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GK0105 - In Satans Diensten

GK0105 - In Satans Diensten

Titel: GK0105 - In Satans Diensten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fest.«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich mich einmische, Kommissar«, sagte der Verwalter. »Aber Señorita Navarra befindet sich auf einer Schönheitsfarm. Für ein Jahr will sie nicht mehr auftreten. Sie will sich sozusagen generalüberholen lassen, wenn mir diese Bemerkung gestattet ist.«
    »Sie ist«, sagte Cello. »Und die Adresse?«
    »Welche Adresse?« Der Verwalter machte ein ungläubiges Gesicht.
    »Himmel«, stöhnte Kommissar Cello, »sind Sie wirklich so naiv? Die Adresse der Schönheitsfarm.«
    »Die habe ich nicht.«
    Jetzt machte der Kommissar ein dummes Gesicht. »Und wer hat sie dann?«
    »Niemand, soviel ich weiß. Kein Mensch soll wissen, wo Señorita Navarra hinfährt. Das ist ja der Trick. Sie will Ruhe haben, nichts als Ruhe. Und für das Haus hier sorge ich.«
    »Das ist ‘n Ding.« Der Kommissar dachte nach. Dann meinte er.
    »Wann genau ist sie denn gefahren?«
    »Vor zwei Tagen.«
    »Waren Sie dabei?«
    Der Hausverwalter schüttelte den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Wieso auch.«
    »Ja, wieso auch«, erwiderte Cello leise. Er trat ein paar Schritte zur Seite und zündete sich eine Zigarette an. Er spürte bereits das berühmte Kribbeln in den Fingerspitzen, das immer dann einsetzte, wenn Ärger in der Luft lag. Und danach sah es hier verdammt aus.
    Lopez, sein Assistent, stellte sich neben ihn. »Tja, Alfredo, das ist ein ganz schöner Mist.«
    Lopez konnte sich diese lockere Anrede erlauben, weil er inzwischen mit Cellos Tochter verlobt war.
    »Mist hin – Mist her«, knurrte der Kommissar, »wir werden nicht in die Betten kommen. Wenn ich nur wüßte, wer diese beiden Personen sind, die man hier in den Ofen gesteckt hat.«
    »Ich denke, die Navarra.«
    »Das steht noch längst nicht fest. Wenn sie dich in den Ofen schmeißen und werfen den Ring meiner Alten hinterher, denkt auch alle Welt, mein süßes Eheweib wäre verbrannt. Und dabei keift sie immer noch. Eins sage ich dir, Junge«, der Kommissar klopfte seinem Assistenten zwei Finger gegen die Brust. »Laß du dich nur nicht von den Weibern fertig machen. Aber wir kommen vom Thema ab. Also: Es ist nicht sicher, daß Ramona Navarra verbrannt ist. Erst wenn wir die Anschrift dieses Schönheitsinstituts haben, dann wissen wir mehr. Aber das ist eine Aufgabe für dich, mein Sohn. So viele Schönheitsfarmen gibt es in Spanien gar nicht.«
    »Und wenn sie ins Ausland gegangen ist?« fragte Lopez.
    Der Kommissar fletschte die Zähne. »Dann nimmst du auch die unter die Lupe.«
    »Wir sehen uns dann im nächsten Jahr«, sagte Lopez.
    »Wieso?«
    »Dann bin ich vielleicht fertig«, grinste der zukünftige Schwiegersohn des Kommissars.
    Ehe der Alte etwas erwidern konnte, hörte er draußen Männer herumbrüllen. Dann stürmte einer der Polizisten die Treppe zum Keller hinunter.
    »Kommissar, Kommissar«, rief er atemlos. »Oben sind Reporter. Sie haben Blut gerochen, umlagern das Haus.«
    »Keine Angst, mein Freund«, sagte der Kommissar. »Ich gehe rauf. Die Kameraden werden sich freuen.«
    Mit bullig vorgerecktem Kinn zog der Kommissar los. Der Polizist wischte sich inzwischen den Schweiß von der Stirn und wandte sich an Lopez. »Mein Beileid.«
    »Wofür?«
    »Für Ihren Schwiegervater. Wenn die Tochter genauso ist – por Dios…«
    Lopez gab keine Antwort.
    Draußen hatte sich der Kommissar bereits mit den Reportern angelegt. Wie ein Fels in der Brandung stand er da.
    »Was ist mit Ramona? Weshalb sind Sie hier? Bitte eine Erklärung! Ist Ramona Navarra ermordet worden? Wenn ja, welches Motiv?«
    Die Fragen schwirrten nur so um den Kommissar herum. Er sagte immer nur einen Satz: »Kein Kommentar. Warten Sie die Pressekonferenz ab.«
    Und dann ließ er den Platz räumen. Es gab Geschrei, einige lockere Zähne und ein paar zerstörte Kameras.
    Schließlich hielten sich die Pressehaie doch in respektabler Entfernung auf.
    »Das wäre geschafft«, schnaufte der Kommissar. Er wollte sich umdrehen und wieder in das Haus gehen, da fiel sein Blick auf den Boden.
    Eine Zeitung lag dort. Sie war von heute und mußte wohl irgendeinem Reporter aus der Manteltasche gerutscht sein.
    Der Kommissar hob die Zeitung auf. Die Schlagzeile sprang ihm förmlich ins Auge.
    PLAYBOY CARLOS ORTEGA SPURLOS VERSCHWUNDEN!
    Der Kommissar las die Zeile einmal, zweimal, und dann machte es in seinem Gehirn ›klick‹.
    Carlos Ortega gehörte zu den bevorzugten Begleitern der Sängerin. Und man hatte in dem Ofen eine Herrenarmbanduhr gefunden.
    Ein schrecklicher

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