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Gifthauch

Gifthauch

Titel: Gifthauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Terry
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Professor hier an der Wayne State in Detroit. Harrington ist die Schlange. Er ist Professor für Biochemie und Direktor eines Forschungszentrums, das sich mit B- und C-Terrorismus befasst. Dort wurden Terrorszenarien erstellt. Wir wissen, dass die E-Mail mindestens ein Szenarium enthielt. Sie müssen zu Schultz' Büro fahren und in seinem Computer nach diesem Szenarium suchen. Wenn es mehr gibt, schicken Sie mir sie alle. Hier ist meine E-Mail-Adresse.« Er diktierte sie.
    Beckwith schrieb sie auf. »Ich brauche vielleicht einen Durchsuchungsbeschluss dafür. Ich –«
    »Beckwith, hören Sie mir zu. Wie spät ist es jetzt in Kalifornien? Zwanzig nach zwölf?«
    Sie sah auf die Uhr. »Ja.«
    »Die Schlange wird um dreizehn Uhr Ihrer Zeit wieder zuschlagen. Verstehen Sie? Sie haben vierzig Minuten, in das Büro zu gehen, die Information zu beschaffen, falls es sie gibt, und sie mir rechtzeitig zuzumailen, damit ich das Gebäude evakuieren lassen kann, wo der Kerl als Nächstes zuschlagen will.«
    Sie zögerte. Dann nickte sie, schon auf dem Weg zur Tür. »Verstanden. Bin unterwegs.«

56
    15.22 Uhr
    Derek schaltete das Iridium-Handy ab und lehnte sich stirnrunzelnd in dem Beifahrersitz von Jills Auto zurück.
    »Wir arbeiten von unserer Seite ebenfalls weiter«, sagte Jill.
    »Das ist auch gut so, denn ich weiß keine Alternativen mehr.«
    Jill musterte ihn. Geistesabwesend beobachtete er das Haus. Die Feuerwehr hatte gute Arbeit geleistet und den Brand gelöscht. Keines der Nachbarhäuser war betroffen, aber Harringtons Haus war nur noch eine ausgebrannte Ruine mit teils eingestürztem Dach, ohne Fensterscheiben. Die Wände des Obergeschosses waren verkohlt und nur noch als Skelett vorhanden.
    Sie folgte seinem Blick. »Sie hatten Glück, dass Sie da rausgekommen sind.«
    Er schien sie nicht zu hören. Gedankenverloren starrte er das Haus an.
    Ein wenig frustriert winkte sie mit der Hand vor seinem Gesicht. »Lassen Sie uns nachdenken, Stillwater. Zuerst ein Esslokal, dann der Hörsaal. Was wäre Ihre dritte Wahl?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Könnte alles sein.«
    »Aber etwas Größeres.«
    »Auf jeden Fall innerhalb eines Gebäudes«, sagte er. »Wo sich mehr Menschen aufhalten als bei dem letzten Anschlag. Mein Instinkt sagt mir, dass es wieder irgendetwas Öffentliches sein wird.«
    »In der Stadt?«
    Derek runzelte die Stirn. »Die Universität ist geschlossen. Er muss damit gerechnet haben, dass es dazu kommt. Die Innenstadt ergäbe Sinn, weil sie bisher das Zentrum seiner Angriffe gewesen ist.«
    Sein Gesicht verriet wieder nichts, und er starrte erneut auf das Haus.
    Jill beugte sich ein wenig zu ihm hinüber. »Kommen Sie schon, Stillwater. Wir haben zusammen zwei Explosionen überlebt. Was denken Sie?«
    Derek kratzte sich am Kinn, schloss die Augen und atmete tief ein. »Fahren wir zurück in die Stadt. Ich glaube, hier sind wir fertig.«
    »Die Birminghamer Polizei möchte, dass wir aussagen.«
    Derek verzog ironisch das Gesicht. »Das kann ich mir vorstellen. Also ist es das Beste, wir verschwinden von hier so schnell wie möglich, ehe wir den Nachmittag damit verbringen, Berichte zu tippen. Das können wir uns aufsparen, bis es vorbei ist.«
    Jill beäugte die Menge und entdeckte Chief D'Agosta, der sich angeregt mit dem Brandmeister zu unterhalten schien, und kam zu dem Schluss, dass Stillwater womöglich recht hatte. Wenn sie hier nicht rasch verschwanden, kamen sie nie weg. Sie ließ den Motor an. »Aufgepasst«, murmelte sie, dann fuhr sie das Auto auf die Wiese und um den Feuerwehrwagen herum. Die Hand voll Feuerwehrleute, die ihre Ausrüstung verstauten, stoben auseinander.
    Hinter sich hörte sie D'Agosta brüllen, doch sie sagte sich, dass dies der ideale Zeitpunkt sei, eine Hörschwäche zu entwickeln.
    Derek musterte die ganze Zeit über stirnrunzelnd das Haus.
    Nachdem sie sich vom Haus entfernt hatten, griff er nach hinten, holte einen MP3-Player aus seiner Marschtasche, setzte sich die Ohrhörer ein und schaltete ihn an. Er lehnte sich in seinem Sitz zurück, verschränkte die Arme über der Brust und schloss die Augen.
    »Was hören Sie?«, fragte Jill.
    Weder bewegte er sich, noch öffnete er die Augen. »Johann Sebastian Bach, Messe in b-Moll.«
    Überrascht blinzelte sie.
    Im nächsten Moment bog sie auf die Woodward ein und fuhr nach Süden in die Stadt zurück. Derek hatte sich noch immer nicht geregt oder auch nur ein Wort gesagt.
    Dann sprach er plötzlich. »Irgendwie

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