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Glücksregeln für den Alltag

Glücksregeln für den Alltag

Titel: Glücksregeln für den Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard C. Cutler Dalai Lama
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Strategie darstellt, um ihre Identität von ihrem Job abzukoppeln.
    Aber in Bezug auf die Entwicklung effektiver Strategien hat der Dalai Lama eine weitere Dimension hinzugefügt und ist damit noch einen großen Schritt weitergegangen. In gewisser Hinsicht bedeutet Lenas Technik eine Erweiterung des eigenen Selbstbildes durch die „Ausdehnung nach außen“ - sie sieht über die Grenzen ihres Arbeitsplatzes hinaus, um sich die anderen Funktionen, die sie m ihrem Leben hat, zu vergegenwärtigen. Diese anderen Rollen können an bestimmte (Verwandtschafts-) Beziehungen gebunden sein - die des Ehemanns/der Ehefrau, der Mutter, des Vaters, Geschwisters oder des Freundes/der Freundin, oder an bestimmte Aktivitäten - an Hobbys, Interessen, sportliche Neigungen, ehrenamtliche Arbeit. Die Methode des Dalai Lama dagegen impliziert die Erweiterung durch eine Art .Ausdehnung nach innen“; man geht dabei bis ins Innerste vor, zu einer tieferen und fundamentaleren Ebene, indem man das Wesentliche der speziellen Rolle oder Aktivität entdeckt. Aus dieser Perspektive ist das Wesentliche der Rolle als Ehefrau/mann, als Mutter oder Vater oder Freund/in menschliche Liebe und Zuneigung. Das Wesentliche eines Hobbys - beispielsweise das Erlernen einer neuen Sprache oder das Ausprobieren neuer Kochrezepte -könnte das Vergnügen am Lernen sein. Das Wesentliche anderer Interessen, wie Malen oder Bildhauern, könnte der Sinn für Schönheit sein. Und das Wesentliche sportlicher Aktivitäten, wie Golf oder Basketball, könnte das Trainieren von Fertigkeiten oder die Pflege einer guten Gesundheit sein. In diesem Sinne könnte das Wesentliche eines Jobs natürlich darin bestehen, das Überleben zu sichern, aber ebenso, damit einen sinnvollen Beitrag für andere oder für die Gesellschaft zu leisten.
    Wenn man die eigene Identität auf das Wesentliche statt auf die äußeren Formen gründet, ist es wenig wahrscheinlich, durch den Verlust einer bestimmten Rolle oder Arbeit vollkommen den Boden unter den Füßen zu verlieren - denn schließlich ist das Wesentliche „übertragbar“; es kann auf jede Aktivität, jede Beziehung, jedes Hobby und jeden Job übertragen werden.
    Ja, je mehr ich darüber nachdachte, desto klüger schien mir diese Methode, um den destruktiven Folgen vorzubeugen, die sich häufig ergeben, wenn jemand sich ganz und gar durch seinen Job definiert. Doch war ich nicht ganz sicher, wie effektiv diese Methode war und wie leicht anzuwenden. Ich nehme an, dass ich noch weiter darüber nachdenken muss. Vielleicht sollte ich sie selbst einmal ausprobieren.

ACHTES KAPITEL
    DER RICHTIGE ART DES LEBENSUNTERHALTS - ANDEREN NICHT SCHADEN

    V or nicht allzu langer Zeit aß ich mit einem Freund, einem jungen Schauspieler, zu Mittag. Wie die meisten Schauspieler ist er arm und nagt am Hungertuch und hofft auf seine erste große Rolle.
    „Ich liebe die Schauspielerei“, erklärte er lebhaft. „Natürlich verdiene ich damit kein Geld, aber ich würde sie für nichts in der Welt aufgeben. Sie ist mein ganzes Leben.“
    Es war klar, dass mein Freund seine Berufung gefunden hatte. „Was liebst du daran?“, fragte ich ihn.
    „Dass ich mich dabei selbst ausdrücken kann.“
    „Was ausdrücken?“
    „Ganz gleich, was — meine Emotionen. In meiner Kunst kann ich auf all das zurückgreifen, was ich erlebt habe, alles, was ich je gefühlt habe, und es gibt nichts Bereichernderes, als auf der Bühne zu stehen und dies anderen zu vermitteln. Das ist ein einmaliges Gefühl.“
    Unser Gespräch erinnerte mich an die Zeit, als ich noch viel jünger war und Künstler werden wollte. Ich ging vier Jahre lang auf eine Kunstakademie, was ich sehr genoss, und erhielt am Ende ein entsprechendes Diplom. Ich wurde recht geschickt im Zeichnen und im Anfertigen von Grafiken, aber mein Hauptinteresse galt der Conceptart. Mein bevorzugtes Ausdrucksmittel waren gefundene Gegenstände, und ich verbrachte viele Stunden damit, sie in raffinierte Collagen und Montagen, in unvergängliche Meisterwerke (zumindest hielt ich sie dafür) zu sägen, zu kleben, zu heften, zu nähen und zu schweißen. Der Flow-Zustand, der an früherer Stelle zur Sprache kam, war mir durchaus vertraut, und ich war oft so vertieft in meine Arbeit, dass ich jedes Zeitgefühl verlor und nicht selten bis spät in die Nacht arbeitete. Wenn ich nicht damit beschäftigt war, eine Grafik zu entwerfen oder eine Skulptur zu schaffen, saß ich mit meinen Künstlerkollegen in Coffee-Shops oder

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