Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
»Vielleicht nicht alles über ihre Mutter. Ein halbes Stündchen, Grace?«
    Er würde also nichts über das Verhältnis zwischen ihr und Kilmer erwähnen. Donavan konnte durchaus diskret sein, wenn er wollte – aber nur dann. Sie nickte und öffnete die Tür. »Eine halbe Stunde. Dann ist Schlafenszeit für dich, Frankie.«
    »In Ordnung.« Frankie setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett und schaute Donavan aufmerksam an. »Warum hast du eigentlich meine Mom ausgebildet, warum hat Jake das nicht gemacht?«
    »Weil ich der Bessere war, ist doch klar.«
    Frankie schüttelte den Kopf. »Wenn du der Bessere wärst, dann würde Jake für dich arbeiten.«
    Grace unterdrückte ein Lächeln, als sie die Tür hinter sich zuzog. Donavan würde sich noch wundern, wenn er Frankie besser kennenlernte. Ihre Tochter nahm selten ein Blatt vor den Mund, und dann auch nur, wenn sie fürchtete, dass ihre Worte jemanden verletzen könnten. Sie würde instinktiv spüren, dass sie bei Donavan leichtes Spiel hatte, und ihm nicht weniger auf den Zahn fühlen als er ihr.
    »Wie geht’s Donavan?«
    Sie zuckte zusammen, als sie Kilmer auf dem Treppenabsatz stehen sah. »Anscheinend gut. Besser, als ich erwartet hätte. Was sagt denn der Arzt?«
    »Dass er sich unglaublich schnell erholt. Dr. Krallon hat seine liebe Not, ihn überhaupt noch im Bett zu halten.« Er schürzte die Lippen. »Ich hab dich eben mit Frankie in sein Zimmer gehen sehen.«
    Sie nickte. »Er wollte sie kennenlernen, und dann hat er mich rausgeschickt.«
    »Und das hast du dir gefallen lassen?«
    »Ja, ich möchte, dass er sie kennenlernt. Er soll sie ins Herz schließen. Am liebsten hätte ich, dass alle sie ins Herz schließen, das wäre vielleicht die beste Methode, für ihre Sicherheit zu sorgen.«
    »Sehr klug.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, verzweifelt.« Als sie an ihm vorbeigehen wollte, hielt er sie am Arm fest. Sie erstarrte. »Lass das.«
    »Ich werde für ihre Sicherheit sorgen, Grace. Frag mich, warum.«
    »Lass mich los.«
    »Weil ich sie mag. Ich bin ihr vollkommen verfallen.«
    »Du kannst sie nicht haben.«
    »Herrgott noch mal, ich hab dir gesagt, dass ich nicht vorhabe, sie dir wegzunehmen. Aber kannst du mir nicht wenigstens genauso viel von ihr zugestehen wie Donavan?« Sein Griff wurde fester. »Gib mir Gelegenheit, sie kennenzulernen, ohne dass ich dauernd befürchten muss, dass du in Panik gerätst und sie mir wegnimmst. Deine Strategie sollte auch mich einschließen. Je mehr sie mir am Herzen liegt, umso mehr werde ich mich ins Zeug legen, sie zu beschützen.«
    Was ihn anging, hatte sie überhaupt keine Strategie, sondern nur chaotische Gefühle. »Das mit dir ist … etwas anderes. Da hängt zu viel dran.«
    »Dann schüttle es ab«, entgegnete er heiser. »Schüttle es alles ab. Du weißt genau, wie du das bewerkstelligen könntest. Ich sage ja nicht, dass Sex alles ausräumen würde, was zwischen uns steht, aber wir würden einander nah genug kommen, um die Probleme aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Verdammt, was rede ich? Wenn ich dir so nah wäre, könnte ich mir sowieso nichts anderes vorstellen als das, was ich gerade mit dir mache.« Er ließ sie los. »Herrschaftszeiten, womöglich wollte ich Frankie benutzen, um dich wieder ins Bett zu kriegen. Ich kann nur hoffen, dass ich noch nicht so tief gesunken bin.« Er wandte sich ab. »Vielleicht hast du recht. Vielleicht sollte ich mich lieber von Frankie fernhalten.«
    So hatte sie Kilmer noch nie erlebt. Normalerweise war er immer so selbstsicher, so unerschütterlich. In ihre Empörung mischte sich plötzlich Mitgefühl. Erst hatte er sie aus dem Gleichgewicht gebracht, indem er ihre Begierde geweckt hatte, und jetzt tat er ihr auf einmal leid. »Himmel, ich hab nicht gesagt, du sollst dich von ihr fernhalten.«
    Er drehte sich um und schaute sie abwartend an.
    »Ich hab nur gesagt, dass ich nicht will –« Sie ging an ihm vorbei zu ihrem Zimmer. »Ich möchte einfach nicht, dass du sie verwirrst. Bring sie nicht so weit, dass sie dich mag, nur um sie dann wieder alleinzulassen. Das hat sie schon zu oft erlebt.«
    »Was hast du ihr über ihren Vater erzählt, Grace?«
    »Nichts. Ich habe ihr gesagt, ich hätte einen Fehler gemacht, aber dass ich alles wieder genauso machen würde, wenn es bedeutet, dass ich ein Kind wie sie zur Welt bringe.«
    »Keine Schuldzuweisung?«
    »Warum sollte ich dir die Schuld geben? Ich war erwachsen, und ich habe eine Entscheidung

Weitere Kostenlose Bücher