seiner Stimme weckte eine Macht in ihr, die Pauline noch fremd war. Unwillkürlich stöhnte sie auf.
»Du bist so ein hinreißendes Luder. Es gefällt dir, dich für den Fremden dort am Fenster auszuziehen. Habe ich recht?« Er stellte ihr Bein zurück und stand auf. »Habe ich recht, ma petit e ?«
»Ja, es ist aufregend«, gab sie zu. »Aber getan habe ich es für dich.«
Den Nachsatz schien er nicht gehört zu haben. »Glaubst du, ich würde dich teilen?«
»Nein!« Nun war sie verunsichert. »Ich will niemand anderen.«
»Dann sag mir, was du willst«, befahl er, wickelte sich ihre Haare um die Faust und zog ihr den Kopf nach hinten, bis ihm ihre Kehle schutzlos ausgeliefert war.
Als sie nicht sofort antwortete, zog er fester. Der Schmerz war scharf und köstlich zugleich.
»Liebe mich!«, stöhnte sie und spürte, wie die Feuchtigkeit sich zwischen ihren Beinen sammelte.
»Wie? Wie willst du geliebt werden?«, verlangte er zu wissen. »Soll ich dich hier über den Tisch legen und vor den Augen des Voyeurs nehmen?«
»Nein!«, protestierte sie, als er sie zum Tisch schob. Das Fenster gegenüber war nun dunkel, aber sie war sich sicher, dass der Fremde
Weitere Kostenlose Bücher