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Glashaus

Glashaus

Titel: Glashaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gray
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haben `ne Beschreibung und wir wissen, dass er `nen roten 92er Toyota Corolla fährt. Es gibt nur ganze hundertsiebzig Leute auf die die Beschreibung ungefähr passt und die in dieser Stadt rote 92er Corollas fahren. Haffner und Becker haben alles, was Beine hat und `ne Uniform trägt, drauf angesetzt. Der Typ ist schon so gut wie im Knast.“
    Oder tot, dachte Boyle. Jedem Polizisten der Stadt war klar, dass der Killer bewaffnet war. Weshalb sich keiner von ihnen sonderlich intensiv bei den Vorschriften aufhalten würde, sobald ihnen irgendwer, der ihrem Killer ähnelte, zufällig vors Rohr geriet. Schien als würde Stiller so oder so zu einer Leiche kommen. Fragte sich bloß, ob es auch die richtige sein würde.
    Und Premuda hatte Recht, nichts passte wirklich zusammen. Halif Kahn passte nicht. Premuda selbst passte nicht. Und Stiller, der große Tugendapostel, erst recht nicht. Das Einzige, was wirklich passte war, dass der Killer nacheinander alle Jungen von diesem Foto zu erschießen schien.
    „ Was ist mit dem vierten Jungen, dem, der für Halif Kahn dealt? Habt ihr ihn aufgetrieben?“
    „ Haffner hat Stolze darauf angesetzt. In seiner Wohnung war nur seine Mutter. Sie sagt er sei seit gestern Nacht verschwunden. Aber er hat wohl `ne Freundin irgendwo draußen auf dem Land. Stolze hat `ne Zivilstreife hingeschickt. Sobald er zu Hause oder bei der Freundin auftaucht haben wir ihn. Außerdem ist sein Foto zusammen mit der Beschreibung des Killers an jeden Bullen raus gegangen, der heute Nacht irgendwo in dieser Stadt unterwegs ist.“
    Alle anderen Jungen waren, wo sie wohl jeden Freitagabend gewesen waren: zu Hause, arbeiten oder in einer Disko – nur der Vierte verschwand gerade rechtzeitig um dem Killer zu entgehen. Zufall?
    „ Diese Freundin – ich brauch ihre Adresse.“
    „ Wozu? Der Fall ist gelaufen. Nur noch eine Frage der Zeit bis wir den Killer haben. Fahr nach Hause, schlaf dich aus, oder vögle Deine Russin. Es ist vorbei. Und ich hab sowieso keine Ahnung. Das hat Haffner mit Stolze und Geist erledigt.“
    Tommy irrte sich. Nichts war vorbei, solange er nicht wusste, wieso dieser Kanake auf die Idee gekommen war in einer merkwürdig kontrollierten Raserei nacheinander diese drei Jungen zu töten.
    „ Den Namen und die Adresse, Tommy.“
    „ Die scheißen auf uns, Mann. Wir sind raus aus dem Fall. So, wie Du Dich vorhin aufgeführt hast, lässt Haffner mich eher von seinem Hintern Schlagsahne lecken als mir auch nur zu sagen, wie spät es ist.“
    „ Lass Dich von Stiller persönlich autorisieren. Wenn es sein muss, dann eben vor versammelter Mannschaft. Aber ich BRAUCHE diese Adresse und zwar noch BEVOR Stolze und Geist sich dorthin bewegen. Zur Not hältst Du sie eben irgendwie zurück. Du wirst das jetzt einfach nicht versauen Tommy, kapiert?“
    Tommys heftiger Atem, der laut wie Gewehrschüsse durch den Hörer drang.
    „ Ich tu mein Bestes. Aber versprechen kann ich nix.“
    „ Ich ruf Dich in `ner Viertelstunde zurück. Besser Du hast dann diese Adresse.“
    KLICK.
    JEDER BULLE in dieser Stadt war hinter dem Kanakenkiller her. Selbst, wenn Becker wirklich alle Mullahs, Gangstergrößen und Aufputscher der Stadt erreichte um mit ihnen zu reden - es war vorbei.
    Die Story vom Kanakenkiller würde morgen früh so oder so die Runde gemacht haben und – spätestens am Abend würden Hamburgs Straßen brennen. Die einzige Frage, die jetzt noch blieb war: WIE hoch und gefräßig die Flammen dann lodern würden. Und ob sie heiß und gefräßig genug waren um die Randale womöglich auch in andere Städte zu tragen, nach Berlin, Frankfurt, München, Leipzig, Dresden, Rostock und Köln.

    1 Uhr 58. Der Motor des Toyotas surrte präzise vor sich hin. Younas schaltete hoch, trat aufs Gas und überholte einen lahm dahin schleichenden Fiesta.
    Eine Baustelle. Dahinter rote und gelbe Lichter. Die Bremslichter des Benz vor Younas Toyota leuchteten auf.
    Younas bremste ab und ließ den Wagen gemächlich durch die Baustelle rollen.
    Der Benz stoppte. Ein Stau war das letzte, was Younas jetzt gebrauchen konnte. Nur wenige Zentimeter hinter dem Benz kam Younas Toyota zum Stehen.
    Trotz der wenigen Wagen, die um diese Zeit noch auf der Landstraße unterwegs waren, war da nichts zu sehen, das den Stau ausgelöst haben mochte.
    Blinkende Lichter. Der kantige Schatten von irgendetwas Wuchtigen, das quer zur Straße stehen zu schien.
    Vielleicht ein Unfall.
    Polizei würde da sein und die Rettungswagen der

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