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GK409 - Der Herr der Ghouls

GK409 - Der Herr der Ghouls

Titel: GK409 - Der Herr der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ein großes, furchteinflößendes Wesen.
    »Laurence!« schrie Nevada. Seine Stimme überschlug sich. »Mach ihn fertig! Ramm ihm den Dolch in die Brust!«
    Aber Brown hatte nicht die Nerven dazu. Es war ihm wichtiger, sein Leben zu retten. Er spritzte unkontrolliert mit dem Weihwasser um sich. Die Ghouls heulten auf.
    Sie ließen Nevada los. Er ließ sich augenblicklich fallen, rollte über den Boden - fort von den Leichenfressern -federte auf die Beine und hetzte hinter Brown her, der die Grabkammer bereits verlassen hatte.
    Atemlos rannte Brown die Stufen hoch. Er goß das restliche Weihwasser auf das Schloß der Gittertür und war verblüfft über die Wirkung. Es gab einen Knall, und die Tür flog auf.
    Brown lief aus dem Mausoleum. Er warf die leere Flasche weg und schob den wertvollen Silverdolch in seinen Gürtel.
    Nicht eine Sekunde vergeudete er. Kein einziges Mal blickte er sich um. Er wußte, daß er um sein Leben rannte. In Sicherheit war er noch lange nicht. Das war er erst, wenn er diesen unheimlichen Friedhof verlassen hatte.
    Er hielt sich nicht an die Wege, sondern setzte über Gräber hinweg und suchte den kürzesten Weg zur Friedhofsmauer.
    Sein Herz trommelte aufgeregt gegen die Rippen. Sein Gesicht war vor Anstrengung verzerrt. In seinem ganzen Leben war er noch nie so schnell gelaufen. Aber sein Leben hatte auch noch nie an einem so dünnen Faden gehangen.
    Weg! Weg! Nur weg! schrie es in ihm.
    Im Mausoleum packten die Ghouls den Mann, den sie getötet hatten. Sie machten sich nicht die Mühe, ihn hochzuheben, sondern schleiften ihn über den Boden.
    Die Ghouls verschwanden mit ihm in einem der Gänge. Sie tauchten mit ihm in die schwarze Dunkelheit ein und waren nicht mehr zu sehen.
    Hec Caristro befand sich längst nicht mehr in der Grabkammer. Das mumienhafte Wesen, der Oberwolf von einst, machte Jagd auf Mike Nevada und Laurence Brcwn.
    Er wollte sie beide nicht entkommen lassen. Er gierte nach ihrem Blut, und er wollte den Silberdolch in seinen Besitz bringen, damit die Waffe nicht noch einmal zu seinem Verhängnis werden konnte.
    Der Unheimliche bewegte sich mit der Geschmeidigkeit eines Raubtiers. Er tauchte vor dem Eingang des Mausoleums auf, hob den Kopf und zog die Luft prüfend ein.
    Sein Wolfsgebiß schimmerte bleich. Die langen Fangzähne sahen furchterregend aus. Caristro duckte sich. Die Glut seiner Augen wurde intensiver.
    Wie ein von der Sehne geschnellter Pfeil jagte er hinter Mike Nevada her. Der Verbrecher hatte nicht denselben Weg wie Laurence Brown eingeschlagen.
    Brown erreichte soeben die Friedhofsmauer. Er hatte ein schmerzhaftes Stechen in der Seite, denn er war zu schnell gelaufen und hatte Schwierigkeiten mit der Luft gekriegt.
    Aber er biß die Zähne zusammen, ging in die Hocke, stieß sich vom Boden kraftvoll ab, streckte die Arme nach oben und erwischte die Mauerkante.
    Aber ein morscher Ziegel brach knirschend heraus, und Brown hatte keinen Halt. Jetzt drehte er sich gehetzt um.
    Hatten die Ghouls oder Hec Caristro dieses verräterische Geräusch gehört? Wußten sie jetzt, wo sie ihn finden konnten?
    Brown ließ den Ziegel fallen. Er trat zwei Schritte nach rechts und versuchte dasselbe noch einmal.
    Diesmal klappte es. Seine Hände fanden Halt. Er zog sich kraftvoll hoch. Schwitzend schob er sich über die Mauerkrone.
    Seine Lungen arbeiteten wie Blasebälge. Irgendwo knisterte es in den nahen Büschen. Das trieb den Verbrecher zu noch größerer Eile an.
    Elton war tot. Brown hatte gesehen, wie der Komplize getötet worden war.
    Was aus Mike wurde, konnte er nicht vorhersehen.
    Er wünschte dem Freund das Beste, war jedoch nicht fähig, irgend etwas für ihn zu tun. Jeder ist sich in einer solchen Situation selbst der Nächste, sagte er sich und sprang von der Mauer.
    »Au!«
    Ein glühender Schmerz durchraste seinen Fußknöchel. Humpelnd lief er die Straße entlang. Er rannte, als hätte er die Orientierung verloren, und im Moment wußte er tatsächlich nicht genau, wo sich der Wagen befand, mit dem sie hergekommen waren.
    Egal. Er rannte einfach weiter, während ihn der Schmerz im Fußgelenk immer mehr peinigte. Aber er gab nicht auf, denn er wußte, daß sein Leben davon abhing, daß er so schnell wie möglich das Auto erreichte.
    Keuchend gelangte er in eine finstere Straße. Und dort stand das Fahrzeug, ein alter Ford Capri. Er humpelte darauf zu, stützte sich auf der Motorhaube ab, tappte über die Windschutzscheibe, griff nach dem Türhebel - und

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