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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Angelegenheit voranzutreiben.« Er zwang sich zu einem geschäftlichen Tonfall . »Mit etwas Glück sollte nächste Woche alles so weit in die Wege geleitet sein.«
    »Dann sehe ich Sie vor Lady Chesters Ball noch?«
    »Ja. Natürlich. Wahrscheinlich. Ich weiß noch nicht.« Er riss etwas zu heftig die Tür auf.
    »Jonathon?«
    »Was denn noch?« Er riss den Kopf herum und musste feststellen, dass sie nur Zentimeter von ihm entfernt stand. Und er musste ebenfalls feststellen, dass er wehrlos war, die eine Hand auf der Türklinke und die andere die Zeichenmappe umklammernd.
    »Jonathon.« Sie legte ihm die Handflächen auf die Brust. Ohne nachzudenken drückte er sich mit dem Rücken flach an die Tür.
    »Ich möchte nur, dass Sie Folgendes wissen.« Sie kam noch näher, ihr Atem strich warm über seine Lippen. Nur mit äußerster Mühe konnte er sich selbst daran hindern, jede Umsicht, alle Beherrschung über Bord zu werfen, die Mappe fallen zu lassen und hier und jetzt über sie herzufallen. »Dass es mir sehr gut gefällt und ich es für sehr geeignet halte.«
    »Was?«, stieß er krächzend aus.
    »Der Schönen Hingabe.«. Sie berührte seine Lippen flüchtig mit ihren. Als sein Kopf ruckartig zurückschnellte, stieß er unsanft gegen die Tür hinter sich. Mitleidig zuckte sie, doch ein klitzekleines Bisschen Schadenfreude konnte sie nicht verbergen. »Als Buchtitel, meine ich.«
    »Ach so.« Erleichtert seufzte er auf und tastete sich rückwärts an der Tür entlang. »Hervorragend. Der Schönen Hingabe also. Sehr gut. Für unsere Zwecke, meine ich. Guten Tag, M i ss Fairchild.« Er nickte ihr höflich zu und zwang sich, den Raum so beherrscht wie möglich zu verlassen, um nur ja nicht den Eindruck einer Flucht zu erwecken. Was es natürlich in Wirklichkeit war.
    Jonathon atmete erst wieder normal, als er auf der Straße in Sicherheit und weit weg von unwiderstehlichen Frauen war, die sich ihren eigenen gesellschaftlichen Ruin in den hübschen Kopf gesetzt hatten. Er genoss die kalte Luft, sie blies ihm den Kopf frei und half ihm beim Denken. Und er hatte weiß Gott genug Stoff zum Nachdenken. Seinem Fahrer bedeutete er, dass er zu Fuß zu laufen wünschte. Er machte sich auf den Weg und die Kutsche folgte in diskretem Abstand.
    Zum Teufel mit der Frau. Was um Himmels willen war nur in sie gefahren, ihm ein solches Angebot zu machen? Eigentlich war es kein echtes Angebot gewesen, mehr schon eine Erklärung. Eine Ankündigung. Sie hatte ihn ja gar nicht um seine Meinung gefragt, ihm keine Wahl gelassen. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen und basta. Nur gut für sie, dass Jonathon dem Geschlecht der Effingtons entstammte, die seit Generationen aus einem härteren Holz geschnitzt waren und niemals einer Dame gestatten würden, ihre Keuschheit zu opfern. Gleich wie willig oder entschlossen sie auch sein mochte.
    Und was in Dreiteufelsnamen stimmte eigentlich mit ihm nicht? Sein Schritt verlangsamte sich. Fiona Fairchilds Keuschheit war zweifellos noch unangetastet, doch im Küssen hatte sie Erfahrung. Sie war kein Mauerblümchen. Du lieber Himmel, sie war fünfundzwanzig und beherrschte die Kunst der Koketterie besser als Jonathon selbst!
    Nach allen gängigen Maßstäben war Fiona eine reife, erwachsene Frau. Die Frage musste also weniger lauten, was in Fiona gefahren war, einen solchen Vorschlag zu machen. Vielmehr warum er, Jonathon, ihn abgelehnt hatte.
    Mehr noch: Warum die Antwort auf diese Frage ihn zu Tode erschreckte.
     
    Fiona starrte versonnen durch die offene Tür und lächelte mit einer Befriedigung, die sie sicherlich zum Höllenfeuer verdammte. Man durfte sich nicht an der Not anderer erfreuen, und Jonathon befand sich ganz offensichtlich in großen Nöten. Dennoch, das war es sicherlich wert, ewige Verdammnis zu riskieren. Es war eine Art Prüfung, auch wenn das ursprünglich nicht ihre Absicht gewesen war. Ihre Absicht war in der Tat Verführung gewesen, oder gar Hingabe. Seine, ihre, das spielte keine Rolle. Kein Mann hatte je solche Gefühle in ihr ausgelöst, ein solches Verlangen, das im Magen flatterte und den Atem nahm und in allen Gliedern schmerzte. Es war zur gleichen Zeit erregend und Furcht einflößend. Nie zuvor hatte sie solche Leidenschaft empfunden, doch mit einer unerklärlichen Sicherheit wusste sie, dass diese Gefühle mehr als bloße Fleischeslust waren. Zu eindringlich waren sie, zu unwiderstehlich und unausweichlich. Sie fragte sich, ob diese Empfindungen vielleicht all die

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