Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0122 - Der Fluch aus dem Dschungel

GK0122 - Der Fluch aus dem Dschungel

Titel: GK0122 - Der Fluch aus dem Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Spitznamen Geisterjäger bekommen. Überall dort, wo normale Methoden versagten, trat John Sinclair auf den Plan. Mehr als einmal war er nur knapp mit dem Leben davongekommen, denn die höllischen Wesen kannten kein Pardon. Das letzte Jahr war besonders schlimm gewesen, denn John Sinclair hatte in einem mörderischen Kampf Doktor Tod, den fast genialen Verbrecher, stellen können. Als Andenken daran hatte er eine Narbe auf der linken Wange zurückbehalten, die ihn immer wieder an diesen Supergegner erinnern würde.
    John Sinclair war ein Mann, dem man seinen Beruf nicht ansah. Er hätte genausogut als Public-Relations-Manager irgendeines Großkonzerns auftreten können. John Sinclair war noch nicht einmal fünfunddreißig Jahre, groß, schlank und sportlich. Ein lockeres Grinsen lag meistens um seine Mundwinkel, worüber sich die Vorgesetzten schon mehr als einmal geärgert hatten. Aber daß John Sinclair kämpfen konnte, hatte er schon mehr als einmal mit aller Deutlichkeit bewiesen.
    Heute war mal wieder ein Tag, an dem die Stunden zu Kaugummi wurden. John rutschte unruhig hin und her, und am liebsten wäre er aufgestanden und hätte sich an den Tresen der nächstbesten Kneipe gestellt. Aber das hätte hier wohl niemand verstanden. Nicht einmal, sein Chef, Superintendent Powell, der an der Stirnseite des langen Konferenztisches saß und Mineralwasser trank, wenn er nicht gerade Zahlen verglich.
    Mineralwasser stand auch vor John Sinclair. Eine Flasche hatte er schon geleert. Zu einer zweiten konnte er sich nicht entschließen. Er wäre viel lieber bei seinen Freunden, dem Ehepaar Conolly, gewesen, die heute von einer Reise aus Amsterdam zurückgekehrt waren. Das wäre wieder ein echtes Fest geworden, anders als das langweilige Gerede der Statistiker.
    Neben John saß ein Beamter des Rauschgiftdezernates. Ihm erging es nicht viel besser als John, allerdings war der Mann schon gewitzter geworden. Er konnte während der Ausführungen schlafen, ohne daß die anderen es merkten. Nur war der Kollege wesentlich älter als John, und der Oberinspektor tröstete sich damit, daß er in einigen Jahren bestimmt auch dieses Training besaß.
    Im Augenblick redete ein EDV-Fachmann, der die Beamten mit seinen Studenten verwechselte. Sein Fach-Chinesisch verstand niemand.
    Der Knabe war gerade mit dem Problem der Vorausberechnung von Verbrechen beschäftigt, als der Saaldiener leise die Tür öffnete. John warf dem Menschen mit dem konservativen Anzug und der Leichenbittermiene eines Beerdigungsunternehmens einen amüsierten Blick zu, wurde jedoch stutzig, als der Saaldiener seinen Platz ansteuerte.
    Der EDV-Fachmann hatte sich in Ekstase geredet und bekam von alldem nichts mit.
    Der Saaldiener beugte sich über Johns linke Schulter, und der Oberinspektor stellte fest, daß der wackere Staatsdiener leichten Mundgeruch hatte.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Herr Oberinspektor, aber Sie werden dringend am Telefon verlangt.«
    John grinste. »Von entschuldigen kann keine Rede sein. Wer ist es denn?«
    »Eine junge Dame. Sie heißt Sheila Conolly und sagt es wäre dringend. Ich wollte sie erst abwimmeln, aber da war noch Mister Ransome und…«
    »Unterstehen Sie sich«, sagte John. »Wenn ich hier angerufen werde, geht es immer um Leben und Tod«, fügte er mit dumpf klingender Stimme hinzu.
    Der Saaldiener trat vor Schreck einen Schritt zurück. Es war John Sinclair ganz recht, wegen des Mundgeruchs.
    Sogar Johns Nachbar war wachgeworden. Er flüsterte: »Den Trick muß ich mir merken.«
    »Leider ist es keiner«, erwiderte John und stand auf.
    Vorsichtig schob er den Stuhl zurück. Die Blicke der übrigen Teilnehmer bohrten sich wie Messer in seine Augen, und Superintendent Powells Miene verriet auch nichts Gutes.
    Der Oberinspektor grinste verunglückt in die Runde und verließ hinter dem Saaldiener auf Zehenspitzen den Raum.
    Draußen atmete er erst einmal auf und steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen.
    »Die Dame hatte im Vorzimmer des Staatssekretärs angerufen. Ich habe das Gespräch auf meinen Apparat legen lassen«, sagte der Saaldiener.
    »Sie sind ja Klasse«, meinte John und klopfte dem Mann auf die Schulter.
    Das Büro des Mannes – falls man es überhaupt als solches bezeichnen konnte – glich einer übergroßen Streichholzschachtel. Das Telefon stand auf dem kleinen Schreibtisch. Der Hörer lag neben dem Apparat.
    »Sinclair«, meldete sich John und schickte den Saaldiener mit einer knappen Handbewegung

Weitere Kostenlose Bücher