Gib mir deine Seele
intensiven Blick las sie, dass es ihm ähnlich erging. Am liebsten hätte sie ihn auf der Stelle angefallen und dann später über die Folgen nachgedacht.
Weil das aber keine gute Idee war, konzentrierte sie sich darauf, ihren Atem zu verlangsamen, und flehte ihn in Gedanken an, sie nicht zu berühren.
Vergebens. Er trat an ihren Tisch, beugte sich zu ihr herab, legte ihr leicht seine Hand auf die Taille und streifte mit den Lippen ihren Mund. Dann wandte er sich an Kris, der diesen Auftritt mit einem amüsierten Schmunzeln beobachtete.
Die äußerlich so unterschiedlichen Männer waren sich auf gewisse Weise ähnlich, stellte Pauline fest und bekam weiche Knie. Offenbar bin ich anfällig für den Charme dominanter Typen.
Die beiden wechselten ein paar Worte, dann war die vereinbarte Pause auch schon beendet, und während die anderen das Lokal bereits verließen, blieb Kris noch, um sich bei Pauline zu bedanken.
»Nein, ich sage Danke. Es hat mir viel Spaß gemacht, und ich bin gespannt auf das Ergebnis«, sagte sie und zog den Totenkopfring vom Finger, der nicht ihr gehörte.
»Du warst toll«, sagte Kris. »Ich habe mir die Takes angesehen, und wir haben dieses Mal eine sehr talentierte Cutterin engagieren können. Es wird mit Sicherheit das beste Video, das ich bisher produziert habe.«
Pauline wollte ihm den Ring zurückgeben, doch er lehnte ab.
»Nein, bitte behalte ihn. Wir arbeiten mit einem Hamburger Designer zusammen, der findet, dass du die beste Werbung für seine Modelle bist.« Er warf Constantin einen raschen Blick zu, als wollte er sich vergewissern, dass der nichts dagegen hatte. »Er gibt dir etwas von einer Piratenbraut«, fügte er mit einem verschmitzten Lächeln hinzu.
Gemeinsam verließen sie das Café, und Kris war schon ein paar Schritte vorausgegangen, als er sich noch einmal zu Pauline und Constantin umdrehte. »Hast du eigentlich eine Website?«
»Nur bei meiner Agentur.«
»Du wirst eine brauchen. Ich schicke dir nachher den Link von meinem Webdesigner, er kann dich beraten, falls du Interesse hast.«
»Danke!« Pauline lief zu ihm, drückte ihm einen Kuss aufs blass geschminkte Gesicht und erntete dafür ein schiefes Grinsen.
»Jetzt komme ich zu meinem eigenen Dreh zu spät!« Dann lief er los, um seine Leute einzuholen.
» Ma petite , ich könnte dich auf der Stelle …«, knurrte Constantin, der zu Pauline aufgeschlossen hatte.
»… küssen?«, fragte sie mit einem Augenaufschlag.
»Das wäre schon mal ein guter Anfang«, sagte er und zeigte auf die Limousine, die am Ende des Anlegers auf sie wartete.
»Du bist vorbereitet«, neckte ihn Pauline.
»Immer.«
Im Wagen sagte er dem fremden Chauffeur, er möge sich ruhig Zeit lassen. Danach drückte Constantin einen Knopf, und die Trennscheibe fuhr hoch. »Wo waren wir stehengeblieben?«, murmelte er und küsste verlangend ihren Hals.
Pauline schaffte es irgendwie, sich des Mantels zu entledigen, und flüsterte rau: »Ich sehe, du erinnerst dich an meine kleinen Laster.«
»An jedes einzelne. Und jetzt zieh diesen Keuschheitsgürtel aus!«
»Du meinst das Höschen?« Mit einem gurrenden Lachen folgte sie seiner Anweisung. »Das habe ich nur für dich getragen.«
»Ach ja?« Constantins Hände glitten unter das knappe T-Shirt und streichelten ihre Brüste, die sich ihm sofort schamlos und hart entgegenstreckten.
»Natürlich. Oder möchtest du, dass deine Frau ihren blanken Po und noch mehr in die Kamera hält?«
»Komm her, du Luder!« Er fasste ihre Hüften und setzte sie sich rittlings auf den Schoß.
Pauline öffnete den Reißverschluss seiner Hose. »Wer ist hier das Luder? Du trägst keine Unterwäsche«, gab sie sich empört und legte ihre Hände auf seine Schultern. »Hilf mir«, flüsterte sie und ließ sich langsam auf ihm nieder.
Sein Abschiedskuss berührte nicht nur ihren Körper, er traf direkt ihr Herz.
»Schade, dass du nicht mit mir nach New York kommen kannst. Ich hätte dort gern für dich gesungen.«
»Ach, Pauline. Mach es mir nicht so schwer.«
»Ich bin eine ziemliche Egoistin«, sagte sie und empfand Trauer dabei.
»Bist du nicht. Wir haben das gleiche Ziel.«
»Haben wir? Warum arbeitest du eigentlich so viel? Du hast doch Geld genug, um den Rest deines Lebens am Strand zu liegen und nichts zu tun.« Sie blieb in der Tür des Arbeitszimmers stehen und sah Constantin dabei zu, wie er am Computer Unterlagen zusammenstellte.
»Leidenschaft«, schlug er vor. »Warum singst du? Als meine
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