Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)
hauchte sie.
Die glutvoll geflüsterten Worte gaben ihm den Rest. Sein Sichtfeld verengte sich, und er registrierte nur noch ihre feuchten, warmen Lippen. Langsam senkte er seinen Mund hinab. Als er ihr wieder in die Augen schaute, überraschte ihn die Intensität, mit der sie ihn ansah. Sie wollte ihn, und sie machte keinen Hehl daraus. Plötzlich lag ein fast greifbares Knistern in der Luft.
Doch kurz bevor seine Lippen die ihren berührten, hörte er das warnende Piepen einer Pistenraupe. Er schoss hoch und spähte nervös um sich. Doch sein Gehör war einfach zu gut für diese Welt. Die Pistenraupe rumpelte einige Hundert Meter entfernt in die entgegengesetzte Richtung. Er wandte sich wieder Valerie zu, doch der Zauber des Augenblicks war gebrochen.
Lieber Gott, was hätte er da beinahe wieder angerichtet? Er dachte an Davids mahnende Worte, die Finger von Angelinas Assistentin zu lassen. Vor ein paar Tagen hatte er noch herzhaft darüber gelacht, und soeben wäre es beinahe passiert. Zum Teufel mit ihrem flachen, gebräunten Bauch! Ruckartig sprang er auf und schüttelte den Schnee von sich, während Valerie ihn mit bestürztem Gesichtsausdruck beobachtete. Er gab vor, es nicht zu bemerken und streckte ihr die Hand entgegen. „Komm, Val. Lass uns in die Hütte gehen, du bist ja völlig durchgeweicht.“ Doch er war sich sehr wohl darüber im Klaren, dass seine heisere Stimme sein teilnahmsloses Verhalten Lügen strafte.
Valerie schäumte vor Wut, als sie die nasse Skijacke in der kuschelig warmen Hütte in die Ecke feuerte. Denn Rafael schien null Interesse daran zu haben, das zum Abschluss zu bringen, was im Schnee seinen Anfang genommen hatte.
Sie konnte es kaum fassen. Da hatte sie einen Moment lang gemutmaßt, am Ziel ihrer Träume zu sein, und schon hatte sich dieser Trottel vom andern Stern eines Besseren besonnen.
Dieser Mann war einfach unberechenbar.
Nun hockte Captain Picard vor dem offenen Kamin und bewunderte arglos wie ein Kleinkind mit weit aufgerissenen Augen das knisternde Feuer. Rote und goldene Lichter tanzten über seine feucht schimmernden Haare und verliehen ihm ein geradezu überirdisches Aussehen, was in seinem Fall der Wahrheit ziemlich nahe kam.
„Ich werde jetzt ein heißes Bad nehmen“, verkündete sie mit provozierendem Unterton.
„Geht klar.“ Er drehte sich zu ihr um, wobei sein Blick an ihrem Körper hängen blieb. Irritiert schaute sie an sich hinunter. Der weiße Skipulli klebte an ihr wie eine zweite Haut. Ihre Brüste und die kalten, harten Brustwarzen zeichneten sich unübersehbar ab. Flugs fuhr sie herum und türmte ins Badezimmer.
Das heiße Wasser, das durch die Massagedüsen von Davids luxuriösem Jacuzzi jagte, löste ihre verspannten Muskeln im Nu. Doch was sich nicht in Wohlgefallen auflöste, war ihre sexuelle Anspannung. Sie sehnte sich so sehr nach Rafael, dass sie körperliche Qualen litt. Wenn sie nur an die heftige Erektion dachte, die sie allzu deutlich an ihrer Hüfte gespürt hatte, konnte sie die fehlende Befriedigung schmerzhaft zwischen ihren Schenkeln spüren. Zumindest in körperlicher Hinsicht schienen Außerirdische zu ticken wie ganz normale Männer.
Aber was sollte sie nur tun?
Da fielen ihr Davids Worte wieder ein: Verführen Sie ihn!
Tja, leichter gesagt als getan. Aber anscheinend die einzige Alternative. Und sollte sie mit ihren Avancen auf Granit beißen, müsste sie sich zumindest nicht ihr Leben lang den Vorwurf machen, es nicht versucht zu haben.
Nachdenklich spülte sie sich den Schaum vom Körper, kletterte aus der Wanne und tappte ins Schlafzimmer, um ihre Klamotten zu durchforsten. Als sie am Vormittag neugierig die Hütte inspiziert hatte, war ihr beim Anblick des zweiten Schlafzimmers ein Stein vom Herzen gefallen, doch momentan empfand sie diese Dekadenz eher als hinderlich.
Schnell wurde sie fündig. Sie schlüpfte in die rote Seidenunterwäsche, das einzig Aufregende, was sie in petto hatte, und rückte ihre Brüste zurecht. Gut, und weiter? Da fiel ihr der Bademantel ein, den sie neben dem Jacuzzi erspäht hatte. Sie rauschte ins Badezimmer zurück und hüllte sich in das seidig schimmernde schwarze Teil, das sich dank Davids schlanker Statur schmeichelnd um ihren Körper schmiegte.
Leger knotete sie den Gürtel zu. Dann zog sie das Revers so weit auseinander, dass man den Ansatz ihres Busens und die Spitzen des BHs erkennen konnte. Kritisch beäugte sie sich im Spiegel. Gar nicht so schlecht. David würde ihr
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